Skurriles Rostproblem Werkzeugaufnahme

Teddito

User
Hi,
ich habe ne Ibag HF80 A mit einer SKI16 Aufnahme passend für ER11 Spannzangen.
Also eher ein Spielzeug...
Die Spindel ist ca. 14 Jahre alt, nie wirklich benutzt... 2018 erste mal eingebaut.

Problem:
Bei höherer Last fängt die Werkzeugaufnahme an zu rosten. Rot eingekreist. 5mm Fräser - 2 Schneider in Kupfer, 1,5mm Zustellung @24000U/min @ 1m/min Vorschub.
Werkzeug wird nicht immer korrekt ausgestoßen. -> Greifer öffnet nicht immer korrekt.

2020 dann komplette Instandsetzung nach vielleicht 150 Betriebsstunden Aufgrund des o.g. Problems.
Feder getauscht damit die Werkzeugaufnahme wieder sachgemäß ausgestoßen werden kann. Spindelkonus geschliffen sowie Stirnlauf Festlagersitz der Welle, Lager getauscht Kleinteile nachbearbeitet, alles gereinigt und neu geschmiert. 2500€ weg.

Jetzt beginne ich so langsam mit den System zu arbeiten. Fazit: gleiches Problem. Das Ausstoßproblem lässt sich einfach lösen. Programm geschrieben und das Werkzeug ohne Werkzeug 20mal einziehen lassen und ausstoßen lassen.

Wenn ich nun jedoch wieder Kupfer fräse mit den o.g. Schnittdaten entsteht wieder Rost. Nicht so dramatisch wie zuvor wo wie man sieht auch der Konus betroffen war, sondern nur an der Stirnseite wie rot markiert. Somit nur leichter Erfolg. Das Problem besteht bei kleineren Werkzeugen oder fräsen von Kunststoffe nicht. Daher denke ich das die Schnittkräfte zu hoch sind.

Stimmt da jemand zu oder liegt das Problem woanders? Hat jemand ne Idee wie sich dieses Problem beseitigen lässt?

Anbei noch ein paar Bilder zu den Spindeldaten.

Danke im Voraus.

Gruß Marc

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wno158

User
Ich habe keinen blassen Schimmer vom Fräsen.
Aber was mir als Stichwort einfiel - weil es nur beim Kupfer passiert - ist "Kontaktkorrosion". Da scheint Kupfer und Eisen (auch [Edel-]Stahl wohl eine kritische Kombination zu sein.
Also:
  • Kommen da Späne hin?
  • Ist es da etwas feucht?
 

Teddito

User
Kontaktkorrosion ist ein gutes Stichwort, aber man kann es fast schon ausschließen aus den von dir genannten Gründen.
Es gibt keine Luft zwischen beiden Flächen. Zumindest sehe ich optisch nichts und wenn ich probiere ein 5µ Blech dazwischen zu stecken habe ich keine Chance.

Hinzu kommt erschwerend dazu das nen Ölnebler dran ist. Es wird ergo permanent Öl durch die Lager mit 0,6bar gedrückt die unten an der Werkzeugaufnahme herauskommt als Öl/Luftgemisch. Rosten kann da quasi nichts. Theoretisch zumindest.

Was ich mal probieren könnte wäre mal mit nen 6er Fräser in Acryl ordentlich Gas zu geben. So 5-10mm Zustellung mit 6m/min durchheizen um entsprechend hohe Schnittkräfte zu entwickeln. Nur dürfte der Block dann nach 5m weg gefräßt sein lol. Mag jetzt nicht unbedingt 100€ für nen fetten Acrylblock ausgeben :-( Das Programm sollte schon so 40-60min laufen.

