Torpedoboot kippt! ☹️

[Dix]

Ihr dürft hier alle den Herrn Reynolds nicht vergessen. Die fliegende Zunft hat meist schonmal von der Re-Zahl gehört:
Ist eine nackte dimensionslose langweilige Zahl. Aber an ihr kann man ablesen wie es um die Verhältnismäßigkeit von Trägheitskräften zu Zähigkeitskräften des strömenden Mediums bestellt ist.

Für die Trägheitskräfte ist die Geometrie des Objektes relevant. Für die Zähigkeitskräfte das strömende Medium.

Das Modell wird maßstäblich verkleinert. Die Wassermoleküle nicht. Deshalb ändert sich dieses Verhältnis. Bliebe es gleich, dann wäre auch das Verhalten von Boot und Strömung perfekt scale.
Und genau deshalb lässt sich die Maßstabsproblematik physikalisch niemals lösen!
Masse, Verdrängung, Gleitfahrt und maßstäbliche Geschwindigkeit werden niemals zusammengehn.

Mit 2km/h ist es nur ein Dümpeln. Selbst als Fliegengewicht würde dann nie eine "maßstäbliche Gleitfahrt" erreicht werden...

Egal. Motorleistung reduzieren. Umkippen darf die Kiste nicht, der Rest ist dann nach Gefallen.

 

[SKY]

Ja, so sehe ich das auch, ich verbau erst mal eine kleinere Schraube und muß dann halt das Gas etwas zurückhalten.
Das Modell verkraftet eben nicht die volle Motorleistung.
Bei weniger Fahrt fährt es noch sicher und wirkt auch noch schön scale schnell.

https://www.youtube.com/embed/dRxb_j3HKXY?wmode=opaque&start=0

 

[aufdienasefliegen]

Hallo Gerald

Wenn du etwas im www googels stöst du auf die Formel: (nach Froud)
Modellgeschwindigkeit = Vorbildgeschwindigkeit / Wurzel des Maßstabs.
Das heist wenn das Vorbild deines Modells 80km/h schnell ist, sollte dein Modell im Masstab 1:55 etwa 11km/h (ca 3m/s) schnell sein, damit ein vorbildliches Wellenbild entsteht.

Frage: Mit was für einem Akku betreibst du das Boot? Lipo ? 2S oder 3S?
Ich schätze mal mit einem 3S Lipo!
Damit bist du mit deinem Boot fast doppelt so schnell wie das Vorbild. Versuche es mal mit einer 35mm Rennschraube mit flacher Steigung!
Anmerkung:
30mm Rennschraube steil = ca 48mm Weg pro Umdrehung
35mm Rennschraube flach = ca 30mm Weg pro Umdrehung

 

[aufdienasefliegen]

Das Modell verkraftet eben nicht die volle Motorleistung.

Nochmals (Klugscheissermodus an) Es ist nicht die Motorleistung. Es ist die Schraube und die Drehzahl was die Leistung bestimmt.
Du kannst einen Motor mit gleicher Drehzahl (pro Volt) einbauen der die doppelte Nennleistung hat, dein Boot wird nicht schneller. Der Motor nimmt einfach nur die halbe Nennleistung auf. (Dafür könntest du eine "doppelt" so grosse Schraube montieren) (alles idealisiet)

 

[Dix]

Nach Deiner Argumentation brauch ich ja nie wieder einen größeren Motor kaufen!
Das is genial, danke!

Ich glaube, Du hast zuviel idealisiert.

Für einen Drehzahl-geregelten Antrieb ist die Argumentation völlig richtig. Niemand fährt im Boot mit seinem Regler im Governor-Mode.

Wir haben aber einen ungeregelten Antrieb. "Gib Alles! Der Rest ergibt sich schon..."

RPM/V ist eine Leerlaufangabe. Je nach installierter Leistung wird der reale Gleichgewichtspunkt sehr wohl bei unterschiedlichen Betriebszuständen erreicht.

Wenn dem Motor keine unzulässig hohen Drehzahlen (Außenläufer!) zugemutet werden, dann würde ich auch zuallererst eine kleiner und/oder flachere Schraube benutzen...

 

[molalu]

Tolle Diskussion hier. Gerald, in Deinem zuletzt vorgestellten Video läuft Dein Torpedoschnellboot perfekt, wie ich finde. Wenn Dir das zu langsam ist, kauf Dir ein Rennboot Mono.

