NoBo 199

Hallo!

Nach den ganzen Bows war es jetzt wieder einmal Zeit für etwas mit Leitwerk, also ein NoBo und der sollte 199 cm Spannweite haben.
Warum eigentlich noch einen F3L-Flieger, wenn es eh schon so viele zur Auswahl gibt?
Die Antwort ist ganz einfach: weil es Spaß macht etwas zu verbessern, bzw. zumindest den Versuch dazu zu starten ☺️.
Wie bei meinen Bows hat mich auch beim NoBo David mit der CAD-Konstruktion und mit seiner Fräse unterstützt.
Das Hauptaugenmerk hab ich beim NoBo 199 aufs Flugverhalten beim Bremsen und auf eine gute Streckenleistung gelegt. Ganz nebenbei sollte David mit meinen Versuchen nicht allzu sehr strapaziert werden, und aus den selben Frästeilen auch gleich ein Flieger mit 4-Klappenflügel gebaut werden können.
Kurz vor Weinachten war der NoBo fertig und wurde sofort ausgiebig getestet:
nobo k1.png


Als Testpilot konnte Jaro gewonnen werden, ein ziemlich undankbarer Job, wenn man immer gegen Harry fliegen muß:

Inzwischen hat Jaro seinen eigenen Nobo 199:

LG Franz

P.s.: Danke Karl, für jedwede Art von Support!
 
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mipme_kampfkoloss

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Uijuiui! Bis jetzt mussten ja nur ca. 95% der Wettbewerbsteilnehmer dir hinterher fliegen.
Jetzt werden es wohl 100% - 1 Person sein! 🤦

Und da die Katze jetzt aus dem Sack ist - wir wollen mehr wissen! Gewicht, Streckung, Profil, Preis...
 
Schön wenn es so wäre, ich bin sehr zuversichtlich, dass ich auch weiterhin immer mindestens einen Durchgang vergeigen werde.

Nobo1995.flg zeigt den Flügel mit gerader Unterseite. Das ist die Schnellflugstellung bei der 4 Klappen Variante.
Für RES wird die Endfahne entlang zweier Knicklinien nach unten gewölbt.
Die Flügelteile können so direkt auf einem geraden Baubrett aufgebaut und danach werden entweder die Klappen abgetrennt und verkastet, oder für RES nur oben eingeschnitten und nach unten geknickt.
Die für den 4 Klappenflügel nötige Schränkung ist im Pofilset eingebaut. Beim RES-Flügel wird zusätzliche Schränkung durch den Verlauf der Knicklinien und noch weiterer Maßnahmen erzielt.

Ich mach die Auslegung:
nobo1995 flg.jpg


David macht daraus folgendes:
nobo1995-1.jpg


Der Nobo ist in der Erprobungsphase, daher gibt es nur das Gewicht :). Meiner wiegt genauso wie Jaros Flieger 365 g.

LG Franz
 

Anhänge

  • nobo1995.flg
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Hallo Franz,

sehr interessantes Konzept mit der hinten angeklebten Klappe.

Bei den Personentragenden wurde ja dieses Prinzip schon sehr erfolgreich bei den Standartklasseflugzeugen LS4 (die ja aus der LS3 entstanden ist) und der LS8, die ja aus dem Rennklasseflugzeug LS6 entstanden ist, angewandt. Hier hat man ja auch bei den Wölbklappenflügeln einfach die Wölbklappen z. B. bei der LS6 fest verriegelt und daraus das heute (nach 30 Jahren) immer noch konkurrenzfähige Standartklasseflugzeug LS8 gebaut. Die ersten LS8 wurden sogar in den Formen der LS 6 gebaut.

Aber das nur mal am Rande von den Großen.

Jedenfalls ist ein solcher Flügel mit gerader Unterseite sehr einfach aufzubauen und kann dann sogar für das Freizeitfliegen noch mit Klappen gebaut werden, was man ja als RES-Pilot aber sowieso eigentlich ablehnt.😉

Werde euer Konzept mit Spannung weiter verfolgen.

