Mit einer Ausrüstung an Solar- und Akku-Bestückung muesste es doch an den meisten Tagen eines Jahres möglich sein, weitgehend "heizungsautark" zu sein?
Dazu wäre es interessant, die Spitzenverbrauchswerte der WP an den kältesten Tagen, aber auch bei den oft üblichen 5-15 Grad zu kennen.
Ich bin zwar nicht Jörg, habe aber auch vor einer Heizperiode meine alte Ölheizung (aus 1989) gegen eine WP (Belaria Pro comfort 8) getauscht. Vorher haben wir je nach Winter und wann bei der Betankung abgeschaltet wurde 1.500l-1.800l Heizöl verbraucht, Warmwasser wurde schon länger mit einer Brauchwasser-WP gemacht.
Eine neue Ölbrennwertheizung hätte rund 21.000 € gekostet. Die WP kam auf rund 39.000 € abzüglich 17.750 € Förderung = 21.250 €, also fast gleich teuer. Ab Dezember 2024 gesellte sich zur vorhandenen 9,9kwp PV-Anlage eine Teslabatterie mit 13,5kwh für 9.000 €.
Mein Haus verbraucht als Grundlast rund 130W (Router, Kühl- und Gefrierschrank...), abends wenn wir zuhause sind kommen 200W für Flimmerkiste, Licht usw. dazu. Kochen, backen und Saunieren hauen kurzfristig richtig rein. Vor allem Saunieren sind mal schnell 8kwh an Zusatzverbrauch, machen wir im Winter einmal die Woche, macht etwa 200kwh im Jahr aus. Dazu kommen bei uns rund 1.500kwh/Jahr für den Außenpool, der auch im Winter befüllt bleibt und als Sauanaußenbecken dient, da läuft auch im Winter die reduzierte Umwälzung mit einem Verbrauch gut 1kwh am Tag.
Vor Installation der WP haben wir rund 1.800 kwh im Jahr zukaufen müssen. Im ersten Jahr mit WP noch ohne Batterie rund 1.500kwh mehr Zukauf (noch zu 23,77 Cent, jetzt neu bis Ende 2026 zu 28,7 Cent) und 1.300kwh weniger Einspeisung (zu 9,84 Cent). Statt 1.650l Öl zurud 1.700 € also rund 560 €. In den Monaten Januar bis jetzt haben wir trotz der Batterie mit WP rund 1.250kwh mehr zukaufen müssen wie vor der WP.
Die WP läuft die meiste Zeit mit 30-40% Modulation und rund 0,9-1,1 kwh, jetzt taktet sie und ist dann zwischendurch 1-3mal am Tag 1h aus. Ich tüftelte da nach an den Einstellungen, wie weit und lange kann ich nachts absenken ohne morgen den Mecker "Das Bad ist kalt" zu bekommen. An den wenigen kalten Tagen mit -12° schwankte sie zwischen 70% und 90% und rund 3,0-3,5kwh, höchster Strombedarf waren mal 90kwh/Tag.
Im Prinzip ist unsere WP für die jetzigen Temperaturen etwas zu groß. Auf weniger als auf 0,9kw kann sie nämlich nicht runtermodulieren. Ideal wäre die Installation z.B. einer 5kw-WP + einer 2-3 KW-Luft-Luft-WP gewesen. Was bei einer WP eben nicht geht ist ein ausgekühltes/abgesenktes Haus mal schnell aufheizen und dtakten mag sie auch nicht, weshalb ein An-/Ausbetrieb das keine gute Lösung wäre. Deshalb ist es sehr, sehr wichtig, dass die Größe der WP möglichst gut zum Wärmebedarf passt. Lieber knapp kalkulieren und dann an kalten Tagen mit Zusatzheizung wie Infratrot usw. arbeiten.
Bei der Auslegung muss man aufpassen, dass der Installateur nicht zu viel an Leistung installieren will ud dmait den Wirkungsgrad verschlechtert, damit an den wenigen kalten Tagen keine Beschwerden kommen, das Haus ist zu kalt. Und ob die WP das Warmwasser mitmachen soll (kostet auch immer SCOP, laut meinem Installateuer 0,5-0,8 Prozentpunkte aufs Jahr bezogen ) oder man es abkoppelt sollte auch immer überlegt und kalkuliert werden.
Die optimale Anpassung ist bei der WP schon viel aufwändiger und man sollte nachdenken, ob man die Spitzen und das Warmwassser anders abdecken kann oder eine in den Übergangszeiten zu groß dimensionierte WP in Kauf nimmt. One-Fits-All wie bei Gas oder Öl gibt es hier eben nicht.