Artemis - F3F/B/G oder nur zum Spaß...

Das gefällt mir sehr, sehr gut, was man da fliegerisch von der Artemis sieht!

Vielleicht solltest Du noch eine Variante der Flächen mit Winglets entwickeln, die man auch als Tourenski verwenden kann? 😉😁

Gruß
Eddie
 
Seeehr schönes Video 👍
So weit man das anhand eines Videos beurteilen kann, scheint das Konzept voll aufgegangen zu sein, mega…
Wohl dem, der nicht nur eine Frau/ Lebensgefährtin und eine Kamera, sondern auch eine Kanerafrau hat…😉

Hallo Gregor,

danke. Natürlich, wenn es das eigene Baby ist, dann ist es immer hochbegabt und was Außergewöhnliches. Ist bei der Artemis nicht anders .... hahaha 🤣

Aber ja, ich hab's mir so gewünscht. Wenn das Ding eher schon bei schwachen Bedingungen taugt, ist man früher dabei. Und wenn's richtig trägt ist's sowieso egal - weil ich ohne Zeitmessung fliege.

Und meine geschätzte Kamerafrau habe ich diesmal für einen kurzen Augenblick auch vor die Linse bekommen - wohl dem, der das Video bis zum Ende geschaut hat.

Bis bald,
Christian
 
Hi Christian,

Schaut richtig richtig gut aus.
Mit wie viel Grad V-Form bist du denn geflogen?
In einem deiner ersten Posts steht 4-8 grad.

Gruß Basti
 
Plexiglas Formen Vorbereitung


Wie bereits erwähnt sind die Plexiglasformen für Flächen, Leitwerk, Kabinenhaube und Bürzel bereits als Negativ gefräst worden. D.h. es wird daraus direkt gebaut werden. Der Rumpf andererseits ist als zweiteiliges Positivmodell gefräst worden und diese werden nach der Aufbereitung abgeformt, um später aus diesen Negativformen zu bauen.

Plexiglas lässt sich zwar wunderbar schleifen, aber trotzdem ist dies eine sehr zeitaufwendige Prozedur. Glücklicherweise vergesse ich diese stundenlange, nicht so richtig prickelnde Tätigkeit, sehr schnell wieder, sodass ich es wahrscheinlich irgendwann wieder machen werde 😉.


Mein Ablauf war so, dass ich mit 400/600/1000/1500/2500 Schleifpapier geschliffen, danach mit der Polierpaste und Maschine poliert und nach einem Waschgang ca. 10x mit Carnaubawachs eingetrennt habe.


Ein paar hilfreiche Infos:
  • Alle Kanten am Plexiglasblock „brechen“ da sie sehr scharfkantig sind. Außer jene, die scharf bleiben sollen (z.B. offene Endleiste) 😉

  • Plexiglas auf der Rückseite einfärben (z.B. 1K Lack aus der Spraydose) um danach nicht „in der Luft“ zu arbeiten. D.h. beim Schleifen wäre die Transparenz nicht hilfreich.

  • Wenn die Form dann einsatzbereit ist, kann die Farbe wieder entfernt werden, um so bereits beim Laminieren das spätere Ergebnis abschätzen zu können. Z.B. um Lufteinschlüsse zu entfernen. Das ist natürlich nur möglich, wenn nicht farbig lackiert worden ist.

  • Auf der zu bearbeitenden Seite, d.h. jene Seite die gefräst worden ist, das Plexiglas mit einer Kontrastfarbe (zum Hintergrund) ganz leicht annebeln. Mit der Farbe in den Fräsrillen hat man eine gute Referenz wie weit geschliffen werden muss.

  • Falls die Farbe bereits weggeschliffen ist, kann man die Oberfläche auch mit z.B. einem Bleistift schraffieren und diese Schraffur als Schleifreferenz benutzen.

