Warum sollte plötzlich kein Anstellwinkel mehr wirksam sein? Überlegt es sich die Physik da spontan anders?
Solange das Ding fliegt gibt es Stömung. Und damit auch einen Anstellwinkel.
Völlig egal, wie groß, klein, null oder negativ er ist.
Und dass Aerodynamik "kippt" habe ich auch noch nie gehört. Wohl aber die aeroelastische Divergenz. Aber das ist ein Zusammenspiel von Luftkräften und Verformungem am Modell. Aber auch dort kippt nix, das sind stetige Vorgänge.
Mal so grundsätzlich: die Physik ist so wie sie ist.
Wir Menschen haben Modelle davon, mit welchen wir die Naturgesetze oder deren Wirkung beschrieben wird.
Das was Du beschreibst, ist entweder mega schlecht erklärt oder schlichtweg falsch.
Die damaligen ersten Erfahrungen mit dem Verhalten im transsonischen Bereich haben uns gelehrt, dass die einfache Betrachtung, nur im niedrigen Geschwindigkeitsbereich funktioniert. (Stichworte: inkompressible Strömung, kompressible Strömung, Thermodynamik, ...)
Und vergleiche mit Straßenfahrzeugen funktionieren nur rudimentär, meistens gar nicht. Oder mit drei Augen zugedrückt...
Du willst mit dem Moppedvergleich offenbar auf den Momentenhaushalt hinaus.
- Aber der Schwerpunkt des Töff liegt zwischen den Rädern. Der des Fliegers normalerweise vor beiden Flügeln.
- das Töff hat am Hinterteil eingebauten Schub. Der Flieger nicht.
- das Töff hat vorne Haft- und hintem Gleitreibung im Drift. Der Flieger hat hoffentlich an beiden "Flügeln" anliegende Strömung.
-Das Töff flitzt auf dem Bodem rum und ist immer davon gestützt. Der Flieger wandelt permanent potentielle in kinetische Energie um.
Du siehst, das mit dem Vergleich ist so eine Sache...
Das besonders Tückische: viele Erklärungen abseits der gängigen Lehrmeinungen funktionieren scheinbar trotzdem gut im Modellbau. Gerade im Bereich der "unsichtbaren" Aerodynamik und Flugmechanik.
Aber nur in einem sehr engen Bereich oder auf den ersten Blick sind sie plausibel. Und daneben isses dann Murks oder unvollständig. Aber das wird dann nicht erkannt oder sogar verweigert.