Viele Grüße
Dietmar
 
Mit gerader Unterseite wird der NoBo bei einem super Gleitwinkel schon richtig flott.
Die 4-Klappen-Variante wird , je nach Vorliebe, mit einfacher oder doppelter V-Form gebaut.
Als RES-Flieger hat NoBo eine 3fache V-Form.
Die letzte Rippe ist in Flugrichtung schräg, das ergibt durch die zusätzliche V-Form am Ohr, etwas extra Schränkung durch Canting.
Wenn man genau schaut sieht man auf folgendem Bild den Unterschied zwischen Prototyp (gelb) und Jaros Flieger:
jaro1.jpg


LG Franz
 
Wie immer perfekt organisiert, fand gestern der erste F3L-Wettbewerb des heurigen Jahres in Liezen statt.
Herzlichen Dank an alle Beteiligten für den entspannten Wettbewerb, die super Bewirtung und für Eure Gastfreundschaft.
Bei super Wetter und frühsommerlichen Temperaturen war die Luft sehr herausfordernd. Zeiten um die 4 Minuten reichten in vielen Durchgängen, trotz schlechter Landung zumindest für sehr hohe 900er Wertungen. So wurde das Feld immer wieder ordentlich durcheinandergebeutelt und alle die die Vorrunde problemlos überstanden hatten kamen schließlich im ersten Fly-Off zum Handkuss.
Ich habe meinen Bock gleich in der ersten Runde geschossen (4 min 35 wegen der schlechten Landung weggeworfen 😭 und nachgestartet) und konnte dann die restlichen Runden voll fliegen. Mit meinem ca. 2 min 15 vom ersten Durchgang wurde ich dann immerhin noch 9er 😲.
Fazit: Pilotenversagen as usual, aber der Flieger funktioniert.

LG Franz
 
Die wichtigsten Bauschritte:

Erst alle Bauteile beschriften, dann heraustrennen und verputzen
nobo1995-2.jpg


Der Aufbau der Flügelteile erfolgt ohne Helling auf einem ebenen Baubrett.
Beim Mittelteil werden die Wurzelbeplankung (aus Sperrholz) und die Endfahne am Plan ausgerichtet und miteinander verklebt.
Die Wurzelrippe muss an den Kanten etwas schräg geschliffen werden (Kontrolle mit einer kleinen Winkelschablone), damit der Anschluss am Rumpf passt:
nobo1995-3.jpg


Alle ganzen Rippen werden vorsichtig auf die Holmrohre aufgefädelt (Bohrungen vor dem Auffädeln kontrollieren und gegebenenfalls geringfügig nacharbeiten), ausgerichtet und mit der hinteren Beplankung verklebt. Vorne sorgt die Nasenleistenabstützung für die korrekten Rippenabstände. Die Nasenleistenabstützung muss genau nach Plan eingeschoben werden, damit später die Nasenleiste an der richtigen Position sitzt. Die Holmrohre werden erst später verklebt.
nobo1995-4.jpg


Wenn die Nasenleistenabstützung sitzt, werden die Halbrippen eingesetzt.
Den Legostein nehme ich zum winkeligen Ausrichten der Teile.
nobo1995-5.jpg


Bitte drauf achten, dass ein linker und ein rechter Flügel entsteht ☺️:
nobo1995-6.jpg


LG Franz
 
Am Außenflügel besteht der Rohrholm aus 3 Teilen:
nobo1995-7.jpg


Die Rippen werden wieder mit der unteren Beplankung und der Nasenleistenabstützung verklebt:
nobo1995-8.jpg


Wenn alle Rippen mit den unteren Beplankung und den Nasenleistenabstützungen verklebt sind, werden die Flügelteile nochmals genau ausgerichtet und die Holmteile miteinander, sowie die Rippen mit den Holmrohren verklebt (Sekundenkleber dünnflüssig) :
nobo1995-9.jpg


Die Endleisten aus 3 mm Balsa werden vor dem Anleimen möglichst genau in Form gebracht:
nobo1995-10.jpg


Das Klappenservo darf schon einmal probeliegen. Wegen des dünnen Flügels ist der Boden des Klappenschachtes im Bereich des Servos ausgenommen:
nobo1995-11.jpg


Die Nasenleiste aus GFK wird von vorne in die Rippen eingeschoben und verklebt.
An der Flügelwurzel wird die obere Sperrholzbeplankung erst nach Fertigstellung der Verkabelung aufgeklebt.
Die Randbögen sind noch lose. Sie werden bei der Querruderversion ohne, und bei der RES-Variante mit 12 mm V-Form angeklebt.
nobo1995-12.jpg


LG Franz
 
Zuletzt bearbeitet:
Als nächstes werden die Flügelteile auf das F3L-Profil geknickt.

Dazu werden die Knicklinien vom Plan auf die Flügelteile übertragen (vordere Knicklinie = Scharnierlinie beim 4-Klappenflügel):
nobo1995-40.jpg
Die Randbögen sind vorerst nur mit Klebestreifen montiert.

