...also nach allem was ich so gelesen haben ist die Meinung "Runterklappen und Spannweite vergrößern sei effizienter" schon ne Weile überholt.
Da gibt's wohl einige Effekte die nur durchs hochklappen entstehen.
Mir persönlich wäre das neu, was nichts heissen muss........ Jedenfalls was den Induzierten Widerstand, respektive Flügelgleitzahl angeht.
Wo hast Du das gelesen?
Mein Verständnis ist, dass Winglets als Tuningteil, wie bei Dir, schon Leistung bringen können, wenn sorgfältig ausgelegt.
Dasselbe gilt für Klassen mit Spannweitenbeschränkung.
In offenen Klassen ohne SPW Beschränkung, bringen Winglets gegenüber SPW Vergrösserung Vorteile in Bezug auf das Wurzelbiegemoment und das Querruderhandling.
Durch den V-Formeffekt können sie den Kreisflug verbessern, wobei man mehr V-Form natürlich auch sonst erreichen kann.
Beim angesprochenen Querruderhandling geht es um eben jene 3D Effekte, die beim ebenen Flügel nicht auftreten. Mit Winglet verändert sich im Aussenflügel folgendes:
- die induzierten Anstellwinkel werden grösser
- cwi wird lokal reduziert
- der Auftriebsvektor kippt nach vorne, vor allen im Winglet
Diese drei Grössen drücken eigentlich dasselbe aus und wirken sich auf das Handling aus, vornehmlich wird das negative Wendemoment reduziert. Das ermöglicht gegenüber dem verlängerten Flügel kleinere Volumen am SLW, oder kleinere Ausschläge an demselben. Damit kann die Flugzeugpolare bereits stationär besser sein, speziell aber in Manöversituationen.
Weiter noch:
- ca wird lokal gesteigert
- es treten Interferenzen am Wingletfuss (Knick) auf, mit erheblichem Einfuss auf die Druckverteilung und Grenzschichtentwicklung an den lokalen Profilen.
- cwi gesamt wird gegenüber dem nackten "Basisflügel" gesenkt.
- Die Fläche des Winglets erzeugt Druck- und Reibwiderstand, ohne direkt Auftrieb zu erzeugen. Daher eine Verbesserung der Bilanz, wenn Winglets nach aussen geneigt werden und mittragen.
Winglets können also verschiedene Vorteile haben, wenn sie gezielt darauf hin angepasst werden. Die Schlüsselfrage ist wie Immer: "Was will ich?"
Nebst dem generellen Re Zahl Problem an den Wingletprofilen muss auch ein ausreichendes Anstellwinkelspektrum zur Verfügung stehen. Dieses muss auch Schiebewinkel, sowie Querruder- und Wolklappenausschläge abdecken, denn die induzieren natürlich auch Zusatzanstellwinkel auf das Winglet. Gerade im Modellflug, wo hohe Wendigkeit wichtig ist, eine grosse Herausforderung.
Zum Thema Winglets und Autriebsverteilungen finde ich Nickel/Wohlfaht "Schwanzlose Flugzeuge" erhellende Lektüre. Das wär vielleicht noch was für unter den Weihnachtsbaum
Viel Spass mit den Winglets
Reini