Nordland - EWD

fmandel

User
Hallo Gemeinde,

mein Nordland hat inzwischen einige Flüge hinter sich, die ziemlich stressig waren. Es war nicht die Geschwindigkeit ... ich fliege ja auch die etwas zügig zu fliegende Vitesse. Obwohl leicht nasenlastig (SP bei 81-82 mm) stieg der Nordland beim leisesten Lüftchen von vorne hoch bis zur Unbeherrschbarkeit. Tiefe trimmen half nicht wirklich. Nur mit Hilfe eines erfahrenen Vereinskollegen als Souffleur konnte ich den Nordland heil landen. Mein erstes Urteil war "Helifliegen ist dagegen die reinste Erholung". Nun begann die Suche nach Einstellfehlern ... und ... es war keine Überraschung ... die vermutliche Ursache war eine viel zu hohe EWD von knapp unter 3°. Die digitale Waage wurde an den Steckungsstäben des Hecks genullt und die EWD an der Flächenwurzel gemessen (mit dem Teil von MPX). Die EWD-Werte sind eigentlich für einen "Warmliner" zu hoch.
Nun werde ich die EWD auf etwa 1°-1,5° einstellen und neue Versuche zum Einfliegen des SP starten. Mich würde interessieren ob die EWD bei anderen Nordland-Exemplaren auch derart hoch war.

Gruß Friedrich
P.S.: Ich weiß ... die EWD sollte man vor dem Erstflug kontrollieren ...

EWD-Nordland-Messung-2.jpg
 

Paf-Fred

User
Hallo
Bei meinen Nordland hatte ich das gleiche Problem , habe hier in RCN schon mal geschrieben drüber . Bei meinen
Nordland habe ich hinten die EWD geändert auf ca. 1,2 Grad , so genau könnte ich nicht messen , er fliegt jetzt auf alle
Fälle gut .
Gruß
Fred
 

Conny

User
Ich verstehe Euer Problem nicht. Wenn die EWD zu groß ist, muss man eben tief trimmen mit dem Höhenruder. Das ist zumindest beim Einfliegen nur ein Schönheitsfehler, wenn das HR nicht im Strak steht.
Später, wenn man sich auf eine SP-Lage festgelegt hat, könnte man die EWD ändern, so dass das Ruder bei "Normalgeschwindigkeit" gerade steht. Bei allen anderen Geschwindigkeiten steht es doch auch nicht auf null.

Conny
 

Hias

User
Servus,
anscheinend ist das bei der Nordland ein Problem mit der EWD. Ein Leitwerk bei meiner hatte 1,4 Grad und das andere 2,3Grad.
Prinzipiell ein toller Flieger- lammfromm, Butterfly ein Traum, in der Thermik stark, aber zügig fliegen wollte Sie nie. Habe probehalber hinten an der Tragfläche untergelegt- das hat es verbessert- aber TOP war es nie.
War jetzt ein halbes Jahr in der Ecke gestanden- bin echt frustriert gewesen, aber über den Winter werde ich das korrigieren- auf 0,8 bis 1 Grad.
Schwerpunk im Moment 89mm bei 1930g Abfluggewicht.
Lass dich nicht unterkriegen Friedrich- ändere die EWD und dann hast du sicher deinen Spaß damit!
Von dem Abgesehen sollte das eigentlich aus der Schachtel heraus schon stimmen😉
 

Conny

User
Noch mal: Man verstellt die EWD bei einem Klappenruder, falls das/die Ruder sonst bei ausgetrimmtem Flieger nicht neutral steht/stehen. Es gibt keinen anderen Grund!
Die EWD hat keinen Einfluss auf die Flugeigenschaften (solange sie nicht grob falsch ist), sondern dient nur der Trimmung.

