Unfliegbar nach Propellerwechsel

StephanB

Vereinsmitglied
Hallo,
ich habe gerade eine für mich seltsame Erfahrung gemacht, vielleicht kanns jemand erklären.

Kurze Vorgeschichte:
Ich habe mir vor 2 Jahren aus den Bewohnern meiner Restekiste einen Quad gebaut. Da er aus bei anderen Projekten ausrangierten Komponenten bestand, erhielt er den klangvollen Namen "Schrotti".
Schrotti dient mir seitdem für allen möglichen Unsinn. Beispiele weiter unten.

Schrotti flog geraume Zeit lammfromm. Kürzlich war dann einer der Keda 20-50 mit Lagerschaden hin und ich beschloss kurzerhand, alle vier Motoren gegen gerade freie Suppo 2208-17 zu tauschen. Die Motoren sind bzgl. spezifischer Drehzahl quasi identisch, der Suppo wiegt ein paar Gramm mehr. Bei der Gelegenheit tauschte ich die Props von 8-Zoll butterweichen Chinaprops auf steife 9Zoll Graupner e-props.

Als Steuerung ist eine KK2.0 an Bord mit ursprünglich folgenden PID-Werten:
Roll/Pitch
P-Gain 65
P Limit 40
I-Gain 35
I-Limit 20

Yaw
P-Gain 75
P-Limit 20
I-Gain 30
I-Limit 10

Und jetzt kommts: Mit den neuen e-props war Schrotti unfliegbar. Extremes Aufschaukeln über Roll/Pitch und butterweich auf Yaw.
Also, runter mit den PID Werten. Als ich mich nach vielen Versuchen so langsam Nullwerten näherte, ohne ein wirklich gutes Setup gefunden zu haben, habe ich wieder auf die weichen Chinaprops (Gaui 8 Zoll) gewechselt und die ursprünglichen PID Werte wieder programmiert.
Und siehe da, er ist wieder der Alte.

Kann mir das jemand erklären?
Eigentlich sollten doch steife Props besser sein, oder?

Gruß
Stephan


Jetzt noch ein Bild von Schrotti und zwei Beispiele für den Unsinn, für den er herhalten muss:

 

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...
Bei der Gelegenheit tauschte ich die Props von 8-Zoll butterweichen Chinaprops auf steife 9Zoll Graupner e-props.
...

Hallo Stephan,

ich würde den Grund in der veränderten Leistungscharakteristik der größeren und steiferen 9" Props suchen. Auf der einen Seite dauern Drehzahländerungen deutlich länger, andererseits machen sich kleine Änderungen direkter bemerkbar.

Einfach 'mal mit 8" Props mit vergleichbarer Steigung und Blattform wie die weichen Chinaprops testen.

:) Jürgen
 
Hallo Stephan

Die weichen Props verhalten sich wie Verstellprops. Bei steigender Drehzahl wird die Steigung flacher, dreht schnell hoch, bei geringer Schubänderung.

Das Erfolgsgeheimnis der Günnirops.

Bei harten Propellern muss die Steigung also flacher werden.

Sigi
 

StephanB

Vereinsmitglied
Hallo,
ok, das kann ich soweit gedanklich nachvollziehen.
Ich bin von 8 auf 9 Zoll gegangen, weil die 9er Graupner e-props eine im Vergleich sehr schmale Blattform haben. Erfahrungsgemäß dreht ein Motor, der mit einem 9er China-Weichprop Probleme bekommt, eine 9er Graupner e-prop noch ganz locker durch, ohne heiß zu werden. Hier habe ich aber wohl die dynamischen Prozesse, Beschleunigung des Props etc. unterschätzt.

Mit einer Naza-Flightcontrol gab gleiche Übung an einem anderen, deutlich steiferen und etwas größeren Quad übrigens kein Problem. Dort wechselte ich von 10er weich auf 11er hart, war völlig ohne Folgen außer längere Flugzeit. :)
Gruß
Stephan
-nach 8er Hartprops googelnd-
 
Zuletzt bearbeitet:

Dix

User
Die steifen Props sind natürlich (aerodynamisch) besser!
Du merkst es als Flieger nicht, weil Du keine Regelung am Motor hast und/oder Dich es nicht interessiert.

Aber als geregelter Multicopter musst Du jetzt dynamische Prozesse und Regelungsverhalten berücksichtigen.
Das heißt beim wechsel auf die "guten" Props":

Größere Schwungmasse -> mehr Verstärkung.
Steiferer Prop -> Weniger Verstärkung. (weil der Schub früher einsetzt)
besserer Propwirkungsgrad -> schwierig! (weil Schub über Drehzahl anders verläuft (Verstellprop-Wirkung der weichen Quirle))
Gummiwirkung der alten Gurken fällt weg -> Dämpfung muss künstlich erhöht werden

So mein Lieber, jetzt musst Du Dich entscheiden. ;)
 
Deine suppo,s konnen der 9" nicht ab .
Da reicht der power nicht um der regelung von der FC zu folgen.

Bei kleinere props stimmt es noch.

Mfg Johan
 

StephanB

Vereinsmitglied
Deine suppo,s konnen der 9" nicht ab .
Da reicht der power nicht um der regelung von der FC zu folgen.

Bei kleinere props stimmt es noch.

Mfg Johan


Hallo,
danke für den Hinweis. Kann was dran sein in Kombination mit der KK2.0.
Ich hatte die Suppos mit 9er e-prop vorher schon mal im Einsatz, an einer Naza. Das ging problemlos.

Hier schneiden die Suppos mit 9er Prop auch nicht so schlecht ab:
http://www.microcopters.de/artikel/multicopter-motoren-im-test#sa2208-17

Mich hat halt insgesamt doch sehr erstaunt, wie durch moderaten Propellerwechsel aus einem sanften Multicopter ein fieses Biest wurde. :D

@Dix:
Entscheidung ist gefallen, back to 8 Zoll. Werde aber mal sehen, ob ich leichte, harte 8er Props bekomme.

Gruß
Stephan
 
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