RedCougar M, S und XS
Als ich 2016 ein koffertaugliches Modell suchte, fiel mir der RedCougar von Horizon Hobby auf. 1,4 m Spannweite, Flügel 2-teilig und kurzer Rumpf könnten in einen großen Reisekoffer passen. Meine Idee war, einen reinen Seglerrumpf mit steckbarem VLW zu bauen und den Flügel vom RedCougar zu übernehmen. Die Werbung pries das Modell so an:
Wie überall sind die Aussagen etwas übertrieben. Wer steckt einen Hotliner in einen Rucksack? Kennt ihr "manche Modellbauer mit einem Handschuhfach" welches Flieger aufnehmen kann? - Wie gesagt, mich interessierte nur der Flügel. Das MH-43 ist zwar kein Hochleistungssegelflugprofil, aber für meinen Einsatz einen guten Kompromiss.
1. RedCougar als Motorflieger
Fast 1 kg Masse brachte der fertige Hotliner, bzw. Warmliner bei ausgemessener Flügelfläche von 19,3 dm2 auf die Waage. Das sind gut 50 g/dm2. Kann man damit noch segeln? Jein, ich segelte mit dem Motormodell in der Thermik im Flachland 45 min am Stück ohne Motoreinsatz. Ich konnte mich in 200 m bis 400 m halten und mit dynamischem herumfliegen fand ich immer wieder einen Schlauch. Das Modell war mit angegebener Schwerpunktlage absolut neutral und gutmütig im Kreisflug. Obwohl er bei weitem nicht die Steigleistung eines F3B Seglers hatte, bewies ich, dass man mit dem Warmliner durchaus segeln kann. Wahrscheinlich bin ich der einzige mit 45 min Segelflugzeit auf diesem Modell.
2. RedCougar S
Ich baute einen GFK Rumpf mit VLW und schraubte den 2-teiligen Flügel drauf. Der Rumpf war auffällig kurz, da er diagonal in einen Reisekoffer passen sollte. Die Abflugmasse war 900 g, also mit 46 g/dm ganz ordentlich für einen Kleinsegler. Er flog gut, war sehr ausgeglichen in den Rudern und machte am Hang Spaß. Mit seiner Größe war er rucksack-, wander- und koffertauglich. Mit der für Kleinsegler hohen Flächenbelastung braucht man großflächige und ordentliche Aufwinde. Bei schwachem Wind nimmt man ein leichteres Modell. Der RedCougar S begleitete mich auf vielen Wanderungen, bis beim soft DS ein Baumwipfel im Weg stand. Der Segler traf den dünnen Stamm mit der rechten Flügelwurzel. Die ersten 80 mm des Flügels waren irreparabel beschädigt. So entstand der RedCougar XS.
3. RedCougar XS
Ich sägte bei beiden Flügeln an der Wurzel je 85 mm ab und harzte die beiden Stücke zusammen. Die Flächenbelastung stieg wieder fast auf 50 g/dm2. Die Flugeigenschaften waren immer noch gut und die große Wendigkeit wurde noch besser. Mit dem einteiligen Flügel von 1,23 m ist das Modell nicht mehr koffertauglich, aber ideal zum Wandern. Ich fliege es viel am Hang bei mittleren Bedingungen.
Kurt