Richtiges Einlaufen von Methanol 2 Takter

Hallo,
Nachdem mir mein os-max65ax nach zwei Jahren den Geist aufgegeben hat, werde ich ihm eine neue Laufgarnitur und ein neues Jager gönnen.
Es ist wahrlich nicht mein erster Methanoler den ich in betrieb hatte, aber nach 2 Jahren hatt bei mir noch kein Motor den Dienst aufgegeben.
Durch die neue Laufgarnitur möchte ich schon mal beim einlaufen nichts falsch machen, und frage euch wie Ihr das immer handhabt.
Sollte ich zum einlaufen einen speziellen Sprit verwenden, oder kann man zu den Fertig-Mischungen auch etwas Rizinusöl dazugeben, und wenn wie viel ?
In meiner Anfangszeit, was schon lange her ist hieß es immer 2 Takter brauchen 18% Ölanteil, was die heutigen fertig gemischten Treibstoffe sicher nicht haben.
Ich könnte mir auch vorstellen immer etwas Rizinus bei zu mischen, oder ist das nicht Sinnvol.
Würde mich über Eure Einschätzungen freuen.
Lg.
Manfred,
 
Grundsätzlich genügt es den Motor sehr fett einzuregulieren das er „viertaktet“, wenn er schön stabil so läuft und die Leistung genügt am besten gleich fliegen ohne den Motor hoch zu belasten, aber die Drehzahl öfters ändern.
So kannst den Motor von Flug zu Flug etwas magerer stellen bis er ohne zu „viertakten“ läuft, aber trotzdem auf er möglichst fetten Seite.
Rizinus dazu geben ist nicht nötig, kannst aber machen, Rizinus verursacht halt Ablagerungen.
Den Motor immer möglichst fett einregulieren, dann dankt er mit einen langen Leben
 

hholgi

User
Bei ABC Motoren ist es wichtig in gewissem Rhytmus zwischen etwas fettem Leerlauf und kurzen Vollgas Phasen zu wechseln. Siehe auch OS Manual zum 65Ax
 

ulfb

User
Komisch, in meiner Anleitung vom 65 AX steht was ganz anderes drin als die beiden Vorposter geschrieben haben.

Lese einfach nach und mach es so, ich behaupte einfach mal das der Hersteller schon am besten seine Motoren kennt. ;)

Kurzform: erster Tank komplett Vollgas und alle 10s zwischen Viertakten und grade eben nicht mehr Viertakten wechseln.
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo
Man unterscheidet die Einklaufprozeduren anhand der Garnitur.
Für den OS ABC Motor steht das im Manual wobei sich das Orginal von der
Übersetzung von Graupner unterscheidet.
Ich würde also nach dem Orginal verfahren.
einlauf.jpg

Ich bin auch nicht der perfekte Übersetzer dehalb hier grob der Ablauf.
Düsenadel auf Standart Einstellung und Vergaser voll auf Motor starten und auf
leichten Viertaktlauf mit der Vollgasnadel einstellen. Danach magerer drehen und auf
Zweitaktlauf regulieren und für 10Sec so belassen dann wieder Nadel auf auf Viertaktlauf.
Das ganze wiederholen bis der Tank leer ist (Tankgröße laut Anleitung)
Danach ansich schon fliegen ca 3-4 Tanks mit Vergasereinstellung bei Vollgas zwischen
Vier und Zweitakteinstellung. Danach anfangen die Vergasernadel weiter zuzudrehen
bis optimaler Vollgaslauf erreicht ist.

Die Passung von ABC Garnituren ist bei Arbeitstemperatur optimal.
Bei fetter Einstellung und langen Laufzeiten wird die Arbeitstemperatur nicht
erreicht. Das ist für die Passung nicht optimal.

hier nochmal in deutsch aus einer Webranleitung
webra.jpg

Die sparen den First run ein und gehen direkt in die zweite Phase des einlaufens.

hier nochmal ein Auszug von Webra zum Einlaufen
einlauf.jpg


Gruß Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber komplett Vollgas ist mir ja doch etwas zuwieder
Das bedeutet voll geöffnetes Drosselküken, aber nicht volle Drehzahl. Mit der Hauptdüsennadel die wechselnden Drehzahlen einstellen. So erreichst du maximale Schmierung. Wenn du den Drehzahlwechsel mit der Drossel machst, wird das Gemisch abgemagert, dann kann der Motor Schaden nehmen.
Auf keinen Fall die Drehzahl durch einen übergroßen Propeller herunterwürgen. Damit werden die Pleuellager überlastet. Lieber einen kleineren Propeller als im Flug verwenden.
Einlaufen mit Synthetiköl dauert ewig - lieber nur Rizinus nehmen.
Gruß Andreas
 

ulfb

User
Lieber einen kleineren Propeller als im Flug verwenden.
Auch das steht so nicht in der Anleitung. :rolleyes:

Zitat: "Install the engine with the propeller intended for your model"

Was du vorschlägst lässt den Motor unnötig höher drehen. Sicher nicht gut in der Einlaufphase.