  • Verwendung eines guten Schleifpapiers. Ich habe das Nassschleifpapier von 3M genommen. Es macht einen Unterschied zum Papier aus dem Baumarkt, welches sehr schnell die Schleifwirkung verliert.

  • Nach jedem Schleifdurchgang, d.h. wenn auf eine feinere Körnung gewechselt wird, das Wasser ebenfalls wechseln.

  • Ein paar Tropfen Spülmittel im Wasser helfen, den Wasserfilm gleichmäßiger auf der Oberfläche zu verteilen. Der sich bildende Schaumfilm optimiert auch die Schleifwirkung.

  • Die Form hat an der Nasenleiste eine hochgezogene Lippe, welche erst ganz am Schluss plangeschliffen wird, um so eine scharfe Trennebene zu erreichen.

  • Speziell bei den groben Körnungen ist ein nicht zu harter Schleifklotz zu empfehlen, um eine gleichmäßige Oberfläche zu bewahren. Ich habe dafür einen Klotz aus EPP verwendet. Bei kleineren Flächen habe ich mit einen kleinen Balsaklotz gearbeitet

  • Beim Polieren so gut es geht einen Spritzschutz verwenden um so die Werkstatt zu schonen.

  • Wachsen mit dem Carnaubawachs ist offenbar auch eine kleine Wissenschaft. Ein Problem bei mir war vor Jahren, dass ich den Wachsauftrag zu wild poliert habe und dabei immer wieder die Wachsschicht fast abgetragen habe. Ich gehe jetzt strikt nach Anleitung auf der Dose vor:
    "Großzügig auftragen und unmittelbar danach leicht und ohne Kraft auspolieren. Dabei ein sauberes, trockenes und weiches Baumwollmaterial benutzen und durch ständiges Wenden dafür sorgen, dass immer eine frische und trockene Stelle zum Polieren benutzt wird."
    Seither habe ich keine Trennprobleme mehr.



Nachfolgend die entsprechende Bilderserie:


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Rohzustand nach dem Fräsen



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Rückseite schwarz lackiert, Vorderseite mit kontrastreicher Farbe leicht angenebelt



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Let's start. Kontrolle mittels der Farbe in den Schleifrillen.




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Danach ist eine Schraffur (mit z.B. Bleistift) für die Schleifkontrolle sinnvoll


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Für ganz enge Radien




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Geschafft 🍾



Bei den Flächenformen dasselbe Spiel in Groß...

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Oops, was zeigt sich da? Diese Kante war mit dem Finger nicht spürbar, aber mithilfe der Farbe erkennbar. Und natürlich wäre es bei einer Hochglanzoberfläche als grausamer Knick aufgefallen. 😉 Es geht hier um ein paar hundertstel Millimeter, welche ohne weiters durch Schleifen ausgeglichen werden konnten. Aber, wie konnte es zu dem „Fehler“ kommen. Genau, es gab während des Fräsens ein Blackout und damit Maschinenstillstand. Ertappt!


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Marc Elsberg lässt grüßen 😉. Der nicht fühlbare Absatz lies sich aber sauber durch schleifen entfernen.




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Finales Entfernen der Lippe an der Nasenleiste. Zur Sicherheit den bereits auf Hochglanz polierten Teil geschützt.




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"Profi-Schutz" um die Werkstatt beim Polieren nicht vollständig zu versauen





Beim Rumpf dasselbe Spiel. Mein modellfliegender Arzt-Kollege (also er ist mein Kollege und ist Arzt - ich bin eher sein Kunde) hat mir Abfall aus dem OP mitgenommen. Super Sache, damit dringt kein Blut Schleifwasser auf die Werbank.

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Ein schönes Blau hebt die Stimmung beim Arbeiten




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Man(n) kann die Arbeit auch in den Zweitwohnsitz mitnehmen. Wachsen braucht einfach seine Zeit (zum ablüften)...




