Neuling auf dem Gebiet CFK

Guten Abend,

ich bin hier im Forum sowie im Gebiet CFK laminieren, bearbeiten etc. absoluter Neuling, möchte mich aber in diesem Bereich versuchen und vorallem lernen.


Zum Anfang habe ich mir ein Einsteiger Set bei hp-textiles bestellt
http://www.hp-textiles.com/shop/pro...onbeschichtung---komplett-set---hp-ks-cb.html

und damit mal angefangen zu laminieren. Naja jeder Anfang ist natürlich schwer :D.

Ich bin so vorgegangen:
  • Bauteil schleifen
  • Bauteil mit Aceton reinigen
  • Harz und Härter im Verhältnis 60/100 mischen
  • Harz-Härtergemisch auf das Bauteil
  • 5 min warten
  • Carbonlage auf das Bauteil
  • mit Folie fixieren (Bei Rundungen)
  • 24 h warten

Jetzt habe ich ein paar Fragen bezüglich Verarbeitung usw.

  1. Habe ich mit meiner Vorgehensweise von oben irgendwas vergessen bzw. falsch gemacht
  2. Was könnt ihr mir für Formenbau empfehlen (Materialien etc)
  3. Wie bekomme ich so richtig gutes Sichtcarbon hin (mehrere Lagen, oder reicht eine, wie viel Klarlack, schleifen)

Mein Ziel ist es Carbonteile herzustellen (mithilfe von Negativformen), die vorallem richtig gut aussehen (Sichtcarbon) und natürlich leicht werden. Jetzt will ich versuchen aus bestehenden Bauteilen Negativformen zu erstellen, nur weiß ich nicht mit was (hab was von Hartschalengips gelesen).


z.B. eine Hülle für den Laptop als Schutz vtl. mit Trageschlaufe


Ich hoffe es hat jemand ein paar Tipps für mich auf Lager oder sogar Anleitungen (HP Anleitungen hab ich schon studiert :)) Anregungen oder Ideen hat.

Ebenfalls hoffe ich dass in diesem Thema, vorallem für Anfänger, nützliche Tipps zusammenkommen um Anfängern wie mir etwas beizubringen.:)
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
Baubericht Eisvogel Speed

Baubericht Eisvogel Speed

Ein wirklich guter Baubericht ist der von Erwin Schamburger im RCN-Magazin:

Eisvogel Speed 2008

Wenn du das beherzigst, bekommst du auch Sichtkohle hin. Mach bitte nicht den Fehler mit Harz zu sparen. Für leichteste Teile ist Sichtkohle nicht förderlich.

Gruß

Stefan
 
also normal baut man formen ja mit formenharz,etc.
dann wachst man die formen, lackiert ne schicht klarlack rein, legt dann die matte trocken in die form und beginnt sie mit einem pinsel/einer rolle zu tränken.
wenn du sichtcarbon willst legst du als erstes eine lage carbongewebe ein.
dann kommt je nach gewünschter stabilität nochmal eine lage kohle drauf, die wird dann auf die feuchte erstmal angedrückt, und saugt schon bisschen das überschüssige harz der ersten lage.dann panschst du auf die 2te lage nochmal harz,und legst dann eine lochfolie drauf, und oben noch paar schichten küchenrolle.
dann kommt eine vakuumfolie über alles, die ränder der folie werden mit acryl verschlossen, und eine vakuumpumpe erzeugt ein vakuum, durchdas das gewebe in die form gepresst wird.

ich hoffe es war einigermaßen verständdlich, auf groß und kleinschreibung wurde aus bequemlichkeitsgründen nicht geachtet ;)
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
Simon, mit der Methode sieht man die Kohle zwar, aber hochwertige Sichtkohle ist das dann nicht. :(

- Für eine Deckschicht sollte es nach dem Klarlack schon ein 25er oder 50er Glasfilamentgewebe sein.

- Für eine hochwertige Optik sollte das Gewebe gewalzt werden. Sonst hat man durch die Ondulation einen hohen Harzverbrauch und ne schlechte Optik.

- Wenn du mit einer zweiten Kohlelage das Harz aus der ersten saugst bekommst du Pinholes ohne Ende.

- Wie du eine Vakuumlochfolie von deinem Laminat bekommen möchtest ist mir schleierhaft.

Die Sache ist schon ein bisschen komplexer als mal eben was zu "panschen"

Gruß

Stefan
 

Tofo

User
:confused:

Bei Sichtkohle kommt als erstes (abgesehen vom Klarlack) immer Harz in die Form!!!
Undzwar nicht zu wenig und mit dem Pinsel! Nicht mit der Schaumstoffwalze!
Dann wird das Gewebe trocken rein gelegt und mit einer trockenen Rolle mit wenig druck angewalzt. Ohne groß drauf rum zu walzen von unten durchtränken lassen! Nach ein paar Minuten mit einer Gummiwalze drüber, um die Faserstränge zu spreizen. Man sieht wie sich die Zwischenräume zwischen den Fasersträngen schließen.

