PU Kleber mit langer Vearbeitungszeit, woher???

BZFrank

User
Grossflächige Verklebungen kann ich mir mit der Mischung PU/Weissleim jedoch nicht vorstellen, hast du das schon versucht?

Nein, dafür würde ich es auch nicht nehmen. Dazu schäumt es zu stark. Jedes Töpfchen hat eben sein Deckelchen (Anwendung).

Gruß

Frank
 

amoc

User
Hier nochmal der TS:

ich versuche die bekannte styro-abachi bzw. styro-balsa Bauweise auf ein anderes Hobby zu übertragen und so ein Surfboards zu bauen.

Da dort alles etwas größer ist brauche ich
a) so viel PU-Kleber (für das letzte/erste) hab ich insgesamt (also mit allen "Randarbeiten") so ca. 1,5 l gebraucht
b) längere Verarbeitungszeit, gewisse Arbeitsschritte waren doch recht hektisch, bis alles im Vakuum war bzw. mussten mehrfach wiederholt werden (inkl. warten auf die Aushärtung...).

Viele Grüße,

Andreas
 

Gast_8039

User gesperrt
Hallo Andreas,
für Surfbretter könnte Weißleimzugabe ausgesprochen kritisch sein: die oben beschriebene elastifizierende Wirkung von PVA dürfte daher kommen, dass PVA den Vernetzungsgrad des PUR-Gerüstes mindert. Damit werden die nassmechanisch/ chemischen und Hydrolyse-Eigenschaften aber ziemlich sicher stark herabsetzt. Und da selbst 1K-PUR nicht endlos hydrolyse-/ osmose-beständig, würde ich von genannten Mischungen die Finger lassen, sofern nicht in 100% trockenem Umfeld eingesetzt!
Die Verarbeitungszeit der PU ist bekanntlich abhängig von Feuchte (-> Schichtdicke) und Temperatur. Hier hilft also v.a. vor dem Einlegen alles mit dem Warmluftföhn zu trocknen, dann in kühlem Raum mit trockener Raumluft arbeiten. Medienberührte Bereiche (also die spätere Außenhaut) sofern von PUR gebildet, möglichst mit wenig Feuchte/ Schaumbildung härten; das dauert ja naturgemäß dann länger.
Aus werkstofftechnischer Sicht würde ich für die Haut sowie Verstärkungslagen ein Reaktionsharz (Epoxy) bevorzugen. Zur (Vor?-) Verklebung von Schaumkomponenten ist aber PUR sicher ideal, möglichst aber immer unter einer Deckschicht (Gel-coat) aus Reaktionsharz, damit zum Medium abgesperrt.
Und nochmal Achtung: Vakuum erzeugt von Haus aus hohe Schaumbildung/ Zellgrößen!
 

amoc

User
Hallo Achim,

vom zusammen mixen unterschiedlicher Klebstofftypen und Raum trocknen usw um die offene Zeit zu verlängern halte ich nicht so wirklich viel.

Es gibt ja durchaus PU-Kleber mit langer offener Zeit, (zum Ottocoll waren wir ja auch schon in Kontakt, schätze Anfang Oktober geht es los mit dem Bau, dann melde ich mich nochmal bei Dir), von 60 min (statt 10 bei Fermacell).
Da muss ich dann nichts mixen oder tricksen...

Diese sind nur oft schwer (in für mich handhabbaren) Mengen und Preisen zu bekommen.
Und es gibt wohl nicht so viele Erfahrungswerte wie bei PU-Klebern mit kurzen verarbeitungszeiten.

Deshalb der Thread...

VG,
Andi
 
Hallo!
Ich habe noch welchen (ca. 8-10 Liter). Kann Dir gerne was zuschicken -> PN oder Email (s. Profil).
Allerdings sind 2 Liter ein Haufen Zeugs! Und ich würde das für den Hausgebrauch in kleinere Gebinde umfüllen, damit möglichst selten geöffnet wird und Feuchte reinkommt.

Hallo Achim,
danke für die prompte Lieferung ,echt geil das Zeug , Geld haste bekommen ???:D
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erste _Versuche !! da geht nichts mehr weg.
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Habe meine Klebeflächen sauber mit dem Staubsauger gereinigt, abputzen mit Wasser war nicht nötig , habe es mit meinen ersten Versuch ausprobiert

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Absolut sauber verklebt , aber Vorsicht bei Kabelkanälen !!
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Einfach die Dose auf den kopf stellen , dann habt ihr keine Probleme mit den aushärten , mach auch bei allen meinen 2-K Farben.
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Es ist unglaublich , wenn man denkt das die Dose dicht verschlossen ist ,denk ste aber so ist sie wirklich dicht !!

Werde wohl zum Flächenverkleben nur noch PU verwenden !!

Super ergiebig und Leicht :);):cool::D

Gruß Thomas
 

Gast_8039

User gesperrt
Hallo Thomas,
schön und Danke fürs feedback! Ich glaube, Du kannst auch noch sparsamer anwenden... ich habe zuerst auch die Ergiebigkeit unterschätzt :) evtl eingelegtes Glasgewebe wird übrigens auch gut getränkt. Klar, für Carbon-Hartschalen bitte nicht verwenden ;)
Noch ein Tipp: fülle in kleinere (Tages-) Gebinde um, so dass Du nicht bei jeder Entnahme den gesamten Vorrat an die Luft setzen musst. Bei mir hat sich ein PE Weithals-Fläschchen mit 100ml bewährt. So was: https://www.ace-technik.de/weithalsflasche.4076.html
Wenn Restkleber drin anhärtet, lässt er sich ganz leicht entfernen.
 

amoc

User
Auch ich muss mich bei Achim für die prompte Lieferung bedanken!!!

Der Ottocoll ist wirklich klasse!

Habe auch den Semparoc von Collano probiert, der ist aber um einiges zähflüssiger (schwieriger zu verteilen) und schäumt nicht so stark auf (auch im Vergleich zum Fermacell). Ich habe das Gefühl, man braucht dadurch einiges mehr an Kleber, insbesondere, wenn man Gewebe mit einlegt.
Der Semparoc härtet im vergleich zu Ottocoll und Fremacell "kompakter" und härter (Fingernageltest) aus.

Im Vergleich ist der Ottocol um Klassen besser zu Handhaben und fühlt sich (bis auf die lange offene Zeit) ziemlich ähnlich zum Fermacell an.

Alles in allem erfüllt der Ottocol meine Anforderungen zu 100%!!


VG
Andi
 
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