2 Höhenruderservos starten nur zeitweise - völlig verhextes Phänomen!

tebi

User
Hallo liebe User,

so ein Phänomen habe ich noch nie gehabt:

Beim Einschalten meiner Mythos 50E von Sebart mit 2 Höhenruderservos funktioniert mal nur ein Höhenruderservo, ein anderes mal nur das andere und ein weiteres Mal gar keins! :o

Bei z.B. 10 Versuchen kommt immer etwas anderes zustande. Mal laufen sie auch beide.

Wenn ich einen Servotester an die Kabel der Höhenruderservos anschließe, fuktionieren immer beide!

Ich habe schon die Servokabel komplett ausgetauscht, leider keine Änderung.

Wenn ich andere Servos an die Empfängerkanäle anschließe, funktionieren diese immer sofort.

Konfiguration:

- Roxxy Smart Control Regler 70 mit BEC

- MPX-M-Link RX 7 Empfänger mit Royal SX 16 Sender

- Höhenruderservos: Spectrum A5040

Völlig verhext!!! Hat jemand eine Idee für die Ursache? Es scheint ein elektronisches Problem zu sein...aber was nur?!?
 

Walter24

User gesperrt
Da tippe ich mal ganz stark auf die Kombination BEC, Digitalservo und Einschaltstromspitzen.

Enfach mal ein zwei Low ESR Elko 4700uF/16V zwichen Plus und Minus rein.
 

tebi

User
Danke für Eure Tipps!

Ich bin dadurch auf die Idee gekommen, das Elko mal zu entfernen (hätte ich längst mal machen sollen, hätte mir ein paar Stunden Fehlersuche gespart).

Das ist scheinbar verantwortlich, denn nach 5 Ansteckversuchen, haben immer beide Höhenruderservos funktioniert :)

Dieses Elko war beim Roxxy Smart Control Regler dabei und sollte laut Anleitung verwendet werden...

Elko 1.jpg
 

aue

User
Hallo Uli,

mich interessiert noch das Folgende:
- Waren deine H-Servos am Empfänger auf zwei Kanälen oder via Y-Kabel an einem Kanal angeschlossen?
- Hast du den Kondensator als Stützkondensator verwenden wollen, also am Empfänger?

Danke und schöne Grüße
Andreas
 
Hallo, der Kondensator wäre aber gut am Empfänger um die Spannungsspitzen zu puffern.
Vielleicht den Kondensator an einem falschen Empfängersteckplatz angeschlossen?
 
Danke für Eure Tipps!

Ich bin dadurch auf die Idee gekommen, das Elko mal zu entfernen (hätte ich längst mal machen sollen, hätte mir ein paar Stunden Fehlersuche gespart).

Das ist scheinbar verantwortlich, denn nach 5 Ansteckversuchen, haben immer beide Höhenruderservos funktioniert :)

Dieses Elko war beim Roxxy Smart Control Regler dabei und sollte laut Anleitung verwendet werden...

Dann mach mal bitte einen Gegentest: System Betriebsbereit machen, kucken ob die Servos (dauerhaft laufen), und ERST dann den Kondensator mit draufstecken so 1 Minute später
 

tebi

User
Hallo Uli,

mich interessiert noch das Folgende:
- Waren deine H-Servos am Empfänger auf zwei Kanälen oder via Y-Kabel an einem Kanal angeschlossen?
- Hast du den Kondensator als Stützkondensator verwenden wollen, also am Empfänger?

Danke und schöne Grüße
Andreas

Andreas, die Servos sind einzeln angeschlossen.

Genau dafür sollte er sein, als Stützkondensator am Empfänger angeschlossen.
 

tebi

User
@Alex: der ist wie in der Anleitung beschrieben, am Akkuanschluss des Empfängers "B/D" Buchse.

@Rudi: wenn ich den Antriebsakku ohne Elko anschließe, funktionieren die H-Servos. Dann kann ich den ruhig anschließend an den Empfänger anschließen, ohne das ich einen Effekt merke (auch nicht nach 1 min). Was meinst du, was passieren sollte? Warum 1 ganze Minute warten?
 

aue

User
Hallo Uli,

die Funktion des Stützkondensators ist fragwürdig. Ich habe hier meine Meinung dazu geschrieben. Auf den würde ich generell verzichten.
Mit BEC und Stützkondensator hat du ja zweimal Spannung am Empfänger anliegen, das scheint dieser nicht zu mögen. Du kannst ja mal messen, wie viel Strom die Servos ziehen, ob das ein Problem für das BEC darstellen könnte.

Schöne Grüße
Andreas
 
Mit BEC und Stützkondensator hat du ja zweimal Spannung am Empfänger anliegen, das scheint dieser nicht zu mögen.

Ich meine es nicht böse, aber diese Aussage zeugt von wenig elektrischen Sachverstand. Es liegt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht am Empfänger.

Ich denke, dass es an der Slew-Rate der Spannung im Einschaltvorgang gibt. Der Kondensator verzögert das sprunghafte Ansteigen der Versorgungsspannung von Null auf bpsw. 5V. Es gibt Elektroniken, die nicht richtig funktionieren, wenn das nicht schnell genug geht. Ein Einschaltvorgang ist tatsächlich nicht so trivial wie man denkt. Es können metastabile Zustände entstehen, aus denen eine Elektronik dann nicht mehr raus kommt.

Entweder ohne Kondensator betreiben oder mit anti-parallelen Schottky-Diode in Serie oder mit Ladewiderstand (~0,1-0,5 Ohm) betreiben.

Stefan
 
Ist es auch ein low resistant Kondensator.
Vielleicht noch mal einen anderen probieren, so 16V 3300µF, funktionieren bei meinen Empfängern alle gut.
Oder zwei kleine mit 1000uF dann könnten die sich schneller und schonender aufladen...?
 