Manche Kohlegewebe eignen sich besser oder schlechter für Sichtkohle. Schlecht ist alles, was leichter ist als 80g Flächengewicht, weil die Faserstränge zu lose liegen und sich kaum eine geschlossene Oberfläche ergibt. Gut funktioniert z. B. 200´er Köper oder 245´er und natürlich SpreadTow!
Gewebe extern auf Folie tränken oder in eine trockene Form legen und von oben drauf rum stupfen ist absolut tödlich für eine fehlerfreie sichtkohle Oberfläche.

Vakuum braucht man nicht! Wenn das Gewicht egal ist und es nur um die Oberfläche geht, spar dir den Aufwand mit dem Vakuum.

- Wie du eine Vakuumlochfolie von deinem Laminat bekommen möchtest ist mir schleierhaft.

Es ist doch grade Sinn und Zweck der Folie zwischen Laminat und Saugvlies zu trennen, ohne eben Abreissgewebe nehmen zu müssen.

- Wenn du mit einer zweiten Kohlelage das Harz aus der ersten saugst bekommst du Pinholes ohne Ende.

Die zweite Lage saugt nur das überschüssige Harz der ersten Lage auf. Wenn die Harzmenge nicht reicht, bleibt die zweite Lage halt teilweise trocken. Sie saugt nicht die erste Lage trocken. Aber grundsätzlich besser zu viel Harz, als zu wenig. Wenn man bei der ersten Lage eher sparsam mit Harz war, nochmals Harz auf die erste Lage pinseln, bevor man die zweite drauf legt.

Grüße,
Thorsten
 
danke tofo, hab ich auch was gelernt, und deine ergebnisse im baubericht sprechen ja für sich, eine 1a kohleoptick!!!
 
Wie du eine Vakuumlochfolie von deinem Laminat bekommen möchtest ist mir schleierhaft.

Die Sache ist schon ein bisschen komplexer als mal eben was zu "panschen"

Wozu soll denn dann die TRENNFOLIE gut sein wenn man sie nicht mehr abbekommt! :D

Wenn du zusaetzlich mit Vakuum arbeitest wird ich dir eine ungelochte Folie empfehlen. Dann bleibt alles schoen saftig und die Chance fuer Lufteinschluesse verringert sich.

Ausserdem sollte natuerlich deine Form vorher auf hoch glanz poliert sein, alles andere wuerde sonst kein Sinn machen :)

Und do komplex ist das nun auch nicht, wenns nicht gleich beim ersten mal gut aussieht, den Kopf nich haengen lassen!

LG

Lucas
 
also wenn ich das richtig verstanden habe, würde ich jetzt so vorgehen:
  1. Urmodell reinigen
  2. Urmodell mit Trennmittel behandeln
  3. Auf Urmodell das Formenharz drauf und warten bis es hart ist -> dann hab ich eine Negativform
  4. In diese Negativform wieder Trennmittel
  5. Harz (nicht zu wenig)
  6. meine Kohlefaser
  7. evtl. GFK zu verstärkung einlaminieren
  8. fertig
danach natürlich noch Klarlack und polieren

reicht mir eine Schicht von dem Formenharz oder wird mir das ganze dann noch zu "labbrig". Oder sollte ich sogar auf das Formenharz noch GFK mit drauf um es zu verstärken (Ist ja eig. nur die Form in der ich dann richtig laminiere)

Gruß und Danke für Antworten
 
ok so einfach ist es nun doch nicht, machs bitte nicht so, kommt auch ganz drauf an wie komplex dein Bauteil ist und ob du evtl Teilungsebenen einbringen musst!

ließ dir mal bei R&G das Handbuch http://download.r-g.de/handbuch_edition_06_09.pdf durch.

ab Seite 87 findest du Infos zum Formenbau und übers laminieren steht sicher auch etwas geschrieben. Geh alles in Ruhe durch. Nur für eine grobe Orientierung!

Schön Abend noch

Lucas
 
also wenn ich das richtig verstanden habe, würde ich jetzt so vorgehen:
  1. Urmodell reinigen
  2. Urmodell mit Trennmittel behandeln
  3. Auf Urmodell das Formenharz drauf und warten bis es hart ist -> dann hab ich eine Negativform


  1. Hi
    Da hast du noch nichts richtig verstanden. Dann hast du ein paar Harz-Scherben
    Das Formenharz ist eine reine Deckschicht für eine gute Formenoberfläche. Auf das Formenharz musst du, je nach Formengrösse, noch 1 Lage 105-165g und 5 Lagen ca. 400er und dann nochmal eine Lage 105-165g.
    Es gibt auch die Möglichkeit mit Keramik (M1) die Form aufzubauen. Gehe mal hier in die Suchfunktion.
 

Eisvogel

User
mitch-rab,

am meisten, besten und schnellsten lernt man bei jemanden, der´s schon kann.