Conny
 

Hias

User
Aber Conny- jetzt schau dich mal: bei deinem Auto lässt du doch auch die Spur einstellen, sonst quietscht es, die Reifen fahren such ungleich ab und der Rollwiderstand ist höher! Und ganz ähnlich sehe ich das bei einem Flugzeug- wenn die Spur/ EWD nicht stimmt musst du ständig gegen lenken- das kostet unnütz Kraft und die Kutsche wird dadurch langsamer. Du lenkst quasi mit der Dämpfungsfläche in die eine Richtung und mit dem Ruderblatt dagegen!?
Und eigentlich ( wenn alles stimmt) sollte ein Flieger immer Schnur gerade fliegen- egal bei welcher Geschwindigkeit...
 

aue

User
Hallo Conny,
Die EWD hat keinen Einfluss auf die Flugeigenschaften (solange sie nicht grob falsch ist), sondern dient nur der Trimmung.

ich denke, diese Aussage widerlegt sich selbst. EWD als auch CG bestimmen maßgeblich die Flugeigenschaften. Ist hier etwas falsch eingestellt, kann es nur bedingt durch die Trimmung korrigiert werden. Der Unterschied zwischen einer "grob falschen" (ab wie viel Grad ist für dich "grob falsch"?) und einer geringfügig falschen (z.B. 0,5°) liegt nur im Ausmaß der Verschlechterung der Flugeigenschaften.
Ich habe eine Valenta Parabola gebraucht übernommen, die im Erstflug gruselig geflogen ist. Insbesondere zur Landung wurde sie total kippelig. Für einen einigermaßen neutralen Flug musste ich viel Tiefe trimmen. Ab Boden sah ich dann, dass das HR ca. 3mm nach unten stand.
Zuhause dann EWD vermessen - stand auf 2,2°. Reduziert auf knapp 1°. Jetzt fliegt das Ding ganz anders und kann auch zur Landung relativ langsam gemacht werden, ohne zu kippen.
 

Conny

User
ich denke, diese Aussage widerlegt sich selbst. EWD als auch CG bestimmen maßgeblich die Flugeigenschaften.
Für einen einigermaßen neutralen Flug musste ich viel Tiefe trimmen.

Ja, da denkst Du einfach falsch!
Hast Du möglicherweise gleichzeitig auch den SP verschoben?

Die Diskussionen in diesem Forum drehen sich im Kreis. Bitte lies das Folgende. Ein alter Artikel von mir. Habe ich schon mehrfach gepostet.

Conny
 

Anhänge

  • 2010-11 Mythos EWD.pdf
    1,2 MB · Aufrufe: 155

Conny

User
Aber Conny- jetzt schau dich mal: bei deinem Auto lässt du doch auch die Spur einstellen, sonst quietscht es, die Reifen fahren such ungleich ab und der Rollwiderstand ist höher! Und ganz ähnlich sehe ich das bei einem Flugzeug- wenn die Spur/ EWD nicht stimmt musst du ständig gegen lenken- das kostet unnütz Kraft und die Kutsche wird dadurch langsamer. Du lenkst quasi mit der Dämpfungsfläche in die eine Richtung und mit dem Ruderblatt dagegen!?
Und eigentlich ( wenn alles stimmt) sollte ein Flieger immer Schnur gerade fliegen- egal bei welcher Geschwindigkeit...

Ja, der Widerstand des HLW ist möglicherweise (!) geringfügig höher und damit sind die Flugleistungen geringfügig schlechter. Quietschen tut bei einem Flieger nix, aber man wird versuchen so einen mistrim (hier erklärt an einem krassen Fall) zu vermeiden. Eine Anpassung der EWD kann durchaus sinnvoll sein.

Aaaaber, was hat das mit Flugeigenschaften zu tun? Das ist doch was anderes! Da geht es um das stationäre und dynamische Eigenverhalten und die Reaktionen auf Rudereingaben.

Ein Flieger fliegt nicht "gerade ... - egal bei welcher Geschwindigkeit". Ein (statisch längsstabiler) Flieger muss immer auf eine Geschwindigkeit getrimmt werden. Will man auf eine andere Geschwindigkeit trimmen, muss man das Höhenruder verstellen - wenn man es nicht über die Flosse, also die EWD, machen kann.
Es gibt also sowieso immer nur einen Trimmpunkt, bei dem das HR neutral steht, je nach gewählter EWD einen anderen.