Warum lest ihr eigentlich alle nicht die Anleitung? Es kann doch so einfach sein.

Ich habe alle meine O.S. ABC strikt nach Anleitung einlaufen lassen, der älteste ist jetzt ein 46LA der nach 20 Jahren noch schnurrt wie ein Kätzchen und null Leistungsverlust hat. Kein einziger ist je durch was anderes als senkrechte Vollgas Landungen kaputt gegangen.

Nachtrag für Manfred, Sprit 11% Synthetik, 1% Rizinus, 0% Nitro. Warum? Weil es den bei meinem Händler gibt und er selber und diverse Vereine hier in der Umgebung damit seit Jahrzehnten problemlos fliegen.
 
O.K.
Vermutlich habe ich das einfach zu pauschal geschrieben. Natürlich sollte man sich immer an die Einlaufvorschrift des Herstellers halten - schon aus Garantiegründen. Aber unbedingt nur an die Vorschrift, die der Hersteller für den Motor herausgegeben hat, den ich gerade starten will. Vertauschen darf man da gar nichts. Was für den einen gilt, ist für den anderen komplett falsch!
Methanoler, Diesel, Benziner, 2-Takt, 4-Takt mit Ventilen, mit Drehschiebern oder Wankel, große, mittlere, kleine, ein- oder mehrzylindrige, Reihe, Boxer, Stern, alte, neue, ganz alte, Ring, Geläppt, ABC, ABN, AAR, Stahl/Stahl, GG/Stahl, Drehzahl- oder Torquewunder, Car-, Boot-, Heli-, Flugmotoren...
Alle brauchen spezielle Behandlung und viele einen besondern Treibstoff, und natürlich gilt das auch für das Einlaufen.
Was du vorschlägst lässt den Motor unnötig höher drehen. Sicher nicht gut in der Einlaufphase.
Wenn ich einen mittleren ABC-Methanoler im Flug einlaufen lasse, muss sicherlich der für den Flug richtige Propeller drauf. Geschieht das aber am Boden auf einem Prüfstand ist der kleinere Propeller besser, weil er dann weniger belastet wird und auch mal die späteren höheren Flugdrehzahlen kennenlernt. Wichtig: alle paar Sekunden die Drehzahl durch Überfettung wechseln!
Wer sich den kleinen nicht traut, nimmt halt den normalen. Auf keinen Fall aber einen übergroßen! :eek:
...Sprit 11% Synthetik, 1% Rizinus, 0% Nitro. Warum? Weil es den bei meinem Händler gibt...
Genau. Eine Weile geht das gut, und später wird dann der Umstieg auf Elektro empfohlen...:mad:
Ich kenne nur wenige Methanolmotoren, die so geringe Ölanteile auf Dauer schadlos überstehen(jüngere Carmotoren und große Supertigre).
Im Gegenteil habe ich schon viele Ölsparopfer in der Hand gehabt, die sich durch klappernde untere Pleuelaugen auszeichnen. Kolbenfresser sind auch bei 5% Öl selten. Kleine Motoren unter 4cccm ohne Nitro zu betreiben, macht keinen Spaß. Dann sind sie schlapp und unzuverlässig. :cry:
Ich habe alle meine O.S. ABC strikt nach Anleitung einlaufen lassen, der älteste ist jetzt ein 46LA der nach 20 Jahren noch schnurrt wie ein Kätzchen und null Leistungsverlust hat.
...dann fliegst du eindeutig zu wenig. ;) Die ABN Buchse des 46LA nimmt besonders Überhitzung übel. Dann pellt sich schnell die Nickelbeschichtung ab. Für lange Lebensdauer sind die aber auch bei bester Behandlung nicht gemacht. Es gibt keinen LA, der nach 10 Betriebsstunden noch dieselbe Leistung hätte, wie nach einer.

Hauptsache Verbrenner!
Gruß Andreas
 

matt

User
Kleiner Tipp noch... in der OS AX Reihe sind ABN-Garnituren verbaut, Chrome habe ich da noch nicht gesehen.
Ansonsten auf die Ratschläge von Bernd und Andreas hören, die sind schlüssig.