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Bürzel, Kabinenhaube. Kaum der Rede wert. 😉



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Meine Polier- und Wachsprodukte



Kaum hat man damit eine Woche verbracht, schon kann es weitergehen. 🤪 Wie anfangs erwähnt, hat man danach erstmal genug vom Schleifen, schleifen, polieren, polieren, wachsen....

Die Formen waren also einsatzbereit. Die Flächen-/Leitwerksformen, Bürzelform und die Kabinenhaubenform direkt verwendbar, die Rumpfform bereit zum Abformen der endgültigen Negativform.


Nachfolgend in einem eigenen Post – damit ein Verweis auf dieses Excel Sheet direkt möglich ist – mein Ballast-Schwerpunktrechner, welcher universell verwendet werden kann.


Grüße,
Christian


Geständnis: Chronologisch habe ich hier ein wenig geschummelt, denn die ersten Leitwerke waren bereits gebaut, als ich noch nicht einmal die Flächen-/Rumpfformen hatte. Genauso wie ich später bereits die ersten Flächen fertig gestellt habe, bevor noch die Rumpfform fertig war. Aber das tut hier nichts zur Sache.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ballast-Schwerpunktrechner


Einsatzzwecke

  • Gewichtsbestimmung des notwendigen Trimmgewichts bei Änderung der Ballastierung. D.h. dass es zu keiner Verschiebung des ursprünglichen Schwerpunkts kommt.
  • Bestimmung der Schwerpunktverschiebung durch Ballastierung.
    Hinweis: Angenommen wird hier eine homogene Gewichtsverteilung des Rumpfes, welche in der Praxis aber nicht vorkommen wird. Daher ist die Angabe der Schwerpunktverschiebung nicht exakt.
  • Berechnung der Flächenbelastung und des Gesamtgewichts.


Bedienungsanleitung (keine Raketenwissenschaft)
  1. Generell: Grüne hinterlegte Zellen sind Eingabefelder.

  2. Blatt "Setup": Definieren der Eingabeparameter (Leergewicht abflugfertig, Position Schwerpunkt, Position und Abmessungen der Ballastierungsmöglichkeiten, etc.). Eine nicht vorhandene Ballastkammer würde mit 0 Werten in der Dimension gekennzeichnet werden

  3. Blatt "Schwerpunktrechner": Füllgrad der jeweiligen Ballastkammern angeben. Optional Änderung des Nasenballast zur Schwerpunktkorrektur.

  4. Blatt "Schwerpunktrechner": Ergebnisse ablesen ;-)


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Beispielsweise ist hier die vorderste Ballastkammer leer, die zweite zu 50%, die restlichen drei zu 100% mit Messingballast gefüllt und 25g Nasenballast entnommen worden. Damit ergibt sich eine Gesamtballastierung von 1528,3g und eine Schwerpunktverschiebung um 0,1mm nach vorne.



Anwendungsfall

Bei der Artemis sind standardmäßig zum Beispiel fünf Ballastkammern vorgesehen: eine vor dem Verbinder, drei im Verbinder selbst und eine hinter dem Verbinder. Der Schwerpunkt ändert sich abhängig vom Füllgrad dieser Kammern. Diese Veränderung kann in Kombination mit anderen Informationen ermittelt werden.

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Artemis Standardanschluss: Fünf mögliche Ballastkammern


Ein Anwendungsfall wäre, dass wenn nicht alle Ballastkammern gefüllt werden, zuerst die vorderen belegt werden. Dadurch würde sich der Schwerpunkt nach vorne verschieben, und um dies auszugleichen, könnte Nasenballast entnommen werden. Dies wiederum führt zu einer verringerten Massenträgheit um die Querachse. Ich habe meinen Nasenballast so angepasst, dass nur ein Teil davon ganz vorne fix befestigt ist. Ein variabler Teil ist sehr einfach wechselbar.