Poste mal deinen Ort, dann wird sich evtl. jemand finden, bei dem du "in die Lehre" gehen kannst. Eine andere Möglichkeit ist ein Harzer-Seminar zu besuchen, mir fällt dazu spontan der "Schocky" Martin Weberschock ein, der solche durchführt(e).
 

Eisvogel

User
funny2x2,

wenn du auf mich zielst, falsch, ich halt keine Seminare.

Was ich aber mach, ich lass interessierte Modellbauer zuschauen und mitpantschen wenn ich mal wieder was laminier. Auch ich habs so von "genesis" Max Schmidbauer gelernt und gebs auch gern weiter.

Übrigens, mein letzter "Lehrling" ist mit selbstgeharzten Modellen immerhin Deutscher Meister und Weltrekordler geworden.
 

Tofo

User
Hallo,

ja so einfach ist das leider nicht!
Ich hatte doch irrgendwie mehr Grundkenntnisse vorausgesetzt. Kann Erwin nur recht geben. Schau dir das erstmal bei jemandem an.

Grüße,
Thorsten
 

MalteS

User
mitch-rab,

Du versuchst mehrere Schritte auf einmal zu machen und wirfst Dinge durcheinander. Die Reihenfolge muss sein:

1 mein erstes Sicht CFK Teil
2 meine erste negativ Form
3 mein erstes Sicht CFK Teil aus der negativ Form

2 & 3 lassen wir erst mal weg.

Für 1
- besorgst du dir eine Glasscheibe,
- Glasscheibe wachsen und mit PVA behandeln
- Glasscheibe mit Harz einpinseln/Rollen (fang mal mit 10x10cm an)
- 25er oder 50er Glasgewebe drauflegen und anrollen (tränken)
- Nochmal mit ner Harzrolle drüber
- Kohlefaser auflegen und mit Harz anrollen (tränken)
- Noch ne Lage Kohlefaser drauflegen, die aber 45° zur ersten Lage
- Nochmal mit Harz drüber
- Pappelsperrholzbrett (oder was so rumfliegt) drauflegen und verpressen.

Das sollte ein einigermassen vernünftiges Ergebniss erziehlen. Gewicht ist erst mal egal.

Und dann würde ich dir Raten vieeeele alte Threads zu lesen oder dir jemand suchen der es dir zeigt. Habe ich auch gemacht.

Gruß
Malte
 
Ach komm schon das ist doch alles OT! Harz (thüringen) und Harzer-Seminar liegt doch nun nicht soweit auseinander. Das Wortspiel war es es mir wert! Aber Schluss jetzt damit! Nehmt nich alles so ernst ;)

schönes WE

LG

Lucas
 
mitch-rab,

Du versuchst mehrere Schritte auf einmal zu machen und wirfst Dinge durcheinander. Die Reihenfolge muss sein:

1 mein erstes Sicht CFK Teil
2 meine erste negativ Form
3 mein erstes Sicht CFK Teil aus der negativ Form

2 & 3 lassen wir erst mal weg.

Für 1
- besorgst du dir eine Glasscheibe,
- Glasscheibe wachsen und mit PVA behandeln
- Glasscheibe mit Harz einpinseln/Rollen (fang mal mit 10x10cm an)
- 25er oder 50er Glasgewebe drauflegen und anrollen (tränken)
- Nochmal mit ner Harzrolle drüber
- Kohlefaser auflegen und mit Harz anrollen (tränken)
- Noch ne Lage Kohlefaser drauflegen, die aber 45° zur ersten Lage
- Nochmal mit Harz drüber
- Pappelsperrholzbrett (oder was so rumfliegt) drauflegen und verpressen.

Das sollte ein einigermassen vernünftiges Ergebniss erziehlen. Gewicht ist erst mal egal.

Und dann würde ich dir Raten vieeeele alte Threads zu lesen oder dir jemand suchen der es dir zeigt. Habe ich auch gemacht.

Gruß
Malte


Servus, danke nochmal für die vielen Antworten und Tipps.

Das heißt die oberste Schicht (die man sieht) ist nicht pures CFK sondern noch ne dünne Lage Glasgewebe ?

Und gutes Sichtcarbon geht wirklich nur mit Negativform?

Ich hab mich gleich mal versucht, meinen Türgriff mit CFK zu laminieren (also nur eine Schicht drüber, für optische Zwecke), naja es hätte wahr. gar nicht so schlecht ausgesehen, hätte ich die Folie die ich drüber gemacht hab (dass es an den rundungen hält) knitterfrei gemacht.

Im Endeffekt hatte ich lauter kleine Rillen im Carbon die von der Folie ausging.
Manche Stellen,muss ich aber sagen, sehen richtig gut aus:)


Also dass das laminieren bzw. der Umgang/Verarbeitung von CFK nicht auf anhieb klappt und vorallem übung braucht, ist mir schon klar:cool:
 
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