€dit:
Also Späne kommen da nicht hin. Feucht ja Aufgrund der MMKS aber eher unwahrscheinlich durch die Sperrluft des Öl/Luftgemischs.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe keinen blassen Schimmer vom Fräsen.
Aber was mir als Stichwort einfiel - weil es nur beim Kupfer passiert - ist "Kontaktkorrosion". Da scheint Kupfer und Eisen (auch [Edel-]Stahl wohl eine kritische Kombination zu sein.
Also:
  • Kommen da Späne hin?
  • Ist es da etwas feucht?
Hallo, kann ich mir auch vorstellen was Walter schreibt. und wenn DU schreibst bei höherer Last, könnte ich mir vorstellen das deine Spindel elektrich nicht in Ordnung ist (Kriechstrom) denn mehr Last gleich mehr Strom und um so höher der Kriechstrom. nur so ein Gedanke.
gruß
Marko
 

Teddito

User
Die Nummer mit Passungsrost kommt hin. Elektrisch sollte alles ok sein. Wie gesagt wurde die Spindel vor einigen Jahren nach kurzer Betriebszeit komplett überholt. Den Antrieb hat ein Ingenieur mit einen LUST FU eingerichtet. Natürlich kann der es auch verbockt haben, aber da glaub ich nich dran. Der hat meine ganze Steuer und Regeltechnik zum pneumatischen Werkzeugwechsel eingerichtet nebst selbst entwickelter und gefertigter Platine was man heute Auduino schimpfen könnte.

Das heist mein weg wäre jetzt
A: Werkzeugaufnahmen passend machen lassen
B: Spezielles Fett verwenden
C: mit geringeren Schnittkräften fräsen

Ich habe 5 Original Werkzeugaufnahmen von IBAG/Schaublin da. Ich kann mal prüfen ob es dieses Problem mit den Werkzeugaufnahmen auch gibt. Die restlichen 20 Werkzeugaufnahmen habe ich mir bei Nirschl für rund 1/3 des Preises nachfertigen lassen. Denn 400€ für ne Werkzeugaufnahme isn bisschen zu viel des Guten auch wenn in der Schweiz der Döner 10-12€ kostet...

Praxis bezogen bedeutet das offensichtlich für mich:
Fett organisieren und jeden morgen vor der Arbeit nen Batzen Fett an den Flansch klatschen und beten.
und
Test mit Schaublin Werkzeugaufnahme

Ich denke aufgrund der Kräfte, die wohl noch weit unter dem liegen die Ibag als zulässig erachtet, entstehen Minireibungen mit entsprechenden Rost.

Welches Fett würdet ihre empfehlen?
 

Teddito

User
Überdimensionierter Kältetrockner ist vorhanden. Bei der Instandsetzung vor einigen Jahren gab es dort auch keine Rostspuren innerhalb der Spindel. Nur was in Richtung Wasserkühlung ging war normal Rostbehaftet. Eine neue nun geschlossene Wakü nebst besseren Kühlmittel wurde allerdings installiert sodass es dort auch nicht mehr zum Rost kommen sollte.
 
kontaktkorrosion ist ein gutes Stichwort, aber man kann es fast schon ausschließen aus den von dir genannten Gründen.
Es gibt keine Luft zwischen beiden Flächen. Zumindest sehe ich optisch nichts und wenn ich probiere ein 5µ Blech dazwischen zu stecken habe ich keine Chance
Hallo,
Der Flansch darf überhaupt nicht an die Spindelnase anliegen. Die aufnahme darf nur also nur auf die conishe flache anliegen.
Rechts vom roten kreis ist eine kleine braune fleck, das ist passungsrost, verursacht durch sehr geringes spiel vom conus in die spindelnase.
Ich habe wenig ahnung vom fräsen doch wohl vom rundschleifen von werkzeug aufnahmen.

In kurze, die Aufnahme sitz nicht fest in die Spindel.

Tu hier Dein vorteil mit
Grüssen
Koen.
 

Teddito

User
Halb ja und Halb nein. Wenn es nur dort aufliegt hast du recht. Wenn es sowohl am Konus als auch am Flansch sachgemäß aufliegt wäre es optimal.
Werkzeug hält entsprechend besser.

Glücklicherweise funktionierts ja halbwegs... Wenn ich das Werkzeug kürzer einspanne habe ich geringeren Hebel, damit geringere Kräfte, vielleicht reicht das schon. An kürzeren Werkzeugen sowie bzw. Bearbeitung der Werkzeugaufnahmen bin ich gerade dran. Wenn da noch etwas positives passiert genügt es am Ende vielleicht. Ich mag jetzt aber nicht nochmal 500-1000€ ausgeben für nen Projekt was mich rund 25000€ gekostet hat und bisher keinen Cent verdient hat. Oder quasi kaum etwas verdient hat...

Ich schau mir als erstes mal die Schaublin Werkzeugaufnahmen an. Vielleicht haben die geringere Tolleranzen und das Problem tritt dort nicht auf. 5Stk. sind ja vorhanden und die 5 Stück kann ich dann für die größeren Fräser verwenden. Die kleineren Fräser funktionieren mit den Replikas ganz gut.
 

Teddito

User
Anbei das Elend.
Kempftools KF302 ALUK - 6mm Schaft und 55mm Gesamtlänge für 10,70€ Netto (hervorragendes Preisleistungsverhältnis und super Schnittbild mit durchschnittlicher Standzeit).
Bei Wema kann ich für knapp 4€ Netto ein Werkzeug auf 40mm kürzen lassen. Das sieht dann wesentlich brauchbarer aus.
Langfristig billiger wäre es jedoch wenn jmd die Werkzeugaufnahme ausdreht wobei wir da realistisch betrachtet nur etwa 5mm herausholen können. Das wird sicher nen bisschen was bringen, aber vermutlich nicht so viel als das es sinnvoll erscheint.

Nächste Option wäre eine neue Werkzeugaufnahme herstellen zu lassen SKI16 mit ER16 Spannzange. Allerdings kosten dann 3 Werkzeugaufnahmen rund 780€ Netto Stand 2017. Bei heutigen Preisniveau liegt der Preis sicher bei um 1000-1200€. Hätte ich das vorher gewusst hätte ich diese 3 Aufnahmen damals bestellt... 5Stk. haben damals "nur"185€/Stk. gekostet und 10Stk. sogar "nur" 125€ je Aufnahme Ink Mutter exkl. Anzugsbolzen. Damit würde sich der Hebel jedoch auch nur nicht verringern. Aber zumindest gäbs das Risiko das dieses mal passender gefertigt würde. Denn ich habe einen Verdacht

Gestern mal 1 Kilo Kupfer zerspänelt mit einer Laufzeit von 40 Fräsminuten mit o.g. Werkzeug in einer original Schaublin Werkzeugaufnahme.
Ergebnis: Kein Rost obwohl der Hebel durch das weitere herausstehen größer ist und damit die Kräfte auf den Konus höher ausfallen.
Ich habe gestern 4 verschiedene Billigfräser bis 15€ gekauft mit einer Gesamtlänge von 50mm die ich in der Original Schaublin Werkzeugaufnahme mal testen werde. Ich hoffe das es da keine Probleme gibt. Im Post 1 ist eine nachgemachte Werkzeugaufnahme von Nirschl zusehen. Trotz kürzeren Schafts entsteht Rost bei gleichen Schnittparametern und gleiches Material. Nur die Werkzeugaufnahme und das Werkzeug war anders.

Wie man auf den Bild sieht wäre ein 10mm kürzerer Schaft vom Vorteil.
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Hallo Teddito und andere mitleser,
Im Post 1 ist eine nachgemachte Werkzeugaufnahme von Nirschl zusehen.
Lasse von diese Aufnahme an die Flansch fläche 0,1 bis 0,2 mm wegschleifen, controliere die Passung vom Conus in die Spindelnase ( mittels Preussisch blau ) und ich denke Dein grösstes problem ist gelöst.

Tu hier Dein vorteil mit
Grüssen
Koen.
 

Teddito

User
Passt besser. Liegt nicht am Flansch auf. Das ist die Originalaufnahme die bissle teurer is.
Ich habe dann auch nochma ne andere nachgemachte Aufnahme probiert. Da sah das Tragbild auch gut aus und es bestand kein Kontakt zum Flansch. Offenbar zu hohe Tolleranzen bei einigen Aufnahmen. Glücklicherweise habe ich nur eine Hand voll Fräser wo die Schnittkräfte nicht mickrig sind wo ich eine Hand voll Originalaufnahmen habe. Alles weitere werden die Tests mit den neuen Fräsern zeigen mit den original Aufnahmen.

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