Grüße,
Christian


Disclaimer: Ich hoffe, dass die verwendeten Formeln nicht zu hanebüchen sind. Ich habe es vor Jahren entwickelt und irgendwie wird mir bei der Betrachtung der Berechnungsformel für die Schwerpunktverschiebung ein wenig mulmig... 🤔 ... Verbesserungsvorschläge am besten gleich direkt an mich.
 

Anhänge

  • Ballast-Schwerpunktrechner.xlsx
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Servus Christian,
ich kann mich auch nur den Vorrednern/Vorschreibern anschließen...ganz tolle Arbeit!👍
zum Thema Formen ausn 3D-Drucker:
ich habe mir unlängst eine SR-Form für meinen 2,5 Swift drucken lassen (PLA) und bin begeistert! Mit relativ wenig Schleifaufwand bin ich zu einer (für mich) sehr zufriedenstellenden Oberflächenqualität gekommen. Bauaufwand hatte ich sowieso keinen. Eine Langzeiterfahrung mit der Form steht natürlich noch aus. Aber ich möchte in Zukunft für alle meine Rumpfformen die zugehörigen Leitwerke drucken lassen.
Ein Resin-Drucker wär da vermutlich noch besser geeignet dafür.
Freue mich auf deine Erfahrungen mit dem Thema 3D-Druck!

LG Thomas
 
3D gedruckte Negativformen


Für mich war der Einstieg in den 3D-Druck ein Game-Changer. Plötzlich hat man neue Möglichkeiten und sieht neue Anwendungsbereiche. Da ich zu der Zeit noch keine CNC-Fräse hatte bzw. später dann nicht eine die größere 3D Fräsarbeiten ordentlich erledigen kann, war der 3D-Drucker immer wieder im Einsatz.

Man hat damit eine exzellente Möglichkeit eines Rapid-Prototyping. Bei Formen z.B. am Computer entworfen, ausgedruckt, evtl. schleifen/wachsen und schon zur Verwendung bereit.

Hier in RCN gibt es bereits seit einiger Zeit positive Berichte zu dem Thema, allerdings hatte ich noch nichts zum direkten Druck von Negativformen entdeckt. Bei Easy Composites gibt es eine eigene Learning Area. U.a. werden dort auch gedruckten Negativformen behandelt. Generell gibt’s dort sehr aufschlussreiche und interessante Infos!

Vor einem Jahr habe ich erstmals für eine spezielle Energija Version („Alpine(a) Edition“) eine Seitenleitwerksform gedruckt. Nachdem nur eine einmalige Verwendung geplant war, habe ich gar nicht großes Augenmerk auf die Oberfläche gelegt, sondern nur die gröbsten Rillen weggeschliffen und dann sofort gewachst und eingetrennt. Es sollte sowieso an einem noch zu bearbeitenden Rumpf angebracht werden und konnte dann gemeinsam mit diesem fertiggestellt werden. In diesem Fall habe ich bewusst PVA als endgültigen Trennfilm verwendet, denn damit trennt sich alles 😉.

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Das ganze Flugzeug gibt's hier zu sehen.


Als Material habe ich normales PLA verwendet, da ich davon vom letzten Halloween Sale einen richtigen „Haufen“ bestellt habe. PLA ist sehr hart und dementsprechend beim Schleifen fordernder als z.b. Plexiglas, welches fast schon zu weich ist. Außerdem und in dem Fall ist das nachteilig – verbindet es sich wunderbar mit allen möglichen Klebstoffen. Daher ist auf eine sorgfältige Vorbereitung vor dem Laminieren zu achten. Erleichterung: Wie oben erwähnt… PVA und alles trennt 😊

Möglicherweise wäre PETG besser geeignet, aber davon hatte ich nichts auf Vorrat. PETG ist ein wenig zäher und sollte nicht so leicht zu verkleben sein. Irgendwann werde ich das selbst auch mal testen. Bis dahin sind noch einige Kilo PLA vorhanden.


