Teil 2 – Fertigstellung
Letzte Woche habe ich mal 2 gemütliche Nachmittage gefunden, um den Scirocco flugfertig zu machen. Das ging bei mir natürlich besonders effizient, da ich das beim Scirocco L schon mal geübt habe und deshalb auch die Arbeiten mit Uhu-plus-Aushärte-Warte-Zeiten zusammengefasst habe.
Ich habe mit den Außenflächen begonnen und 2 KST DS 125 mit je 3 Blechschr. festgeschraubt. Als nächstes folgten die 2 Messinghörner für die QR – nur mit ein wenig Loctite (oder Epoxy) in schon verklebte, vorhandene Zackenmuttern eindrehen, Gestänge einstellen, kontern, maßgenaue (!) Deckel drauf (bei mir mit Tesa befestigt), fertig. Die JR-Buchsen habe ich vorher verlängert und an der Wurzel mit 2*1,5mm-Balsastreifen festgeklebt – die Stecker vom Mittelteil werden da später nur eingesteckt. Ich habe die Impulsseite mit „i“ gekennzeichnet…so wird immer richtig eingesteckt. Muss ich das Kabel lösen, schneide ich einfach die Balsastreifen mit einem Cutter durch.
Beim Flächenmittelteil werden die gleichen Servos genauso schnell verschraubt. In Flächenmitte erfolgt die Verbindung zum Rumpf über einen 8-pol.-MPX- grün (je Seite 4 Kabel, die 2 + und - Leitungen werden zusammengefasst, sowie die 2 Impulsleitungen). Die Messinghörner erfordern bei den Klappen etwas mehr Überlegung und Aufwand, sollen Sie ohne anzuecken mit durch die Flächen geführten Gestängen arbeiten. Ich habe sie zunächst nur angeheftet, alles Probe laufen lassen und sie erst dann richtig mit eingedicktem Harz eingebettet. In die Abschlussleiste der Fläche zu den Rudern, muss für die Gestänge eine halbkreisförmige Öffnung gebohrt bzw. mit der Rundfeile vergrößert werden. Zum Abschluss folgen noch die schon exakt passgenau zugeschnittenen Deckel, mittels Tesaband befestigt.
Danach wird der Motor mit bereits angestecktem Regler nur eingeschraubt. Als nächstes habe ich das Akkubrett mit den 2 Auflagern zunächst mit 5-min Epoxy angeheftet – bei mir so, dass ich die hintere Schraube noch mit einem langen Imbus von oben erreichen kann. Das vordere Auflager und das Brett dort habe ich etwas schmäler geschliffen – das verschafft mir vorne etwas mehr Höhe für größere Lipos…Vorsicht, nicht zu viel, der Regler muss darunter noch Platz haben!
Am Servo-Brett habe ich vorne eine leicht schräg nach oben zeigende Aufnahme für die MPX-Buchse (zum Einschrauben mit Rahmen – ich habe einen der beiliegenden Rahmen (für die 6-pol. Stecker!) mittig geteilt und mit dem 8-pol.-MPX verklebt) verklebt (bitte stabil…die Verbindung der 8-pol.-MPX hält sehr gut!). Zum Ziehen habe ich eine Lasche am MPX-Stecker angeklebt. Meine KST DS 145er (für HR/SR) haben seitlich nach vorne austretende Kabel, das muss man beim Innenausschnitt bedenken, sonst bringt man sie später nicht rein. Ich habe das so gemacht, dass zwischen beiden Servos ein offener Platz in der Breite eines Servos (und um einen cm länger!) bleibt – hier werden die 2 Servos eingebracht und dann nach links/rechts verschoben und verschraubt. Am Seitenruder habe ich ein Loch für das GFK-Horn (und einen kleinen Schlitz gefeilt) gebohrt. Anschließend wurde das alles am Rumpf mit eingedicktem Harz eingeklebt und musste aushärten. Das Servobrett passte (wie alle anderen Zubehörteile auch) bei mir übrigens perfekt – nur muss man es von vorne über die Kabine nach hinten schieben…sonst steht man, wie ich zunächst, verwundert da und fragt sich, warum es nicht durch die Öffnung unter der Fläche passt (schleift man es deshalb auch noch kleiner…!!!).
In der Zwischenzeit habe ich meine (passenden!) Kabelbäume vom gelben Scirocco in die Flächen eingezogen und an den Wölbklappen verlötet.
Nach dem Aushärten habe ich die 145er-Servos in das Servobrett im Rumpf geschraubt und mit den schon vorher abgemessenen und fertig verklebten Schubstangen verbunden. An den Servos sollten die Schubstangen jeweils außen eingehängt werden, um nicht mit der mittigen hinteren Fl.-Schraubverbindung zu kollidieren. Damit die Kabelverbindung zu den Flächen nicht zwischen Höhen- und Seitenruder gerät, habe ich über den Servos eine U-förmige Abdeckung mit Tesaband eingeklebt. Bei mir kreuzen die Gestänge, da mir das Seitenruder sonst zu viel Reibung an der Rumpfwand hatte (oder: man müsste das Gestänge am Seitenruder entsprechend abkröpfen…!? Das Ruderhorn nur so weit aus dem Ruder schauen lassen, dass man den Gabelkopf noch einhängen kann!). Bei mir reiben die beiden Schubstangen durch die Überkreuzung ganz leicht – das ist aber belanglos, wie ich schon vom „gelben“ weiß. Meine Lösung ist aber nur ein Vorschlag bzw. gibt Hinweise, es gibt sicher andere oder auch bessere Lösungen. Ich habe die Dichtlippe am Seitenruder etwas verkleinert, um nach links 25 mm Ausschlag zu erreichen (rechts habe ich 30mm ohne Veränderungen(!) eingestellt) – das passt für mich.
Mein Höhenruder hält, wie schon beschrieben, mit dem Aufstecken zuverlässig. Da der CFK-Verbinder zudem in der Rohraufnahme des Seitenleitwerks perfekt passt, lassen sich die Ruder ohne erkennbare Reibungswiderstände oder „wackeln“ ansteuern – gut gemacht!
Ich habe den neuen Scirocco wieder mit dem gleichen und schon bewährten Equipment ausgerüstet – auch das hat mir viel Zeit bei der Fertigstellung jetzt erspart. Ich habe mich lediglich für eine andere Spinner-Kombi entschieden (bei der alten war die Spinnerkappe beschädigt worden), die von Reisenauer (45mm-Spinnerkappe, schwarz und 48mm-gerades Zwischenstück). Die 16*10er Schulze liegt damit gut an). Ich habe einige solche „Reisenauer“ im Einsatz und noch nie Probleme damit gehabt. Die Mittelstücke kann man einfach und zuverlässig auf der Welle befestigen, die Kappen sind stabil und perfekt am MS festgeschraubt. Die Spinnerform passt gefällig zur Rumpfform des Sc S. Durch die Öffnung im Spinner gelangt etwas kühlende Luft an Motor/Regler/Akku, die übrigens durch die hinten vollständig geöffnete Seitenruderhutze wieder austreten kann…ebenfalls gut gemacht, falls geplant!?
Abschließend habe ich den Kabelbaum vom „gelben“ am Empfänger eingesteckt und diesen im Rumpf eingebaut sowie alle Kabel angeschlossen. Dazu genommen habe ich auch wieder einen unisens-E und ein scorpio Backup-Guard für Notfälle. Als Antriebsakku habe ich zunächst einen bewährten Wellpower Ultima 5s-4200 35C verpflichtet, dessen vorderes Ende an der vorderen Kabinenöffnung dafür sorgt, dass der SP ohne Blei erreicht wird und lange Motorlauf- sowie Flugzeiten durch die Antriebs-Kombi unterstützt.
Für diese Ausrüstung habe ich mich auch entschieden, da sie sich im „gelben“ über viele Flüge tadellos bewährt hat, danach arbeitslos zu Verfügung stand und Anlageneinbau bei mir immer schon „Chefsache“ ist. Rechne ich meine Materialkosten für die Ausstattung zusammen, komme ich auf ca. 350€ (ohne Regler, unisens und scorpio). Wenn man ohne allg. oder spezielles Scirocco-Know-How den Einbau selbst macht, wird man meinen Zeitaufwand nicht erreichen. Gegen die vom Hersteller vorgeschlagenen/gewählten Komponenten hätte ich ebenfalls keine Einwände und für 150€ (die sich ca. aus der Differenz des PNP-Preises und meinen Komponenten ergibt) würde ich offen gesagt den Einbau nicht für Dritte übernehmen wollen bzw. können. Aber das sind subjektive Entscheidungen, die jeder selbst treffen muss. Ich kann zur PNP-Version auch keine Bewertung abgeben.
Flugfertig komme ich auf 3750 gr., ein guter Wert für problemlose „Eigenstarts“ aus der Hand. Wie sich der Scirocco S dann im Flug schlägt, werde ich in den nächsten Wochen sehen…und nochmals berichten. Leider ist diese Woche Schiet-Wetter angesagt…der Wind würde mir und wohl auch dem Scirocco nichts ausmachen…aber auch noch Gewitter-Regenschauer – da muss man sich halt noch etwas gedulden.
PS: Am Wochenende habe ich erfahren, dass ein Vereinskollege auf der PROWING ebenfalls einen Sc. S (ARF) geordert hat...bin gespannt auf seine Erfahrungen.