eventuell NACA 2415
eventuell NACA 2415
Hallo,
bin hier mit Alias Paride unterwegs und interessierter Leser dieses Threads.
Das gezeigte Profil ist ein sogen. „halbsymetrisches“. Es könnte sich evtl. um das NACA 2415 handeln (vgl. Posts ## 2 + 5), die Profildicke entspricht, am Bildschirm grob gemessen, etwa 15%. Bei der Wölbungsrücklage und dem Nasenkreisradius bin ich mir nicht sicher. Einzeichnen der Profilsehne als Bezugslinie, sowie darüber die Skelettlinie (2% über Mittellinie?) und Bestimmung der Wölbungsrücklage (40% ab Nasenspitze?) würde, mit Abgriff der auf die Länge des Profils errechneten Koordinaten, sofort Gewißheit verschaffen (s. Post # 2).
Vorhandene Zeichnung auf Transparent-Zeichenpapier ausdrucken, Zeichnung nach NACA 2415 Profilkoordinaten auf weißem Papier erstellen, beides M1:1. Transparentpapier-Druck über Koordinatenzeichnungsdruck legen und beide Konturen vergleichen.
Die Kodierung der vierstelligen NACA-Profile:
Die erste Ziffer gibt als Zahl die maximale Wölbung der Profilsehne in Prozent der Profiltiefe an bei NACA 2415 somit 2%). Die zweite Ziffer gibt die Wölbungsrücklage, also den Punkt der maximalen Wölbung des Profils über der Profilsehne, von der Nasen“spitze“ aus gemessen, als Zahl in 10tel der Profiltiefe an (beim NACA 2415 zB 4 Zehntel = 40%). Die dritte und vierte Ziffer sind, als Zahl gelesen, die Angabe der Profildicke in Prozent der Profiltiefe (beim NACA 2415 zB 15%).
Das NACA 2415 wird für Motorflugmodelle noch oft genutzt. Profilwiderstand entsprechend, Überzieheigenschaften (ua von Straak, Profiltiefen und Nasenkreisradius abhängig) ok, Baustabilität einfach erzielbar, idR auch für EZFW dick genug. Ich hatte es seinerzeit an einigen Großseglern, so ua an einer 4.2m ASW-17 und einem 5m Jantar-2. Ging ab wie Schmitt’s Katze, von beinahe Flaute bis zu heftigem Wind war alles machbar.
Koordinaten gibt es ua in Heft MTB 3 oder im Netz, Stichwort „NACA Profile“ oder ähnliches, einfach mal versuchen. „NACA 4 digit airfoil generator“ gibt alles mit, was man dazu braucht, nur die Kennlinien mW nicht. Modellflug-relevante Auszüge findet man zB in MTB 3.
Das Einfallen der Bespannung läßt sich durch Halbrippen zwischen Vollrippen, kurze Abstände zwischen den Rippen / Halbrippen, eine D-Box und Rippenaufleimer, reduzieren – und durch entsprechend straffe Bespannung. Methoden dazu gibt es also, der Erfolg liegt eher in der Konstruktions- und Bauausführung.
Der Hauptholmober- und –untergurt der TF dieser Größe wäre mir persönlich etwas zu schmal, eine so dünne T-förmige Verkastung für eine so massive TF nicht stabil genug, die Kontaktfläche Holme / Verkastung zu klein. Da gibt es andere, bessere Lösungen, würde es auf jeden Fall rechnerisch zuvor ermitteln. Eine gute Quelle zum Thema ist zB F.Persekes 3-bändiges Werk „Das Segelflugmodell“, Teile I bis III. Er stellt knappe Berechnungen zur Holmkonstruktion einander gegenüber und bespricht sie – lesens- und wissenswert.
Viel Erfolg! Ciao, Paride
P.S.: aber wenn schon Ruderansatz ohne die üblichen Grillrost-Spalten, dann doch lieber ganz ohne, oder? In die Spalte lassen sich so ja mindestens noch Linguine legen (obwohl es schon recht gut aussieht)
.