Aus den vergangen positiven Erfahrungen sollte diesmal viel mehr mit dem 3d-Drucker gemacht werden. Mein Plan war, dass ich die Prototypenformen für Seglernasen selbst fertige und gegebenenfalls danach diese von Mario professionell in Plexiglas fräsen lasse.

Bevor ich noch irgendein Teil (Rumpf, Fläche, Leitwerk etc.) bekommen habe, konnte ich es schon nicht erwarten und habe mal auf meiner Seite anzufangen.

Zuerst ganz klein mit dem Bürzel für den gekürzten Rumpf.


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Virtuelle vs. reale Welt

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Daumen halten, dass keine Luftblasen übersehen wurden - Nein, wurden nicht 😅

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Vergleich CFK vs. PLA Mockup


Man kann erkennen, dass die Druckauflösung schon ganz gut ist. Trotzdem ist noch die übliche Prozedur der Formaufbereitung notwendig. D.h. Schleifen, polieren, wachsen.

Allerdings, und das ist der Unterschied zu hochwertigeren Materialien ist die Struktur des Werkstücks nicht homogen. D.h. es kommen immer wieder Schichten mit Mikroporen zum Vorschein. Und damit verbunden, wird man durch reines Schleifen nie eine Hochglanzoberfläche erreichen.


Die Oberfläche müsste noch irgendwie versiegelt werden. Ich habe dazu folgende Methoden probiert:
  • Nach groben Schleifen mit dünnflüssigem Harz einstreichen und dieses dann auf Hochglanz polieren. Das ergibt eine großartige Oberfläche. Allerdings läuft man Gefahr beim Entformen, diese ganz dünne Harzschicht wieder abzulösen und damit die Form zu beschädigen.
  • Selbige Prozedur mit Klarlack. Selbes gutes Ergebnis aber auch dasselbe Probleme.
  • Spezieller Porenfüller (dichtol AM Spray), welches PLA wasserdicht macht. Das hat allerdings nicht viel für die Oberflächenqualität gebracht.
Ich könnte mir jetzt noch speziellere Füller/Versiegler, die genau für derartige Zwecke gemacht würden vorstellen, allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt keine Lust mehr für weitere Experimente. Entdeckt habe ich in der Zwischenzeit z.B. den „Advanced Board & Mould Sealer“ der es irgendwann in Zukunft wohl mal in meine Experimentierkiste schaffen wird.


Draus resultiert, dass das Endprodukt eine teilweise matte Oberfläche hat, welche aber durch Polieren ohne weiters auf Hochglanz gebracht werden kann. D.h. für Prototypen oder wenn‘s nur um eine Handvoll Entformungen geht, (für mich) absolut vertretbar.


