Hallo Michael,
da ich die Tragflächen der Mini-Hummel für die Turbo-Hummel nutze, war die Propeller-Mini-Hummel daher leider"außer Betrieb" gestellt. Die lange Regenperiode im vorigen Monat habe ich dann auch für den Druck neuer Tragflächen für die Mini-Hummel genutzt und gleich ein paar Änderungen versucht.
Die Fläche ist wie gehabt wieder aus dem weißen LW-PLA entstanden und die Segmente sind mit UHUpor verleimt. Dann habe ich aber die ganze Tragfläche mit 80er Schleifpapier (vorsichtig) angeschliffen. Dadurch werden die Poren im LW-PLA sichtbar und sind nun sozusagen offen.
Mit dünnflüssigem Resin (2-Komponenten-Epoxy) habe ich die ganze Fläche dann mit einem weichen Pinsel dünn (!) eingestrichen. Das Resin zieht sofort in die Poren des angeschliffenen LW-PLA ein. Nach der vorgegebenen Zeit für das Aushärten (24 Std.) habe ich die Tragfläche wieder mit 80er Schleifpapier behandelt. Dadurch ergibt sich eine glatte und recht feste Oberfläche - auch wenn durch das Anschleifen die Stege deutlich weniger oder kein Epoxy-Überzug mehr haben.
Dafür sind aber die großen Flächen zwischen den Stegen fester und druckunempfindlicher geworden. Die Tragfläche macht schon beim Anfassen einen spürbar festeren Eindruck. Als letzte Maßnahme habe ich dann die gewünschte Farb-Optik mit glänzender Acrylfarbe (wasserlöslich) mit einem weichen Pinsel aufgetragen. Die angeschliffene Oberfläche nimmt die Farbe perfekt auf. Durch die Resin-Behandlung wirkt der farblich nicht behandelte Teil der Fläche noch weißer und strahlt richtig.
Die Winglets und die Finne habe ich in gleicher Weise wie die Tragfläche behandelt. Auch diese habe ich angeschliffen und mit Resin eingestrichen. Bei der Finne ist der Unterschied zur unbehandelten Version besonders deutlich zu spüren. Sie ist nun fast so steif wie eine PLA-Finne (diese aber mit doppeltem Gewicht). Ähnlich verhält es sich bei den beiden Winglets.
Interessant ist die Erkenntnis über die Gewichtszunahme der Teile als Tribut an die nun erkennbar höhere Festigkeit. Dazu habe ich die Teile vor jedem Arbeitsgang gewogen. Am Ende war das Ergebnis für mich doch recht überraschend.
Hier einige Werte:
Fläche (links) W2 (vorne und hinten) verklebt mit W3 => 74,8 g
jetzt angeschliffen und zusätzlich mit Resin gestrichen und wieder angeschliffen => 82,3 g
Das Mehrgewicht beträgt somit lediglich 7,5 g für diesen Tragflächenteil. Auch bei allen anderen behandelten Teilen liegt der Zuwachs an Gewicht bei etwa 10%. Das ist in Anbetracht der dadurch erkennbar besseren Festigkeit ein akzeptables Ergebnis - aber leider auch ein etwas größerer Aufwand bei der Fertigung.
Die gesamte verklebte Fläche (links) mit Winglet W1 (Servoteil) und Ruder und Carbonstab beträgt unbehandelt 130 g
und fertig behandelt, verschliffen und gestrichen 145 g. Gleiche Werte habe ich für die rechte Fläche gemessen.
Die Mini-Hummel hat damit ausgewogen mit einem 3S/2600er Akku (152 g) und leider auch 30 g Blei unter der Heckfinne ein Abfluggewicht von 955 g.
Eine weitere kleine Änderung habe ich an den Rudern probiert. Das Ruderhorn habe ich selektiert (im Cura) und nicht mit dem zugehörigen Rudersegment in LW-PLA gedruckt. Das Ruderhorn habe ich mit Carbon-PLA gedruckt und dann mit den beiden Rudersegmenten verklebt. Zusätzlich habe ich noch ein kleines Stück hauchdünnes GFK-Gewebe zusammen mit dem Resin über die verbundenen Teile gelegt. Damit ist ausgeschlossen, dass sich das Rudersegment vom Ruder lösen kann. Durch das Carbon-PLA ist das Ruderhorn sehr stabil - wobei ich mir beim LW-PLA-Horn nicht ganz so sicher war ....
Anbei noch ein paar Bildchen von der abflugbereiten Mini-Hummel mit neuen Tragflächen. Sie soll gemeinsam mit der Impeller-Turbo-Hummel in den nächsten Tagen die Frühlingsluft aus der Höhe schnuppern.
Viele Grüße
Hans-Jürgen