Beim vorderen Knick werden nur die obere Beplankung und die Rippen durchgeschnitten (dünnes Balsamesser oder Rasierklinge).
Der hintere Knick wird ebenfalls nur ein.- und nicht durchgeschnitten:
nobo1995-41.jpg


Entlang einer Kante wird nun an den eingeschnittenen Stellen nach unten geknickt. Dabei muss man deutlich "überknicken", damit die Endfahne schon vor dem Verkleben spannungsfrei auf den Knickschablonen anliegt. Die Knickschablonen werden, an den im Plan gekennzeichneten Stellen, mit Klebestreifen an den Flügelteilen fixiert:
nobo1995-42.jpg


Die Verklebung erfolgt zuerst punktweise im Bereich der Schablonen. Danach wird kontrolliert ob die Endfahne an allen Schablonen sauber anliegt bzw. ob die Endleiste noch schön gerade ist. Nach eventuell nötiger Korrektur wird entlang der ganzen Knicklinie Kleber aufgetragen.
Ein Kanüle sorgt dafür, dass der Sekundenkleber möglichst dorthin kommt, wo er benötigt wird:
nobo1995-43.jpg


Lg Franz
 
Hallo Franz,
ist schon eine interessante Bauweise.
Wird der entstehende Spalt auf der Oberseite beim Knick nur mit Kleber ausgefüllt?

Wenn ich mir die Bilder anschaue stelle ich mir die Frage wie die Torsionssteifigkeit des Flügels ist? Die Rippen haben eine doch recht dünne Profildicke im Verhältnis zum Rohrdurchmesser.

Gruß Peter
 

Jaro 61

User
Hallo Peter,
ich melde mich hier mal kurz zu Wort, da ich den NOBO-Prototyp von Franz für fast 3 Monate zur Verfügung hatte und danach auch meinen eigenen ebenfalls intensiv getestet und Vergleichs-geflogen bin.

Bezüglich Torsionssteifigkeit bzw. Flatterfestigkeit des Flügels kann ich nur Positives berichten: Bei Testflügen mit starkem Wind hatten wir anfangs zu schwache Federn im Höhenleitwerk, mit dem Effekt kaum Höhenruderwirkung beim Schuss zu haben. Heißt der Flieger beschleunigte nach dem Andrücken am Seil weiter ... um dann nach einer gefühlten Ewigkeit doch aus dem Seil zu gehen. Das Ganze ohne Flügelflattern ! Absichtlich hätte ich mir so einen Test niemals getraut ;-)

lG Jaro
 
War ein echter Härtetest, bei voller Gummispannung statt 3-4 m, 15-20 m am Seil nach unten 😨.

Als Steckung wird ein in Form gefräster 8er Kohlestab verwendet. Die richtige Höhe bekommt er durch aufgeklebte Sperrholzkeile.
Die Außenflügel werden mit gefrästen Kohleverbindern befestigt:
nobo1995-13.jpg


Links und rechts neben dem Sperrholzkeil sorgt 3 mm Balsa für die endgültige Form.
Die Verbinder am Außenflügel werden ebenfalls mit 3 mm Balsa aufgedoppelt. Das erleichtert die Montage und sorgt dafür, dass der Epoxidkleber an der richtigen Stelle bleibt. Damit die Verbinder den runden Querschnitt bekommen, schiebt man sie vorsichtig ins Holmrohr:
nobo1995-14.jpg


Die Anschlussrippen werden entsprechend der im Plan vorgegebenen V-Form zurechtgeschliffen
Während der Kleber härtet, werden die Außenflügel in der richtigen V-Form unterstützt .
nobo1995-15.jpg


LG Franz
 
GFK ist bei Schlägen toleranter und lässt sich viel besser biegen als CFK.
Die Midair-Beständigkeit wurde gleich beim ersten Wettbewerb getestet ;).
Ich hatte eine gute Thermik gefunden, was einem Gegner nicht entging und ihn veranlasste umgehend in Gegenrichtung einzukreisen :rolleyes:.
Die beiden Modelle krachten ordentlich zusammen und verhakten sich in rund 100 Meter Höhe. Der folgende Helikopter endete zum Glück 20 - 30 Meter über Grund. Ein paar Probekurven, Flieger wieder ans Seil und die 6 Minuten gingen sich noch problemlos aus.

LG Franz
 
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