Welcher Akkutyp?

Hallo, ich werde meine Sender- und Empfängerakkus austauschen,
zurzeit noch NIMH, doch die schlechten Eigeschaften (Selbstentladung, bei kälte Totalversagen,...) überwiegen.


Ich brauche einen Senderakku für meine MC24 und Empfängerakkus für diverse Segler.
Der Vorteil von LiFePo's ist die Spannung, zwei Zellen am Empfänger und 3 am Sender gehen ja ohne Spannungsregler.
Wobei die MC24 auch 3 LiPo's aushält.
Die Frage ist: Welcher Typ verhält sich bei Kälte am besten? Ich fliege oft auf nem Schigebiet und hatte schon ende August unter 0°.
Sind LiFePo's bei unter -10° noch zu gebrauchen? NIMH kann ich da vergessen und von LiPo's hört man auch nichts gutes.

Welcher Zellentyp ist eurer Meinung nach am besten geeignet?
 
Bei NiCd ist aber wieder die Selbstentladung und der Memory Effekt....

Wie verhalten sich LiFePo's bei Kälte?
Wikipedia sagt:"Weiter Temperaturbereich für Lagerung und Betrieb (Bsp.: −45 °C bis +85 °C,[7] −15 °C bis +60 °C[6] Praktische Erfahrungen zeigen, dass eine Nutzung bis ca. +10 °C problemlos ist, darunter führt hohe Stromentnahme über 0,5C (Traktionsanwendung) zu stärkeren Spannungseinbrüchen, jedoch ohne merklichen Kapazitätsverlust der Batterie."

Jemand Erfahrungen damit?
 

BZFrank

User
Im Automobilbereich gibts genug Untersuchungen:

LiFePO4: Reduzierte nutzbare Kapazität bei Niedrigtemperaturen:

Temperatur vs. Nutzbare Kapazität
25 °C 100 %
15 °C 98 %
0 °C 90 %
-10 °C 75 % (Cutoff 2.5V/Zelle)
-20 °C 56 % (Cutoff 2.5/Zelle)

Discharge Rate Limit:

Typ. 1C bei -20 °C

Widerstandsänderung:

Typ. 5x höherer Widerstand bei -20 °C gegenüber 25 °C

Die A123 (und nahezu alle sonst auf dem Markt verfügbaren Zellen, auch 'prismatische') sind nur bis -20 °C vorgesehen. Bis -45 °C gilt für MIL-SPEC Zellen.

Gruß

Frank
 

onki

User
Hallo,

Ich hatte in meiner mc24 damals einen 3s3500 Lipo drin mit 10C Belastbarkeit.
Mach die über die Temperaturgeschichte keinen Kopf.
Das ist nur bei Antriebs oder Empfängerakkus relevant, da hier höhere Ströme fließen. Im Sender fließen etwa 200-300mA.
Du hast evtl. bei Kälte etwas weniger Kapazität aber den möchte ich sehen, der bei -10°C 8 Stunden fliegt (und wenn ist dem eh nicht meht zu helfen;)).
Ich kam mit meinem Sender so auf etwa 12 Betriebsstunden pro Ladung (Mit S3D Modul und hoher Stromaufnahme). Auch bei tiefen Temperaturen kein Problem damit (siehe http://onki.de/infocenter1/8-news/167-nur-die-harten-kommen-in-den-garten )

LiPos sind die wohl günstigste Lösung, ich würde aber bewusst auf geringe C-Raten (10C) achten, da die meiner Meinung nach nicht so problematisch sind.
Hatte den Akku knapp 7 Jahre im Sender und hab ihn auch zum Laden nicht herausgenommen (es soll Leute geben die tun das ist, aber bei den verwendeten Steckern nicht ratsam). Geladen wird am Hochstromanschluß natürlich mit Balancer. Dazu MPX oder sonsteinen Hochstromstecker dran und zusätzlich noch den Schrottstecker (der ist wirklich Mist und nicht für häufiges Stecken gedacht) vom Sender anlöten. Gibt es vereinzelt auch fertig konfektioniert.
Etwas entspannter aber schwerer und teurer sind LiFePos (auch 3s). Auch entspannt aber mitunter noch teurer sind LiIon bzw. LiMn Akkus.
Schau dich mal z.B. bei Lipopower.de um und entscheide dich dann aufgrund der Preise. Funktionieren tun sie alle.
Nur die Warnschwelle müsste ggf. raufgesetzt werden, das kann aber leider nur der Graupner Service und das dauert ewig.

Gruß
Onki
 

Quaxx

User
Moin.

NiMH ist nicht gleich NiMH. Es gibt große Unterschiede bei den jeweiligen Zellen! Die einen können mit tiefen Temperaturen nicht gut umgehen (offenbar genau die Zellen, die Du schon benutzt hast und schlechte Erfahrungen gemacht hast). Es gibt aber auch NiMH-Zellen, die sehr wohl mit tiefen Temperaturen klar kommen. Hier hilft ein Blick ins technische Datenblatt der Zellen! Such Dir Zellen heraus, die auch für tiefe Temperaturen geeignet sind, dann kappts auch mit den NiMH-Zellen!

Du schreibst:
naja, 56% find ich doch ganz gut, denn im Regelfall wird man -5° selten unterschreiten. Danke!

Es gibt einige NiMH Zellen, die mit -5 Grad noch gut umgehen können!