 

[SKY]

Ich finde es auch ziemlich gut wie es da läuft!
Schneller muß ja auch nicht sein.
Ich werde aber trotzdem eine kleinere Schraube montieren.

 

[heikop]

Ich habe nirgendwo gelesen was für ein Akku verbaut ist, wenn es ein 3s ist würde ich auf 2s mit größerer Kapazität wechseln.

Edit: gerade gesehen daß der Motor für 7,2V ausgelegt ist, bei einem vollen 2s Lipo läuft der also schon außerhalb der Specs.

 

[SKY]

Ich fahre mit 3s, der Motor kann aber bis 12 Volt.
Der Motor ist sehr gut, richtig Power und hoher Wirkungsgrad.
Ich bin beim Testen lange mit viel Power gefahren und hatte danach nur ca. 10% weniger im Akku.
Mit meinen 3s 1300 mah Akkus fährt das Boot diesem Motor sehr sehr lange.

 

[alfatreiber]

Ich fahre mit 3s, der Motor kann aber bis 12 Volt.

Volle 3S sind aber 12,6V!

 

[heikop]

Ich fahre mit 3s, der Motor kann aber bis 12 Volt.

Das ist dann aber nicht der abgebildete Motor aus Beitrag 6?
Imho wäre ein 2s Akku sinnvoller als eine kleinere Schraube.

 

[Dix]

Du kannst von Glück sagen, dass Dein Böötchen das gar nicht verkraftet. Sonst wäre der Motor bei Dauervollgas vermutlich schon ausgeglüht und hätte die Magnete ruiniert.
Erst recht, weil der Motor gar keine Wasserkühlung erfährt.
Der beste Wirkungsgrad ist bei 6-10A. Ich wette, dass wir da nicht nur "leicht" drüber waren.

Übrigens:
1. Das sind alles langweilige Marketing- Datenblätter, die sind leider eh nur zu Verkaufszwecken, da viel zu allgemein.
2. Eine alte Regel besagt: "Ein Motor wird durch Ampere zerstört, nicht durch Volt!".

"Außerhalb der Spec" würde mich also bei der Spannung nicht jucken, so lange die kV und die Leistungsklasse des Motors dort sind, wo ich hin will.

Und der Löffel scheint aweng arg groß.

 

[Dix]

Dann hab ich noch ne andere Frage:
Kann es sein, dass Du Dich vertippt hast?

Wie kann ein Boot mit 55cm Länge nur 240gramm wiegen?
Fehlt da ne Eins vielleicht davor?

 

[molalu]

Oder eine Null??

 

[SKY]

Volle 3S sind aber 12,6V!

 

[SKY]

Dann hab ich noch ne andere Frage:
Kann es sein, dass Du Dich vertippt hast?

Wie kann ein Boot mit 55cm Länge nur 240gramm wiegen?
Fehlt da ne Eins vielleicht davor?

Nein, wiegt 240 Gramm, das Boot ist doch recht klein und aus leichtem Material.
Die Aufbauten zb aus Depron.
Ich habe sogar Styropor rein und den vor dem Einbau im Wasser beschwert um zu testen wie viel er trägt!
Er trägt 250 Gramm.

 

[SKY]

Du kannst von Glück sagen, dass Dein Böötchen das gar nicht verkraftet. Sonst wäre der Motor bei Dauervollgas vermutlich schon ausgeglüht und hätte die Magnete ruiniert.
Erst recht, weil der Motor gar keine Wasserkühlung erfährt.
Der beste Wirkungsgrad ist bei 6-10A. Ich wette, dass wir da nicht nur "leicht" drüber waren.

Übrigens:
1. Das sind alles langweilige Marketing- Datenblätter, die sind leider eh nur zu Verkaufszwecken, da viel zu allgemein.
2. Eine alte Regel besagt: "Ein Motor wird durch Ampere zerstört, nicht durch Volt!".

"Außerhalb der Spec" würde mich also bei der Spannung nicht jucken, so lange die kV und die Leistungsklasse des Motors dort sind, wo ich hin will.

Und der Löffel scheint aweng arg groß.

Hm, ich bin mit ca.12 Volt gefahren und der Motor wird nicht heiß, hab das im Testbecken zuvor überprüft und mit Digital Temperaturfühler überprüft, dazu noch Strom gemessen und rechnerisch dann auf ca. 100 Watt gekommen.
Habe tatsächlich ca. 9 Ampere gemessen.
Aber so fahren ging dann am See ja nicht da das Boot sonst gekentert wäre.
Der Motor ist sehr gut.

 

[SKY]

Das ist dann aber nicht der abgebildete Motor aus Beitrag 6?
Imho wäre ein 2s Akku sinnvoller als eine kleinere Schraube.

Doch, das ist der Motor, steht zwar 7 Volt drauf aber laut Datenblatt kann er auch 12 Volt.
2s hab ich nicht in der Größe.
3s und weniger Gas geht auch, der Regler (30A) kann mit max 9 A auch gut im Teillastbereich regeln, wird nicht mal Handwarm.

 

[aufdienasefliegen]

Hallo

Nach Deiner Argumentation brauch ich ja nie wieder einen größeren Motor kaufen!
Das is genial, danke!

Nein, da hast du falsch kombiniert. Wenn du eine grössere Schraube montiertst, benötigst du natürlich auch einem grösseren Motor, weil der leistungsschwächere damit natürlich überlastet würde. Das heist er wird weit über seinem optimalen Einsatzpunkt betrieben und der Drehzahleinbruch (interne Verluste grüssen) wäre natürlich stärker ausgeprägt als bei dem leistungsstärkeren. Du kannst nur noch unmerklich schneller.

Für einen Drehzahl-geregelten Antrieb ist die Argumentation völlig richtig. Niemand fährt im Boot mit seinem Regler im Governor-Mode.

Wir haben aber einen ungeregelten Antrieb. "Gib Alles! Der Rest ergibt sich schon..."

RPM/V ist eine Leerlaufangabe. Je nach installierter Leistung wird der reale Gleichgewichtspunkt sehr wohl bei unterschiedlichen Betriebszuständen erreicht.

Ja das ist schon klar. Deshalb verwende ich für meine Geschwindigkeitsberechnungen (Aussage: doppelt so schnell wie Vorbild) auch einen Geschwindigkeitsverlust von 30% - 40% ein. Da idealisiere ich dann nicht, sondern vereinfache und gehe von der Annahme aus, dass der Motor einigermassen um seinen optimalen Betriebspunkt operiert. Das hat bei meinen Booten recht gut gepasst.

Ich finde es auch ziemlich gut wie es da läuft!
Schneller muß ja auch nicht sein.

Im zweiten Video: ja find das passt nicht schlecht, sieht gut aus. Wie bist du da gefahren? Halbgas (oder so)?

Der Motor ist sehr gut,

Aber durch ständige Wiederholungen wird er auch nicht besser. Ist halt ein typischer Aussenläufer

Das ist dann aber nicht der abgebildete Motor aus Beitrag 6?

Wenn ich nach dem Motor in Beitrag 6 google (Graupner Compact 300 Nr: 7708) bekomme ich aber auch andere Daten. Das ist definitiv nicht der gleiche Motor (Kann es sein, dass du aus einem katalog ein "Symbolbild" kopiert hast?)

Nein, wiegt 240 Gramm, das Boot ist doch recht klein und aus leichtem Material.

Ehrlich gesagt hege ich da auch meine Zweifel. der Motor alleine ist ja 57gr schwer. Bleibt für den Rest des Bootes noch etwa 180gr.
Leichtbau par exelance!
Dann pass mal auf, dass keine Welle dein Boot in 1000 Stücke reist.

hab das im Testbecken zuvor überprüft und mit Digital Temperaturfühler überprüft, dazu noch Strom gemessen und rechnerisch dann auf ca. 100 Watt gekommen.
Habe tatsächlich ca. 9 Ampere gemessen.

Die 9A sind dann der Standstrom? Der wird natürlich in Fahrt noch drastisch zurückgehen.

 

[aufdienasefliegen]

Und gleich nochmals ich
Habe nochmals mit den Daten aus dem Datenblatt gerechnet: ich bleibe bei einer 35mm Rennschraube Flach
Falls zur Hand: eine 30mm Rennschraube flach würde auch noch knapp gehen.

Mit der aktuellen Schraube (Annahme: 30mm Rennschraube Steigung 48mm (Faktor 1.6)) ist die 2S Variant auch gangbar. (Aber immer noch ein tick zu schnell)