Übersetzungsverhältnis und Empfindlichkeit der Steuerung

f4bscale

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Übersetzungsverhältnis:
Das Übersetzungsverhältnis bei der Übertragung der Steuerwege vom Steuergriff zum Höhenruder bestimmt in welchem Maße das Modell auf deine Steuerbewegung reagiert.
Ubersetzungsverhältnis.jpg


Für Modelle mit Flaps muss man natürlich auch noch die Flaphebel mit einbeziehen.

Allgemein ausgedrückt ist das Übersetzungsverhältnis der Quotient der Produkte aller treibenden Hebel und dem Produkt aller getriebenen Hebel.

Von einer niedrigen Empfindlichkeit spricht man, wenn der Wert für s zwischen 0,5 und 1, von mittlerer Empfindlichkeit bei einem Wert von 1,1 bis 1,9 und von hoher Empfindlichkeit bei einem Wert von 2,0 bis 3 liegt.
Für Anfängermodelle ist es günstig einen Wert unter 1 zu verwenden.
Bei Kunstflugmodellen liegt der Wert oft bei 2, abhängig vom Fluggefühl des jeweiligen Piloten. Bei Fuchsjagdmodellen, wo es ja auf besonders hohe Manöverierfähigkeit ankommt, kann der Wert bis 3 betragen.

Beachten musst du bei der Wahl der Empfindlichkeit, dass vom möglichen Drehwinkel deiner Hand auch noch genügend Drehwinkel am Höhenruder ankommt.
Beträgt der Drehwinkel deiner Hand +- 30° dann hast du bei einer Empfindlichkeit von 0,5 nur noch +- 15° am Höhenruder als Drehwinkel zur Verfügung. Das genügt möglicherweise nicht mehr, um mit dem Modell Steilkreise oder Loopings zu fliegen.
Dazu ein Beispiel:
Bei meiner An-2 habe ich beim Landen das Problem, das die Steuerung zu empfindlich ist. Ich habe dann ein wenig experimentiert und musste dabei feststellen, dass ich keine Kreise höher als 30° fliegen konnte. Wenn ich da die einfache Lösung aus dem Thema „alles in Griff“ gewusst hätte, wäre ich einen Schritt weiter gekommen. Allerdings, mein Zeige- oder Mittelfinger ist außerdem schon für die Landeklappenfunktion belegt. Da wird man schnell zum Marionettenspieler und muss noch mehr Bewegungen koordinieren. Die Fehlerquote wird zusätzlich erhöht.
Besser wäre es, wir hätten eine Lösung die das Übersetzungsverhältnis automatisch der Stellung des Segments oder des Griffs anpasst.
Im RC- Flug kann man das mit Expo gut machen. Uns sind hier wegen der Wettbewerbsregeln die Hände gebunden. Im Fesselflug ist nun einmal die mechanische Übertragung der Steuerbewegung des Höhenruders eisernes Gesetz. Das sollte auch so bleiben.

Eine mechanische Lösung ist zwar denkbar. Sie hat aber wie immer in der Mechanik ihre Grenzen. Es stellt sich auch die Frage, wie sinnvoll das am Ende ist.
Nach meiner bisherigen Erfahrungen mit einem „KUKI“ reicht es schon aus, das Übersetzungsverhältnis z.B. von 2 auf 1,5 zu verringern um exakter zu fliegen.
Beim Verhältnis von 2 werden leider auch die Fehler um das zweifache verstärkt.

Überall wo es auf exakte Ausführung von Manövern ankommt, sollte man deshalb das Übersetzungsverhältnis so gering wie möglich gestalten.

Für die Wahl der Abmessungen A; B; C sind die Einbauverhältnisse und die Modellgröße entscheidend. Ich versuche bei meinen Modellen möglichst das Maß C des Ruderhebels variabel zu gestalten. Für Scale Modelle verwende ich Steuersegmente mit einem Verhältnis von D/ A gleich 1.

Wolfram
 
Hallo Wolfram !
Auch von mir ein Danke für die Mühen.
Ich will nur ergänzen, dass moderne Combatmodelle nicht mit einem hohen Übersetzungsverhältnis arbeiten, sondern die Wendigkeit über die Schwerpunktrücklage einstellen. Der F2D Weltmeister Igor Trifonov hat die Maße seines Modelles und Griffes in einem russischen F2D Forum offengelegt, er fliegt mit einer Übersetzung von ca. 0,8.
Meine Yuvenko-Modelle liegen mit dem Combatgriff bei ca. 1. Man muss also auch immer die Schwerpunktrücklage bei der Wendigkeit berücksichtigen.
Zu deiner AN : Wenn du willst, könnte ich dir einen Kulissengriff auf Basis von logarhitmischen Schnecken rechnen, der eine Exponentialfunktion der Steuerung ohne mechanisch Bewegliche Teile ermöglicht. Da das aber ziemlich aufwändig wird, würde ich das nur machen, wenn du da auch wirklich interesse dran hast.
VG,
Sebastian
 