Es ist schwer vorherzusagen wie sich die Verkleinerung des Innenwiderstands auswirkt. Es geht ja nicht um die Spannung am idealisierten Kondensator im inneren des Elkos sondern um die Systemspannung. Die würde bei Low-ESR zu Beginn des Ladevorgangs noch geringer sein. Wie so oft würde ein Oszilloskop weiter helfen.

Für Interessierte:
http://www.pa0qy.nl/pdf/AN522.PDF
 

aue

User
Hallo Stefan,

wenig elektrischen Sachverstand
Kein Problem, aber da ich gerne hinzulerne, wäre es schön, wenn du das auch begründen/erklären könntest.

Der Kondensator verzögert das sprunghafte Ansteigen der Versorgungsspannung von Null auf bpsw. 5V.
Wie geht das? Hat man bei einem Einschaltvorgang nicht sogar eine erhöhte Spannung, bis diese sich stabilisiert hat? "Saugt" der Elko gewissermaßen diese erstmal auf, lädt sich also zuerst, wodurch der Empfänger (kurzzeitig) unterversorgt ist?

Schöne Grüße
Andreas
 
Ja genau. Das BEC kann man als ideale Spannungsquelle mit Innenwiderstand (~100mOhm) verstehen. Der Kondensator kann als idealer Kondensator mit Innenwiderstand (~20mOhm) betrachtet werden. Im Einschaltvorgang kann die Spannung am Kondensator nicht springen. Sie muss sich stetig von Null auf 5V entwickeln. Zu Beginn fliesst ein Strom von 5V/(100mOhm+20mOhm)=42A. Die Systemspannung beträgt in diesem Moment 0,8V. Die Spannung steigt in 2,2*120mOhm*4700µF=1,2ms auf den Endwert von 5V an.

Das sind jetzt einfach irgendwelche Zahlen, die ich mir so denke und die man nachmessen müsste. Ich weiß auch nicht, wie der BEC-Regler genau ausgelegt ist. Also welche Zeitkonstanten der Regler alleine aufweist. Durch die Induktivitäten im Regler kann das alles auch Schwingen. Auf jeden Fall kann ein Kondensator den zeitlichen Verlauf des Einschaltvorgangs ändern und das muss nicht jeder Elektronik gefallen.
 

aue

User
Hallo Stefan,

danke für die Erklärung. Ich meine, das kann doch das eigenwillige Verhalten des Empfängers mit den beiden H-Servos erklären.
Was meinst du allgemein zur Verwendung eines Stützelkos?

Schöne Grüße
Andreas
 
Ich bin eigentlich allgemein bekannt als Fan der Kondensatoren. Dies aber eher im Zusammenhang mit Dioden-Weichen zur Vermeidung von Überspannungen. Ich weiß nicht wie der Roxxy Regler gebaut ist, also ob er einen Rückstrom zulässt oder mit einer Diode blockiert.

Generell müssen getaktete Spannungsregler mit Kondensatoren gepuffert werden. Sicherlich ist auch einer im Regler eingebaut. Wenn der Hersteller dem Regler einen Kondensator beilegt hat das vermutlich einen Grund….

Ich gucke in unklaren Situationen die Spannung mit dem Oszilloskop an und entscheide dann.

Servos mit kritischem Einschalt- bzw. Brownout-Verhalten sind kritisch (vor allem auf dem Höhenruder)

Stefan
 

aue

User
Servos mit kritischem Einschalt- bzw. Brownout-Verhalten sind kritisch (vor allem auf dem Höhenruder)

Ich dachte, hier hat der Empfänger ein Problem mit Unterspannung?
Und wenn Servos so etwas verursachen, ist doch entweder die Stromversorgung falsch dimensioniert oder die Servos haben ein Problem. Oder?

Schöne Grüße
Andreas
 
Ich denke, dass eine unlückliche Eigenschaft der Servos ist, welche durch die Stromversorgung ausgelöst wird.

Am Empfänger kann es einfach nicht liegen, wenn nur ein Kanal betroffen ist. Man könnte auch noch folgendes testen: So einschalten, dass die Servos nicht funktionieren. Dann Servo vom Empfänger ab- und wieder anstecken. Das wäre dann ein Reset der Servos bei aktiver Stromversorgung. Vermutlich wird es dann gehen und damit ist der Empfänger als Ursache ausgeshlossen.

Ich kenne ein vergleichbares Verhalten von Dymond DS3600. Wenn man diese am Netzteil und Servotester betreibt und dabei die Spannung unter 2,8V dreht bleibt es stehen und kommt auch nicht wieder, wenn man die Spannung erhöht. Man muss dann einmal durch die Null. Das ist nicht ungefährlich. Eine denkbare kurze Blockade oder Fehlfunktion irgendeines Servos im System würde zum Ausfall führen. Am Boden geht dann alles wieder ;)
 

tebi

User
Ich dachte, hier hat der Empfänger ein Problem mit Unterspannung?
Und wenn Servos so etwas verursachen, ist doch entweder die Stromversorgung falsch dimensioniert oder die Servos haben ein Problem. Oder?

Schöne Grüße
Andreas

Ich hatte ja anfangs geschrieben, dass wenn ich andere Servos an die 2 Höhenruderkanäle vom Empfänger anschließe, diese grundsätzlich funktionieren. Deshalb kann es nicht am Empfänger liegen.

Mein System funktioniert nun, wie gesagt, wenn ich den Elko erst nach dem Anklemmen des Akkus anschließe. Trotzdem bin ich durch die Diskussion sehr verunsichert, ob ich den Elko nun einsetze oder nicht...:rolleyes:
 
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