Also bei ~6,5 V (zwei Zellen LiFePo) würde ich keineswegs behaupten, dass das problemlos ohne Spannungsregler für eine Empfängerstromversorgung taugt. Es gibt zwar viele Empfänger, die mit einer höheren Spannung keinerlei Probleme haben (steht in den technischen Daten der Empfänger), aber die meisten Servos (außer Hochvolt natürlich) sind auf 6 V begrenzt. Gab und gibt ja schon rege Diskussionen, daß ein 5zelliger NiXX Akku eine zu hohe Spannung abgibt. Und hier reden wir über 6,0 V Nennspannung. 6,5 V ist da in meinen Augen echt zu viel.

Bedenke, dass wir hier ja nur über die NENN-Spannung reden. Akku-Zellen weisen ja je nach Ladungszustand eine Spannung auf, die von der Nennspannung abweicht. Guck Dir mal die Spannungslage einer LiFePo Zelle an: unter technische Daten einer Zelle: z. B. hier: Die PDFs angucken und die Spannungskurven! http://www.reichelt.de/Industriezel...=4084&ARTICLE=86861&SHOW=1&START=0&OFFSET=16&
Eine voll geladene LiFePo Zelle hat auch schnell mal 3,7 V Spannung. Macht bei zwei Zellen 7,4 V! Das ist echt zu viel für Servos, die nur bis 6,0 V zugelassen sind!

Ich weiß nicht, welche Zellen Du für Deinen Empfängerakku im Sinn hattest, aber die in meinem Link würde ich z. B. sowieso nicht nehmen, denn die hat einen Innenwiderstand von 35 mOhm. Viel zu viel für einen Empfängerakku. Macht bei einer Reihenschaltung 70 mOhm. Ne gescheite Sub-C Zelle NiXX hat 5 mOhm. Macht bei ner Reihenschaltung 20 mOhm. 20 mOhm sind gut aber 70 mOhm sind in meinen Augen Mist für einen Empfänger-Akku.

Ich würd mir ne NiXX Zelle suchen, die auch mit tiefen Temperaturen klar kommt.

Sender-Akku ist ne andere Geschichte. Hier kommt es in meinen Augen kauf auf hohe Ströme und niedrigen Innenwiderstand an. Da taugt in meinen Augen so ziemlich alles was einfach nur im Rahmen der zulässigen Spannung für den Sender liegt. Hier würde ich einfach die technischen Daten des Senders anschauen und die technischen Daten der Akku-Zelle. Dann die Spannungsschwankungen der Zelle aufgrund der Außentemperatur und aufgrund des Ladungszustands beachten und wenn das mit den technischen Daten des Senders harmoniert ist gut und fertig. Und dann muß eben die Kapazität zu dem passen, wie lange man senden will fertig. In meinen Augen einfacher als die Frage nach einem gescheiten Empfänger-Akku.

Liebe Grüße
 

Quaxx

User
Als Sender-Akku meiner Meinung nach eine prima Sache.

Wegen Deiner Ansprüche von wegen tiefe Temperaturen, nimm unbedingt diese hier:

http://www.reichelt.de/Ready-To-Use...4216&ARTICLE=104325&SHOW=1&START=0&OFFSET=16&

Die taugen laut technischem Datenblatt bis -20 Grad C. Die anderen eneloop haben im Datenblatt unter discharge nur eine Angabe bis 0 Grad C.

So, als Senderakku also prima. Aber als Empfänger-Akku? Mit 25 mOhm :rolleyes: Innenwiderstand. Bei wenigen kleinen Servos und mit Kondensator vielleicht ganz gut. Bei mehr Servos und Digital-Servos wohl eher nicht so gut die Idee. Eine Sub-C oder Sub C 4/5 mit 5 mOhm wäre da wohl besser.

Liebe Grüße
 

Tombo

User
Hallo,

ich stehe auch vor dem Tausch meiner Akkus im Sender.
Zur Zeit verwende ich 2S Lipos in meiner Fernsteuerung. Mir ist der Aufwand vom Balancen zu groß. Außerdem möchte ich keine geladenen Lipos im Haus aufbewahren.

Wie sind eure Erfahrungen mit aktuellen Eneloops im Sender?

Besonders interessiert mich das Verhalten der Eneloops im Winter, da ich auch bei ca. -5°C noch fliege oder mit dem Modellauto fahre.

MfG
Thomas
 
Bei mir sind in allen Sendern 2s LiIon Zellen drin, Bei Kleinlasten sieht das Temperaturverhalten viel unkritischer aus, das Thema Innenwiderstand interessiert überhaupt gar nicht.
Das Thema Sicherheit ist mit dem Stahlbecher auch unkritisch.
Die mit Abstand beste Senderzelle ist die NCR18650A oder heute B von Panasonic, die 3,5Ah von LG sollte auch sehr gut geeignet sein.
Bei -20°C und 1C-Last gibt das Datenblatt noch 2,5Ah an, dies resultiert aber wesentlich durch den höheren Innenwiderstand, bei den kleinen Lastströmen im Sender haben die Zellen mit Sicherheit nur ein Derating von 10% bei -20°C und das ist weniger als Ni-Systemen.

Gruß Klaus
 

milu

User
Bei mir sind auch in allen Sendern 2s LiIon Zellen drin. Balancerkabel ist dran, bis jetzt nur zu Kontrolle. Zellen driften kaum.
 
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