Ja, ist nachgerechnet. Habe dafür das maß zum innersten Einhängepunkt am Ruderhorn verwendet(20mm) beim Äußersten (30mm) bin ich sogar nur bei 0,6 mit dem Yuvenko-Modell. Bei den Trifonov Maßen kommt da sogar nur ca. 0,5 bei raus, da er eine größere Segmentweite verwendet. Dass die Combatflieger nur um die 15° Ausschlag pro Seite nutzen deckt sich auch mit den Angaben vom Henning Forbech hier im Forum. Ich nutze den Innersten Punkt bei den Übemodellen mit den Automotor-Umbauten, bei den richtigen F2D Motoren hänge ich ganz außen ein, da die bedeutend leichter sind.
Ich wollte um 2010 rum mal Combat anfangen, bin aber damit leider genau in die Regeländerungsphase gerauscht. Jetzt fehlt mir ein bisschen die Zeit..
Ich fliege die aber immer noch sehr gerne.
VG,
Sebastian
 

Wilf

User
Ruderausschlag beim Limes-Buster?

Wenn ich beim Buster das innere Loch am Steuersegment verwende, kann ich am Höhenruder Übersetzungsverhältnisse von 0,65 bis 1,3 einstellen.
Derzeit beträgt das Übersetzungsverhältnis 0,8, entsprechend einem Höhenruderausschlag von +15°.

IMG_1034.JPG

Wenn ich mir die Filmchen von den Balsa Bibern rein ziehe, sehe ich größere Ausschläge: Sie hängen das Höhenrudergestänge am äußeren Loch vom Steuersegment ein.

Die +15° bei meinem Buster schauen nicht gerade machtig aus und ich mache mir Sorgen, dass ich aus dem (vielleicht eines Tages zu versuchenden) Rückenflug nicht mehr herauskomme.
Welches Übersetzungsverhältnis würdet Ihr wählen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du den als Racer fliegen willst, reicht das so. Ich meine, Rückenflug solltest du mit dem nicht Probieren, da gibt es besser geeignete Modelle.
VG,
Sebastian
 

Wilf

User
Servus Sebastian,

ich hatte schon so etwas vermutet.
Alleine racern ist halt fad', da taugt der Buster nur als fliegender Motorprüfstand.

Wegen des tragenden Profils (das ich so weit wie möglich rausgeschliffen habe), wird der Buster im Rückenflug schon einiges an Tiefenruder brauchen, um die Nase oben zu halten. Da bleibt dann zum Umdrehen für den Aussenlooping nicht mehr viel Tiefenruder übrig.
 
Alles eine Frage der Aufgabenstellung.Leg dir mal eine Klamotte in den Kreismittelpunkt und laufe da herum, während du den Buster fliegst, das wird dann schon schwieriger. Dann versuche mal durch Schleudern und bremsen gezielt aufzusetzen. Falls du mal wieder einen Kollegen da hast, der Erfahrungen im zu zweit im Kreis fliegen hat, kann er ja den Akromaster fliegen und du den Buster. Wenn beide Modelle eine 7x5 drauf haben, sind die auch in etwa gleich schnell.
 

Wilf

User
... Wenn beide Modelle eine 7x5 drauf haben, sind die auch in etwa gleich schnell.
Wenn das so ist, werde ich den Buster an Ort und Stelle verbrennen.

Mit seinem 4%igen Tragflügelprofil erwarte ich schon eine etwas flottere Gangart als beim Akromaster mit 18%. Aber das ist momentan noch Zukunftsmusik ...
 
Der Hauptwiderstand sind die Leinen, das Modell macht nicht so viel aus (deshalb sind die Baubeschränkungen eigentlich auch relativ egal). Der Akro hat zwar einen dickeren Flügel, aber innenliegendes Steuersystem. Die fliegen weitestgehend gleich schnell, bzw. der Akro unwesentlich langsamer.
 

Wilf

User
Hast ja recht. Motor & Propeller geben gar nicht mehr her.
Aber noch darf ich träumen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Kuki hab ich mit OS LA15, der 7x5 Graupner und 0,38er Leinen auf 34s/10Runden gebracht. Damit wär ich beim Indy schon gut dabei, wenn der Motor wieder anspringt. Die schnellen Limes sind auch genau in dem Bereich. Man kann den Motor näher an die 30/10 bringen, meistens kochen die dann aber ab und man verliert ein vielfaches der durch den Airspeed geholten Zeit beim Pitstop. So ein abgekochter Motor steht dann mal eben 3 Minuten.

Aber wir schweifen ab. Mach doch zu dem Buster einen Thread auf, dann können wir da weiterquaken, hier geht es ja eigentlich um Ruderausschläge..
 
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