Hallo brushless,
deiner Ausführung zu dem Zusatzauftrieb kann ich noch den Fachbegriff hinzufügen.
Der nennt sich Magnuseffekt und wurde von dem Physiker Gutstav Magnus 1853 entdeckt. Der bekannte Erfinder und Konstrukteur Anton Flettner griff diese Idee wieder auf.
Hier mal zur besseren Verständnis ein Artikelausschnitt aus der Berliner Zeitung vom 9. November 2006:
Mit rotierenden Säulen über die Meere
Skurrile Pfeiler sollen Schiffe künftig umweltfreundlich antreiben. Mit dem Ölpreis steigt das Interesse daran
Ralf Köpke
Der Film, den Rolf Rohden auf seinem Computerbildschirm vorführt, lässt den Betrachter stutzen: Ein Schiff ist zu sehen, aus dem vier Pfeiler emporragen, zwei vorne und zwei hinten - als müssten sie ein Dach tragen, das das Schiff überspannt. Oder sind das etwa Schornsteine? Schwer vorstellbar bei einem Ingenieur wie Rolf Rohden, der als ausgewiesener Experte für Windturbinen gilt.
Der vermeintliche Widerspruch löst sich rasch auf. Denn die "Schornsteine" sind nichts anderes als ein Windantrieb für Schiffe. Die Firma Enercon mit Sitz im ostfriesischen Aurich, für die Rohden arbeitet, will damit schon bald einen 130 Meter langen Frachter antreiben. Dass sich der bundesweit größte Hersteller von Windrädern neuerdings mit Schiffstechnik befasst, kommt nicht von ungefähr: "Unsere Anlagen produzieren umweltfreundlichen Strom. Da liegt es auf der Hand, dass wir bei unseren zunehmenden Exporten auch den Transport ins Ausland so umweltfreundlich wie möglich gestalten wollen", erläutert Rohden. In der Regel fahren Schiffe mit schwefelhaltigem Schweröl. Dabei erzeugen sie mehr als 7 Prozent des weltweiten Schwefeldioxid- sowie 13 Prozent des Stickoxidaustoßes.
Das Funktionsprinzip der vier Säulen hat der Berliner Physiker Gustav Magnus 1853 entdeckt. Wenn Luft um ein rotierendes Objekt strömt, geschieht dies nicht gleichmäßig. Auf einer Seite entsteht ein Überdruck, sodass das Objekt in die andere Richtung geschoben wird. Fußballfans kennen das Phänomen: Bekommt der Ball bei einer Flanke einen Drall, zieht er eine bananenförmige Bahn.
In den 20er-Jahren nutzte der hessische Ingenieur Anton Flettner den Magnus-Effekt für einen neuartigen Schiffsantrieb: Ein rotierender Zylinder, den der Wind umströmt, wird zur Seite gedrückt; kommt der Wind von der Seite, lässt sich der Zylinder - und damit das ganze Schiff - nach vorne drücken. 1924 war der Prototyp fertig: Flettner hatte den Dreimastschoner Buckau umgebaut und zwei 16 Meter hohe drehbare Säulen auf dem Deck verankert. In den folgenden Jahren verbesserte der Ingenieur seine Erfindung, baute für den Fall einer Flaute einen Dieselmotor ein, und schipperte im Mai 1926 über den Atlantik nach New York - und zwar gegen den Wind, wovon Segler sonst nur träumen können.
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Diese alte Idee keimt also wieder auf und man kann nur hoffen das sich Lobiisten nicht gegen umweltfreundliche, neue Techniken wehren.
Grüße, Bernd
P.S.
Der Auftrieb wäre übrigens um ein vielfaches besser ohne die strömungsstörenden, abstehenden "Flügelchen". Dann würde der Magnuseffekt erst richtig zum "tragen" kommen.