Bitte lies den Artikel, den ich im vorhergehenden Post angehängt habe.

Conny
 

aue

User
Hallo Conny,

vielen Dank für den verlinkten Artikel, den ich noch nicht kannte. Ich störe mich an der Absolutheit deiner Aussage:
Die EWD hat keinen Einfluss auf die Flugeigenschaften (solange sie nicht grob falsch ist), sondern dient nur der Trimmung.

Wenn es eine "grob falsche" EWD gibt, dann muss es ja auch ein korrekte (bzw. optimale) geben. Entsprechend der Abweichung vom Optimum werden die Flugeigenschaften auch beeinflusst. Vielleicht ist die Verschlechterung nicht linear, das kann ich nicht beurteilen. Aber nach meiner Erfahrung ist die absolute Abweichung von der Ideal-EWD in ihrer Auswirkung unterschiedlich stark - abhängig vom jeweiligen Modell. Der von mir oben genannte F5B-Parabola ist hier weniger tolerant als z.B. ein Easyglider.

Dass Vergleiche nur bei gleicher Schwerpunktlage sinnvoll sind, erklärt sich von selbst.
 

Conny

User
Wenn es eine "grob falsche" EWD gibt, dann muss es ja auch ein korrekte (bzw. optimale) geben.

Was ist das Kriterium für richtig/falsch?

Wenn man (wie bei einem Airbus) die HL-Flosse im Flug verstellen kann, dann tut man das so, dass das HRuder nicht (längere Zeit) ausgeschlagen ist. Dazu haben diese Kisten solche Stellräder oder auch Trimmknöpfe hoch/runter wie am Sender. Das geht aber auch automatisch, wenn das HR durch den Steuerknüppel/Stick längere Zeit ausgeschlagen wurde. Vielleicht kann das ein mitlesender Pilot aktuell erklären. Auf jeden Fall dreht das die Spindel, die die Flosse verstellt. Aber langsam zum Trimmen, normal nicht zum Steuern.
Wenn man das sauber macht, steht das HR immer in Mittelstellung und man hat in beide Richtungen die volle Ruderwirkung zum Steuern und der Knüppel ist nicht ausgeschlagen bzw. es tritt keine Knüppelkraft auf. (Das wäre besonders blöd bei ausgefahrenen Klappen und vorderer SP-Lage, weil hier müsste ich sonst während der ganzen Landung stark ziehen und hätte Richtung ziehen wenig Reserve.)
Getrimmt kann man den Knüppel auch mal loslassen. Das ist hier das Kriterium.

Bei einem Flugzeug (oder Modell) ohne verstellbare Flosse kann ich auch bei leicht ausgeschlagenem HR keine Knüppelkraft haben.
a) Beim Modell trimme mit dem Ruder, das dann nicht mehr ganz gerade steht, indem ich die Sendertrimmschieber oder -knöpfe einsetze.
b) Bei Manntragenden kommen Federn und Hilfsruder zum Einsatz, so dass auch hier das Kraft-Kriterium greift. Es gibt aber nur einen Trimmfall, bei dem das Ruder gerade steht und damit auch der Knüppel. Da ist aber wurscht, wie der genau steht, man kann ihn ebenfalls kurz loslassen.

Das Flugzeug fliegt nicht anders, wenn das HRuder leicht ausgeschlagen ist, weil die Flosse gerade nicht ganz genau "richtig" steht.
Also: Die EWD hat keinen Einfluss auf die Flugeigenschaften (solange sie nicht grob falsch ist), sondern dient nur der Trimmung.
Und ja: Die SP-Lage hat erheblichen Einfluss auf die Flugeigenschaften und auf die Trimmung.

Was ich hier schreibe, sind alles bekannte flugmechanische Zusammenhänge, nix ist von mir. Modellflieger dichten leider gerne was dazu.
Siehe die Definition von "Flugeigenschaften" im früheren Post. Bitte konkret bleiben, wenn z.B. von "Verschlechterung" gesprochen wird.

Conny
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten