Der FG 60 läuft einwandfrei, 6000 U/Min mit 22x10 MenzS bringt er auch.
Höchstdrehzahl ermitteln, 2-3 clicks Richtung fett, Flieger senkrecht unter Vollast nach oben halten und falls es zu Aussetzern kommt noch 1-2 Clicks fetter.
Dieses (sehr effektive) Prozedere kommt bei "der Dicken" ja nun aus mehreren Gründen nicht in Frage.
Wie findet ihr die richtige Einstellung ?
Bzw. gibt es eine Faustregel ? Höchstdrehzahl -200 U/Min fetter o.ä. ??
Grüße und besten Dank schonma !
Hi,
die Methanoler-Methode passt bei
keinem Benziner! Grund: Benziner haben eine Spritversorgung durch Pumpe, während der Methanoler nur saugt. Ergo kann auch die "Hochhalten-Methode" kein vernünftiges Ergebnis bringen. Außerdem reagieren Benziner wegen des Pumpen-/Membranenvergasers, der Zwangszündung und der unterschiedlichen Verbrennungscharakteristik des Kraftstoffes sehr viel träger auf Änderungen der Vergasereinstellung.
Man beginnt mit der Werkseinstellung aus dem Manual und schaut, ob die Benchmark Drehzahl/Prop aus dem Manual erreicht wird. Wenn nicht, kann man die H-Nadel in Richtung fett verändern. Dann dem Motor eine kurze Pause bei mittlerer Drehzahl gönnen und wieder Vollgas. Wird er langsamer, weißt Du, dass Du in die falsche Richtung gedreht hast. Also das ganze in die andere Richtung (mager). Wenn Du über den alten Bereich hinaus in Richtung mager drehst, sich aber nichts mehr verändert, war es gut so. Wird er schneller, Schritt für Schritt weiter zudrehen (immer max. 1/12 Umdrehung), bis er nicht mehr schneller wird. Nach jeder Änderung Pause wie oben beschrieben. Wenn Du die max. Drehzahl bei Vollgas gefunden hast, kommt die Nachregulierung für den Teillastbereich und LL, denn bei Benzinern wirkt die L-Düse bis in den Vollgasbereich. Wenn bei der oben gefundenen Vollgaseinstellung auch der Übergang LL - TL - VL gut funktioniert, hast Du Glück gehabt. Meistens passt aber der Übergang nicht mehr und es muss mit der L-Schraube nachreguliert werden. Schwächelt der Motor beim Gasgeben oder will gar ausgehen, muss die LL etwas fetter (immer max. 1/12 Umdrehung verändern), stottert er und qualmt sogar => LL magerer. Wenn die Übergänge wieder ok sind, nochmal Vollgas prüfen. Wird die anfangs ermittelte max. Drehzahl nicht mehr erreicht, muss die H nachreguliert werden: Wurde die L magerer gedreht, kann man u.U. die H noch etwas in Richtung fett nachregulieren. Bei L in Richtung fett verändert, die H vielleicht etwas magerer drehen.
Am Ende eine längere Vollgasphase fahren (min 60 Sek.), Motor abstellen und Kerzenbild prüfen. Muss irgendwas mit braun sein. Schwarz, evtl. auch mit etwas Ölkohle etc. ist zu fett, da wäre also noch Spielraum in Richtung mager. Kerze freigebrannt und grau => Motor ist bei Vollgas zu mager, da kann man einen Tick fetter einstellen. Danach natürlich wie beschrieben Kerzenbild erneut kontrollieren.
Grundsätzlich: Alle Modellmotorenvergaser, egal ob Methanol oder Benzin, sind Primitivvergaser, die niemals für jeden Drehzahl- und Lastbereich optimal eingestellt werden können. Also ist jede noch so gute Einstellung ein Kompromiss.
Zu Deinem FG 60 R3: Die erreichte Drehzahl entspricht etwa der Benchmark. Mit einem Majzlik statt der Menz kämst Du höher, da der Majzlik einen besseren Wirkungsgrad hat. Du kannst den Motor also so lassen, wenn das Kerzenbild ok ist. Aber beim Stern bedenken, dass die Zylinder nicht gleich gut verbrennen. Der magerste Zylinder (i.d.R. die Nr.1) sollte noch ein vertretbares Kerzenbild haben. Die Fetteren müssen dann damit leben, etwas zu fett zu laufen.
Das Einstellprozedere erscheint erstmal etwas umständlich beim Benziner, hat aber den Vorteil, dass man danach (eingelaufenen Motor vorausgesetzt) später nichts mehr nachregulieren muss. Die Einstellung steht mindestens für die nächsten 100 Laufstunden, egal welche Jahreszeit etc..
Gruß
Michael