Klapp-Prop
Klapp-Prop
Hallo,
der große Vorteil eines Klapp-Props ist, dass er für die Landung angeklappt werden kann. Die Bremsleistung während der Gleitphasen lass ich mal außen vor. Angeklappt werden die Mechanik und natürlich der Prop geschont. Die Props ziehen auch genau radial an der Blatthalterung, so dass nichts verkanten kann. Auf seitlichen Druck reagieren die V-Mechaniken mit inakzeptabler Schwergängigkeit.
Mir ist das aber mit dieser ganzen Mechanik und Ansteuerung alles viel zu kompliziert.
Vor dem letzten Speedcup hatte ich mal eine ziemlich abgedrehte Idee. Eher durch Zufall fiel mir auf, dass die E-Props von APC mit den pideligen Schaftbereich die gleichen Drehzahlgrenzen haben sollen, wie die APC-Sport-Props. Dann gab es da ein Gespräch mit Gerald Reinsch auf dem Flugtag in Oberschleißheim 2009. Er meinte, dass sich durch das Profilmoment bei den Plastik-APC bei hoher Last die Steigung raus dreht. Wenn dann bei Speed das Moment nachlässt, kommt die Steigung wieder an den Auslegungspunkt. Hm…seit dem arbeitet es in mir, wie man diesen Effekt nutzen kann.
Ein einfacher Ansatz wäre, die 7x5 APC-E unter Wärme auf 11 Zoll Steigung aufdrehen und den Spinner mit einer Kulisse so gestalten, dass die Steigung auf 8 rausdrehen kann, aber max. bis auf 11 Zoll aufdreht. Überprüft werden kann der Effekt, indem Kontroll-Loggs mit einem CfK-Prop gleicher Auslegung aufgenommen werden. Was mich bisher abgehalten hat, war der Umstand, dass die Nabe bei der 7x5 wirklich abenteuerlich dünn ausgelegt ist. Dafür wäre ein spezieller Spinner erforderlich, um sie an den Innenläufern einzusetzen.
Dieses Konzept ist sicherlich bei der Eingangsleistung beschränkt aber man weiß ja nie. Größtes Problem wird sein, dass die Bereitschaft zur Verformung sehr von der Aussentemp. abhängt und es sehr schwer werden wird, sich auf ein derart flexibles Konzept einzustellen.
Etwas aufwändiger aber wohl der sinnvollere Weg ist es, dass z.B. die Blätter der 7x10 drehbar gelagert werden, mit Federdruck auf max. Pitch gehalten werden und sich durch das Profilmoment bei der Steig- Beschleunigungsphase die Steigung um 2-4 Zoll rausdreht. Der Federdruck entscheidet dann, wieviel max. Leistung von dem Prop abgerufen wird.
Von der Fertigung her macht es Sinn, die Blätter in jeweils zwei Kugellagern zu lagern und diese Lager gleich mit in die Blätter einzuformen.
Kombiniert mit Christian Torsionsaufhängung könnte man auf die Kugellager verzichten und mit einfachen Federstahl-Stäben die Rückstellung definieren. Z.B. könnten diese rot eingezeichneten Ansteuerstangen als Federn eingesetzt werden. Sie sind fest mit dem Blatt und dem Kopf verbunden. Da ist dann zwar noch immer eine Temp-Komponente drin aber man muss eben schauen, dass der Stahl die Verformung möglichst dominiert.
Generelles Problem wird eine bereits angesprochene Flatterneigung/Auswiegung der Blätter sein. Bei dünnen CFK-Blättern und ordentlich Last im Steigflug konnte man das schon auf den Loggs im Hayabusa-Tread sehen. Besserer Cfk-Aufbau wird nicht viel helfen, da ja die Torsion gewünscht und in der Aufhängung angelegt ist. Da wird nur ein Auswiegen der Blätter helfen. Wie das bei der hier anstehenden Miniaturisierung funktionieren soll – keine Ahnung. Evtl. legt man an der Nasenkante des Props Lötzinn ein – aber an sich sind Props mit Metall im Modellflug nicht erlaubt. Allenfalls eine flatterresistente Blattgeometrie könnte dies auffangen.
Wer sich etwas mit den V-Props und der Anwendung bei Speedflug beschäftigt hat, weiß ein wenig um diese ganzen Überlegungen und deshalb finde ich nach wie vor eine smarte Überarbeitung der aktuellen Steller sehr reizvoll.
Grüsse