Gruß Andreas
 
Hallo in die Runde,

Wenn die Kompression und somit dann auf lange Sicht auch die Leistung nachlässt, ist das absolute Ende häufig ein mieses Standgas. Bei RC Car Motoren und auch Flugmotoren ist es dann möglich die Laufbuchse klemmen zu lassen. Wenn der Motor älter ist könnte man dann auch mal die Lager erneuern. Defekte diesbezüglich zeigen häufig, dass der Motor zu heiß wird. Ist das alles gemacht hat man annähernd einen neuen Motor so meine Erfahrung. Eine neue Ganitur ist schon sehr Preisintensiv.

LG
Dirk
 

discus

User
Hallo,ich habe jetzt einen OS 7,5ccm,nach 30 Jahren mal wieder.Frage jetzt,habe 1,5l mit Synthetik Oel und 3l mit Rizinus,kann ich die zusammen schütten?

Gruß Roland
 

Wilf

User
Natürlich sollte man sich immer an die Einlaufvorschrift des Herstellers halten - schon aus Garantiegründen.
Gewährleistung/Garantie? Bei einem Modellmotor? 🥴
Da gibt es eine ganze Palette von Verkäufer- bzw. Herstellerausreden, um das abzuwehren. 🤨

Oder gibt es hier jemanden, dessen Motor getauscht wurde, weil ein aus der Herstellung zurück gebliebener Span (das wäre ein klassischer, gar nicht so seltener Gewährleistungsfall) die Laufgarnitur zerstört hat?
Anders rum: Wo steht in den Einlaufvorschriften des Herstellers, "Sie müssen den Motor vor Inbetriebnahme zerlegen, weil auf Grund unserer schlampigen Endkontrolle Späne im Motor zurück geblieben sein können".
Den fettesten Span habe ich aus der Kurbelwellenausfräsung eines Magnum gefischt. Aber auch bei anderen Motoren müsste das IMHO ein unverzichtbarer Bestandteil der Einlaufanleitung sein.

Nicht zuletzt deshalb gebe ich auf die Einlaufvorschriften des Herstellers keinen Pfifferling. Da sind die Hinweise hier im Forum, insbesondere auf den unterschiedliche Behandlung von Stahl- und von ABC-Garnituren, ungleich mehr wert! 👍
An anderer Stelle habe ich auch folgenden Hinweis gefunden: Bei stark klemmenden ABC-Garnituren empfiehlt es sich anfänglich, den Kopf vor dem Kaltstart mit Heißluftgebläse aufzuheizen.
 
Nachdem mir mein os-max65ax nach zwei Jahren den Geist aufgegeben hat, werde ich ihm eine neue Laufgarnitur und ein neues Jager gönnen.
Hallo Perfektionist,
Eigentlich würde mich nach all den gut gemeinten und teilweise diametralen Hinweisen schon mal interessieren, was Du mit obigem Satz meinst!
Meine uralten FSR und LA Motoren laufen alle tadellos, namentlich als Beispiel den OS LA 40 & 46 betreibe ich mit 12 x 6 Graupner grau problemlos mit 12% Nitrosprit und der/die schnurren tadellos mit <10‘000 U/min seit Jahren vor sich hin, eingebaut in einen Robbe Charter (umgebaut auf Tiefdecker). Die Propellergrösse ist Absicht wegen dem Lärm!

Könnte es am Sprit liegen? Stellst Du die Motoren immer sehr spitz ein? Hast Du Korrosionsprobleme? Hast Du metallische Ablagerungen in den Motoren . Hast Du thermische Probleme? (Gerade hier sehe ich sehr oft grosse Unsinnigkeiten mit ungeeigneter Kühlluftführung, zu kleinen oder überhaupt fehlenden Kühlluftauslässen, zu kleinen oder mit Gitter abgedeckten Kühllufteinlässen etc. Man glaubt gar nicht auf welche idiotischen Ideen manche Modellflieger kommen können)

VG Werner
 
Hallo,ich habe jetzt einen OS 7,5ccm,nach 30 Jahren mal wieder.Frage jetzt,habe 1,5l mit Synthetik Oel und 3l mit Rizinus,kann ich die zusammen schütten?

Gruß Roland
Glückwunsch, Roland, gute Entscheidung.
Ich verwende bei fast allen Motoren ein Gemisch aus Synthetik- und Rizinusöl. Man sollte aber vorher die %-Anteile kennen und wissen, ob dein Synthöl dafür geeignet ist. Außerdem würde ich vor dem Mischen den Zustand beider Reste testen. Einfach mal einen Tank von jeder Sorte pur verfliegen.
Gruß Andreas

p.s. was für ein 7,5er ist es denn? SR, LA, SF, FX, AX...
 
Zuletzt bearbeitet:

discus

User
Es ist ein AX,neu. Der Synthetik Sprit ist vom Vereinskollegen,den Rizinus Sprit habe ich selber mit18% gemischt zum einlaufen.
 
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