Hallo Werner,
ich kann deine Argumente verstehen. Bei mir sind es weniger die Auflagen - in unserem Verein ist das kein Problem - vielmehr das ganze Drum und Dran beim Verbrenner, was doch wesentlich aufwändiger ist als bei Elektrobetrieb.
Was mich speziell interessieren würde ist der Sound. Im Katalog steht geschrieben, Zitat: ".............aber den phantastischen Klang des 32x18 Zoll Propellers mit 2800 U/min ...........".
Ist dem so? Falls ja, wie oft/lange fliegt man mit dem ZG38/Getriebe, Latte mit 2800 U/min? In den Videos auf Youtube handelt es sich jeweils um kurze Sequenzen, sprich Platzüberquerungen oder Landeanflüge, meist aus einer gewissen Höhe, danach wieder Vollgas.
Wie ist diesbezüglich deine Erfahrung?
Grüsse
Andreas
Hallo Andreas,
na ja, der "Aufwand" bei größeren E-Antrieben ist auch nicht zu unterschätzen, aber es bleibt wenigsten geruchslos und ölfrei.
Man braucht bei den Strömen schon leistungsfähige Akkus und davon mehrere Packs.
Das reißt bei 12s-Versionen jenseits der 5.8 Ah richtig ins Geld. Da kostet
ein 12s-Pack 5.8 Ah um die 220 €,
ein 12s / 7.0 Ah kommen auf über 270 €. Davon braucht man mindestens 2 Pack.
Bei uns am Platz gibt es keine Lademöglichkeit, dann kann ich mit meinen beiden 7.0 Ah 12s-Packs genau 2x fliegen (zu Hause geladen) und kann noch 1x aus dem Autoakku laden, also insgesamt 3 Flüge. Die Lader für diese Klötze haben auch einen stolzen Preis. Also - für alles zusammen könnte man "Unmengen" Sprit kaufen ...
Und so schnell mal ins Auto und auf dem Platz 2 Runden fliegen geht auch nicht, denn bis die 2x 12s Akku-Packs geladen sind, vergeht auch reichlich Zeit (ich lade mit 1 C).
Aber ja, trotzdem, ich fliege zwischenzeitlich nur noch elektrisch. Da habe ich weder von der Lautstärke her noch von den Flugzeiten Einschränkungen - denn die wurden immer stärker. So kann ich auch abends und in der Mittagszeit in Ruhe fliegen, wenn sich die berufstätigen Kollegen nicht auf dem Platz befinden. Und wenn ich nach Hause fahre, müffelt es nicht nach Spritresten im Auto ...
Aber eine fast geräuschlose E-Pup - irgendwie fehlt da was.
Ich habe daher vorgesehen, ein Soundmodul einzubauen (wie auch im Pup-Video), da gibt es den Sound des Original-Umlaufmotors ...
Eine Pup mit E-Antrieb schont natürlich auch den Flieger vor den Vibrationen, meine ist schon von
1991! und immer noch im sehr guten Zustand.
Du fragst nach dem "Sound des 32x18". Klar, bei knapp unter 3.000 rpm hört sich der sehr angenehm dumpf an und sieht auch noch optisch super aus.
Aber mit dem Getriebe dreht der ZG 38 bei Vollgas dann immerhin bis an die 9.000 rpm! Da hat mich persönlich (!) heftig das Geräuschniveau aus dem
Vergaser gestört, ist doch etwas wie Kreissäge. Ich habe mir deshalb auch noch einen Ansauggeräuschdämpfer im Rumpf eingebaut, da war dann der helle "Sägeton" weitgehend weg. Als Dämfer habe ich einen großen Mehrkammer-Alu-Dämpfer von Krumscheid verwendet und über die Rohrlänge auf Resonsz abgestimmt, da drehte der Prop knapp über 2.900 rpm.
Zu Deiner Frage nach der Flugzeit / Häufigkeit:
Die Pup ist für mich kein Alltagsflieger, den man mal schnell ins Auto wirft und dann bei jedem Wetter fliegt, dafür ist sie mir zu schade.
Meine eigenen Pilotenkünste stufe ich als ordentliche Mittelklasse ein, damit gibt es keine Probleme mit dem Modell.
Man sollte aber bedenken, dass die Pup sehr große Seitenflächen hat, was zwangsweise zu Angriffsflächen bei Seitenwind führt. Daher gilt beim Modell, was auch für die Originale so um 1917 schon galt: immer in Windrichtung starten und landen! Das ist die beste Lebensversicherung, für das Modell heute und damals auch für den Pilot.
Deshalb versuchte man damals auch, große Rasenflächen als Flugplätze zu verwenden, so dass man alle Richtungen zur Verfügung hatte. Hinzu kam damals noch, dass der Umlaufmotor mit seiner Masse ein gewaltiges Kreisel-Moment erzeugte und dadurch das Flugverhalten je nach Kurvenrichtung extrem unterschiedlich war (zahlreiche Piloten haben das nicht überlebt ...). Zum Glück gilt das ja nicht für das Modell.
Die Flugdauer mit dem ZG 38 hängt natürlich vom Flugstil und den persönlichen Vorlieben ab - und der Tankgröße. Mir haben so an die 15 Minuten immer ausgereicht.
Die Pup steht auf dem Bautisch, die Original-Räder von 1991 habe ich durch die wesentlich leichtere, aktuelle Version ersetzt (müssen hier noch bespannt werden) ...
Der ("goldfarbene") Scorpion ist schon mal drin:
... und da soll sie endlich (!!!) im nächsten Frühjahr wieder sein, wie vor einigen Jahren schon mit dem ZG 38 Antrieb, dann jetzt aber elektrisch ...
Viele Grüße
Werner