Teil 29: air-borne........
Teil 29: air-borne........
Hallo Ultimate Fans,
irgendwann kommt der Punkt, an dem man mit warmgelaufenem Motor und wackeligen Beinen
auf dem Platz steht, keine Zeit mehr zum Nachdenken hat und den Gasknüppel einfach nach vorne schiebt.....und dann war sie nach ein paar Metern auch schon in ihrem Element!
Beim Steigflug nach dem Abheben habe ich schon gemerkt, dass ich einige Klicks auf Höhe brauche, da die Ulti beim Nachlassen des Höhenruderknüppels mit der Nase immer ein wenig runter wollte.
Nach dem Trimmen (nur Höhe) zog sie dann aber wie auf Schienen durch den blauen Himmel! Auf allen Rudern kam die Ultimate sehr agil so dass schnell klar war, dass die Ausschläge für meinen Flugstil doch ein wenig reduziert werden müssen.
Der Antrieb (JSB-235 mit Falcon 31 x 16) hat mit der Ulti leichtes Spiel und zieht den Flieger senkrecht beschleunigend nach oben.
Nach 5 Minuten (und mit etwas niedrigerem Puls!) habe ich dann die ersten Landeanflüge probiert und beim 3ten Anflug hat alles perfekt gepasst und sie war wieder unten!
Ihr kennt das ja auch: Der sprichwörtliche "Stein" fällt dann erst mal runter und es stellt sich eine große Zufriedenheit ein.
Da sind dann auch die vielen hundert Stunden in der Werkstatt (wenn ich nur ans Schleifen denke!) wie weggeblasen!
Ok, die Analyse der Höhenruderstellung nach dem Erstflug zeigte doch ein deutlich sichtbar nach oben getrimmtes Höhenruder.
Um zu prüfen, ob hier der Schwerpunkt doch noch zu weit vorne liegt (eigentlich habe ich ja bezogen auf die Angabe von Delro eher mit einer schwanzlastigen Schwerpunktlage gerechnet) oder ein Problem mit der EWD vorliegt, bin ich gleich zu einem 2ten Flug gestartet. Beim senkrechten Abstieg aus großer Höhe und mit voll gedrosseltem Motor flog die Ulti dann doch einen deutlichen positiven Abfangbogen!
Somit habe ich während der nächsten Flüge durch Anbringen von insgesamt 125 g Blei an den Hecksporn das Höhenruder wieder auf "0" zurück geflogen. Mit dieser Schwerpunkteinstellung geht die Ulti voll gedrosselt wirklich senkrecht nach unten (EWD passt) und horizontal positiv bolzengerade! Im Rückenflug muss man das Tiefenruder nur "streicheln" um eine saubere horizontale Linie zu halten.
Nach den ersten Flügen habe ich den Schwerpunkt nochmal genau ausgewogen. Dieser liegt nun exact bei 240 mm (und damit 40 mm hinter der Angabe von Delro) von der Nasenleiste der oberen Tragfläche (am Baldachin) gemessen.
Über den Winter wird dann das Trimmblei am Sporn durch Verschiebung der Empfänger-Akkus bzw. des Zündakkus nach hinten wieder eliminiert.
Die Telemetrieauswertungen der ersten Flüge (die Außentemperatur lag dabei bei 32°C!) zeigten für die Zylinderkopftemperaturen Werte, die ich auch schon von meiner Lembeck Ultimate gewohnt bin:
Die vorderen Zylinder (violett und grau) liegen immer leicht höher als die hinteren Zylinder (blau und grün). Das liegt unter anderem an der leicht fetteren Nadelstellung des hinteren Vergasers.
@Toni:
Wie man sieht, liegen die vorderen Zylinder so zwischen 135°C und 140°C (mit Spitzen bis 145°C) während die Temperaturen der hinteren Zylinder so zwischen 120°C und 135°C pendeln.
Die Alarmschwelle habe ich auf 155°C eingestellt. In diesem Sommer (der war ja wirklich bemerkenswert heiß!) hat der Motor die Schwelle kein einziges Mal überschritten!
Beim weiteren Einfliegen der Ultimate konnte ich dann noch auf eine ganz großartige Unterstützung von prominenter Seite zurückgreifen: Beim Eurofly in Bocholt (Anfang September) hat sich Alex Heindel meine Ulti mal richtig vorgenommen!
Was am Freitag Abend bei einem gemeinsamen Bierchen noch wie die berühmte "Schnapsidee" daher kam, wurde dann Samstag und Sonntag in die Tat umgesetzt.
Da sich Alex mit "Delro-Ultimates" aus seiner F3A-X Zeit bestens auskennt, konnten wir schnell und zielgerichtet viele Einstellungen optimieren. Jeweils vor und nach seinen Flügen mit meiner Ulti wurden die Ruderausschläge (positiv/negativ, Expo-Werte etc.) fein justiert. Am Ende ging die Ulti schon so gut, dass Alex außer spektakulären Manövern in Bodennähe extrem lange langsame Rollen (geschätzt 800 m) sauber wie am Strich ziehen konnte. Das hat nicht nur ihm (beim Fliegen) sondern auch mir (beim Zuschauen) sehr viel Spaß gemacht!
Mit diesen optimierten Einstellungen schließlich wieder selbst geflogen: Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht gedacht hätte, dass sich solch ein Unterschied ergeben würde!! Die Ulti liegt jetzt extrem souverän am Knüppel, lässt sich sehr präzise steuern, Rollfiguren lassen sich auf den Punkt stoppen und überhaupt geht sie sauber durch die Figuren. Da fällt das Fliegen wirklich leichter!
Dieses Wochenende hat mir wahrscheinlich 20 - 30 weitere Einstellflüge gespart. Und ob ich dann dort herausgekommen wäre wo der Flieger jetzt steht?.......Auf jeden Fall geht ein großes Dankeschön an Alex nach Norwegen!
Jetzt noch ein paar Photos (vielen Dank dafür an H. K. Kreeft) von den ersten Flügen mit der 2,7 m Delro Ultimate:
Ein Projekt ist ja nie so richtig abgeschlossen.......Hier und da wird es über den Winter noch ein paar Optimierungen und Umbauten geben (ein Pilot fehlt noch im leeren Cockpit) von denen ich dann zu gegebener Zeit berichten werde.
So, das wars mal wieder fürs Erste.
Viele Grüße an alle Fans der Ultimate!
Gregor