OS FS 120 geschlossene Kugellager

Hallo Jungs,

ich habe meine OS FS 120 Surpass III zerlegt, weil er sich etwas rau durchdrehen ließ. Das Hauptlager der Kurbelwelle stellte sich als Ursache heraus, es wird nun ersetzt. Irritiert hat mich aber, dass dies ein geschlossenes Lager war, mit zwei Kunststoffscheiben abgedeckt. Kann mir jemand sagen, ob das herstellerseitig so vorgesehen war? Mir scheint sinnvoller, hier ein offenes Lager einzubauen. Danke für Eure Tipps!

Thomas
 
Hallo Thomas,

soweit ich mich erinnere hat OS ab dem FS120 II Kugellger mit Dichtscheiben und einer Art "Lebensdauerfüllung" Fett verbaut.

Dominik
 

Neutz

User
In den geschlossenen Lagern ist das Schmiermittel schon drin.
Aber Kauf das bloß nicht bei Graupner.
Meß das aus und bestellt das bei SKF. Oder schreib die Maße (Außen ø, Innen ø und "dicke").

Ich suche Dir dann eins raus ;)

Gruß Jens
 
Danke schon mal für eure Tipps. Aber nochmal die Frage: Wäre es nicht sinnvoller, ein offenes Hauptlager zu nehmen anstelle des geschlossenen?

Gruß
Thomas
 
Nachfragen ist ja nicht frech. Das vordere Lager würde ich natürlich geschlossen nehmen, damit kein Dreck reinkommt. Das Hauptlager würde vom Motoröl geschmiert werden, zudem wäre der Durchlass von Kurbel- und Nockenwellengehäuse frei. Am montierten Hauptlager habe ich zudem festgestellt, dass die Kunststoffbeschichtung der Deckplatten sich ablöst, vermutlich wegen Unverträglichkeit mit synthetischem Öl.

Oder ist funktioniert die druckbetriebene Pumpe eventuell nicht mehr, wenn das Lager nach vorne hin offen ist?

Danke für eure Antworten.
Gruß
Thomas
 

Neutz

User
Hi Thomas,

ich weiß nicht was Du von Beruf bist, daher machen wir das ein bißchen locker.

- wenn ein Lager orginal verbaut ist, wirds schon richtig sein... (OK, der war schlecht...aber leider richtig).
Davon ausgehend das der Motor neu ist und nicht "verbastelt" war, wird sich der Entwickler was bei Gedacht haben (in dem Fall ein beidseitig geschlossenes Lager (ZZ oder 2 Z) zu verwenden.

- wenn solch ein Lager geschlossen ist, soll da weder was rein, noch raus. Möglicherweise ist das Schmiermittel darin sehr temperaturfest (OFMC/VA228/HT 1-2-3) und die Laufeigenschaften können dann nicht nur von dem Schmierfilm des "Sprits" sichergestellt werden.

- daneben gibt es noch zahlreiche andere "Zusätze" über die ein Lager verfügen kann und ggf auch muss.

Deshalb bitte nicht nur nach der Aussengroße gucken.

* geschlossene Lager gibt es auch mit "Lösemittelfesten" Metalldeckeln ;)
 
Stimmt schon, der Typ an Lager, der drin war, sollte auch wieder rein.
Z steht für abgedeckte Lager (meist eine Blechscheibe),
RS für abgedichtete (Gummidichtung).

Ein Z - Lager bietet Schutz vor Verschmutzung, ist aber bei Druckbeaufschlagung nicht dicht.
Ein RS - Lager ist auch dicht (hält meist gut 1 bar aus), aber die Dichtlippen sind tatsächlich gegen etwas aggresiven Schmiermittelzusätzen sowie zu viel Wärme nicht gefeit.

Gruß,
Robby
 
Das Problem ist die verschlissene Nockenwelle. Die müsste eigentlich über das Öl geschmiert werden, das am Kölben vorbei in das Kurbelgehäuse geht. Wenn hier das Lager zu ist, bekommt sie zu wenig Schmierung. So erkläre ich mir zumindest diesen Defekt. Diese Abbildung des Lagers habe ich gefunden:

http://www.hobbystores.co.uk/defaul...er=1&s=c:0,c:970,c:970-010,c:970-010-290,b:OS

also nehme ich mal an, dass mein Vorbesitzer dort mal auf ein geschlossenes umgerüstet hat. Ich werde also ein offenes einbauen, und berichten.
Danke für eure Tipps und Gruß
Thomas
 
Bei OS wurde das abgedichtete Lager wohl wegen der Korrosionsprobleme eingebaut. Bis auf die Lagerflächen sind bei den neueren OS alle Stahlteile beschichtet. Die Schmierung ist auch bei einem offenen Lager gewährleistet. Meiner Meinung und Erfahrung nach, bleiben die Lager mit Gummidichtung nicht sehr lange dicht und wenn es rauh lief, war das wohl auch beim vorhandenen Motor der Fall. Es ist dann offenbar Rost an den Laufflächen entstanden. OS hat das abgedichtete Lager möglicherweise verwendet, um die Zeit zu verlängern, bis Motoren wegen mangelnder Pflege Lagerrost und Probleme bekommen. Dadurch ist die Garantiezeit bei Rostschäden meistens abgelaufen und es werden weniger Motoren wegen Rost reklamiert, was letztlich auch kein Garantiefall ist.