Noch weitere beachtenswerte Punkte:
  • Ausrichtung auf Druckbrett. Durch optimierte Ausrichtung am Druckbett können die horizontalen Stufen entweder ganz vermieden werden oder zumindest an eine Stelle kommen, welche unproblematisch ist. Eine liegende Form würde die Stufen direkt in der Form verewigen und man hätte eine „tollen“ Zeitvertreib, diese wieder auszuschleifen. Daher ist hier eine stehende Orientierung angesagt.
  • Mit der stehender Ausrichtung der Form ist bei Druckern, welche das Druckbrett bewegen zu beachten, dass die Form auch im oberen Bereich nicht flext und/oder vibrieren kann. Das würde zu einem schlechten Druckbild führen. Ich habe daher sowohl einen breiten Standfuß als auch eine Stütze vorgesehen. Diese werden nach dem Druck wieder entfernt und dienen nur der Stabilisierung beim Druck.
  • Bei der Nasenform hatte ich für die Verstiftung nur drei Bohrungen vorgesehen. Falls die Löcher nicht ausgebuchst werden, kann dies zu wenig sein und mindestens vier, besser sechs Bohrungen verhindern ein seitliches Auswandern der Form unter Druck.
  • Die Nasenform-Hälfte wurde in vorder- und Hinterteil geteilt. Diese zwei Teile werden separat endbehandelt (geschliffen, poliert) und dann erst, mit Verstiftung, verklebt. Damit behält man eine saubere, scharfe Kante am Übergang zum Teil welches in den Rumpf eingesteckt wird.
  • Beim Schleifen von PLA aufpassen, dass es nicht zu heiß wird, sonst schmiert es. Daher nach Möglichkeit mit Wasserzusatz schleifen.
  • Die Polierkante habe ich aus dem Grund nicht geschliffen, sondern geschnitten. So kam bei mir nach Jahren wieder die Balsahobel in Einsatz. Danach musste nurmehr fein plangeschliffen werden.
  • Wie bereits erwähnt, gut wachsen. Nachdem die Nasen sowieso noch nachpoliert würden, habe ich anfangs mit PVA gearbeitet. Inzwischen verwende ich, ein Tipp von Mario, dafür das „Wässriges Hochglanz-Trennmittel | HP-HGR5“ von HP-Textiles. Extrem einfach zu verarbeiten und für Rümpfe und andere Teile perfekt geeignet. Allerdings würde ich es für Flächen/Leitwerke nicht verwenden, da es zu gut trennt und so zu vorzeitigen Entformungen führen würde. Von EasyComposites gibt’s auch etwas in der Richtung. „CR1 Easy-Lease Chemical Release Agent“ welcher preiswerter ist und welches ich demnächst probieren möchte.


Nachfolgend die entsprechende Bilderserie:


Nase Positiv.jpg

Für diese beiden Teile, also Seglernase und passende Kabinenhaube sollten die Negativformen entstehen


Nase Negativform.jpg
Kabinenhaube Negativform.jpg

Zweiteilig (Vorder- und Hinterteil) gedruckte Nasenform sowie die Kabinenhaubenform inkl. der Füße gegen Wackeln am Druckbett.


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Stehende Ausrichtung


Im nachfolgenden Bild sieht man sehr deutlich, die Problematik, wenn das Bauteil auf dem Druckbett durch mangelnde Unterstützung in Vibration gerät.

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Unten: Besseres Druckbild durch großzügigere Unterstützung gegen Vibration/Wackeln auf dem Druckbett




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Ganz brauchbare Druckergebnisse


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Bevor ich noch "richtige" Formen von Mario bekommen habe, habe ich selbst schon produziert



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Schneiden statt schleifen


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Zweigeteilte Formen mit Verstiftung



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Verbüchsung. Teilweise Fleißarbeit


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Mikroporen durch inhomogenes Material


Mein Fazit für 3D-Druck für derartige Formen: Jederzeit wieder!


Grüße,
Christian



PS: Frage: Was macht man, wenn noch ein paar Zentimeter Filament übrig sind?

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Kleine Mischbecher kann man immer brauchen 🤓


PPS: Eines der vielen Outtakes.

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Shit happens 😤
 

ersch

User
Sind diese Drucker, die in einer Flüssigkeit drucken, nicht noch besser vom Ergebnis?
Oberflächentechnisch?
 
... super, deine Formen!👍
was ich bei den nächsten Formen (wieder) beachte:
- eine Fase entlang der äußeren Trennkante drucken (kann auch einseitig sein) um den Entformkeil etc. besser ansetzen zu können,
- die Formenecken leicht abrunden...schont den Vakuumsack
- immer offene Endleisten bei zB. LW-Formen
- Aussparungen für Achsen, Dummies etc. um zumindest 0,5mm größer drucken
- bei Formen mit rechtwinkeligen Endrippen (sh. Swift HR) den Randbogen samt Trennebene demontierbar gestalten...erleichtert das Schleifen der Form

Christian, wie hoch kannst du drucken?
 
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