Meine Empfehlung ist, ein offenes C3 Lager zu verbauen, wenn der Motor nach jedem Lauf konserviert wird und zwar so, wie OS es vorschreibt und nicht mit WD40, Ballistol usw.
Bei weniger Pflege hält das Lager möglicherweise länger, wenn es abgedichtet ist. Konservierungsöl kann aber auch nicht ausreichend zu den Laufflächen und Kugeln vordringen. Wenn es undicht wird, lässt es den Dreck (saure Verbrennungsrückstände, Sprit, Nitro) zwar rein aber nicht mehr hinaus. Ich halte ein abgedichtetes Hauptlager nicht für die optimale Lösung.

Wegen der Nockenwellenschmierung hat OS eine Ölbohrung in der Kurbelwelle vorgesehen, sodass auch abgedichtete Lager funktionieren. Bei der letzten Serie der Thunder Tigre 4-Takter (die mit dem schwarzen Zylinderkopf) war das nicht der Fall aber trotzdem ein abgedichtetes Hauptlager verbaut, weshalb die an Mangelschmierung der Nockenwellen und Nockenwellenlager litten. Bei diesen Motoren sollte ein offenes Hauptlager verbaut und zusätzlich der Lüftungsnippel an die Stelle unter der Nockenwelle verlegt werden.
 

Gast_32271

User gesperrt
wenn das wirklich ein OS FS 120, so wie in der Überschrift geschrieben, ist, also der mit den zwei Kipphebelabdeckungen, dann gehört dort kein geschlossenes Lager rein .... hier dürfte ein geschlossenes Lager die Nockenwellen- und Kipphebelschmierung verhindern ...
die geschlossenen Lager tauchten erstmals bei den FS 120 mit einem durchgehenden Ventildeckel auf .... also den FS 120 II ....
die FS 120 III sollten einen Kanal für die Ölführung haben ....

hat der Motor einen Kanal für die Ölführung kannst du ein geschlossenes Lager (RS) einbauen, hat er keinen Kanal würde ich eine offenes Lager einbauen,
 

matt

User
Hallo,

ich habe hier einen OS FS 52 bei dem auch ein RS-Lager als hinteres Kurbelwellenlager verbaut ist. Hat das OS wirklich wegen dem Rostschutz so gemacht? Üblich ist eigentlich ein offenes Lager, das frei vom Sprit durchströmt werden kann und auch noch weniger Reibung hat. Wenn ich neue Lager in einen Motor, egal ob Zweitakt oder Viertakt, einbaue, dann hat das hintere Lager bei mir keine Abdeckungen und das vordere Lager ist ein ZZ-Typ bei dem die innere Abdeckscheibe entfernt wird. Damit hatte ich noch keine Probleme, aber man lernt ja nie aus. Viele ehemalige MVVS-Typen oder auch die BWF-Reihe hatten komplett offene Lager, schmierungstechnisch sicher ideal, nur tropfte früher oder später das Öl aus dem vorderen Lager, was irgendwann auch beim ZZ-Lager passiert.
Wie verhält es sich eigentlich mit Edelstahllagern, kann man die einfach so verwenden?

Gruß Andreas
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Andreas

Viele der Motoren mit offenen Lagern oder auch bei gedichteten Lagern
hatten vorne hinter dem Lager eine Nute eingestochen.
Diese Nute hat ein Stichkanal zum Ansaugtrakt

comp_DSCI0130.jpg
rechts sieht man das Löchlein vom Kanal der vom Lager
kommt.

comp_DSCI0131.jpg.
Oben mittig die verschlossene Bohrung Richtung Ansaugtrakt.


Hier sollte das Öl was vorne zuviel angekommt abgesaugt
werden und erneut im Motor verbrannt werden.
Die Bilder stammen von einem Webramotor.

Beim Viertakter ist das aber so nicht möglich.
Edelstahllager hatte OS meine ich auch mal verbaut.
Ich meine aber bei den heutigen Ölen nicht mehr nötig.

Gruß Bernd
 
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