Auf per Privatnachricht übermitteltem Wunsch des Threadstarters hier, ergänzend zu den Vorrednern, noch einmal ein paar Worte zum "Vergleich" Libelle vs. GP 15.
Die "Gänsefüßchen" zeigen es schon. So richtig direkt vergleichen lassen sich die beiden Modelle nicht.
Baudis baut sehr gewichtoptimiert und beeindruckend präzise. Die Passungen und Spaltmaße bei der GP 15 zeugen von höchster Baukunst. Dementsprechend gewichtsoptimiert kann die GP 15 ausgestattet und geflogen werden. Meine GP 15 konnte ich trotz Hartschalenflügel mit 4,99 kg Abfluggewicht (ohne ein einziges Gramm Trimmblei) in die Luft bekommen. Mit einem Standardflügel ginge es noch deutlich leichter, mit der GPS-Flügelvariante käme man gar bis auf ca. 4,2 kg runter. Zudem ist die Rumpfform der GP 15 für einen Nasenantrieb ideal geeignet. Mit dem Spinner von Windwings und einer GM-Latte bekommt man ohne Aufwand einen perfekt stimmigen und aerodynamisch extrem sauber anliegenden FES-Antrieb. Bei mir ein Leopard LC 500, 1450 kV mit 5:1 Getriebe an 5S (wahlweise 1.800 mAh oder 7.000 mAh) an einer GM 20x13 scale.
FW-Modelle sind ebenfalls sehr präzise und tadellos gebaut. Da gibt es (für mich) absolut nichts zu meckern. Die Libelle braucht, bedingt durch die Rumpfform und durch die robuste Bauweise, deutlich mehr Gewicht in der Nase als die GP 15 um den passenden Schwerpunkt einzustellen. Daher ist eine gewichtsoptimierte Ausstattung nur bedingt möglich. Meine Libelle mit FES-EX-Antrieb wiegt in der Normalausführung 6,4 kg. Wirklich leichter ist das kaum zu schaffen, weil das Gewicht vorne einfach benötigt wird (bei mir durch einen weit vorne platzierten 8S/ 3.000mAh-Antriebsakku). Ein sich harmonisch einfügender Nasenantrieb ist bei der Libelle aufgrund der stumpferen und ovalen Rumpfnase deutlich schwieriger zu realisieren. Ich habe es nicht übers Herz gebracht die Nase der Libelle abzuschneiden, sondern eine FES-EX-Variante von Torcman gewählt. Sieht halt am Boden nicht besonders schön aus (kann man dort ja aber wegclipsen) und ist in der Luft bei stehendem Prop aerodynamisch sicherlich "schädlicher" als der perfekt passende Nasenantrieb bei der GP 15.
Fliegerisch sind beide Modelle schlicht und ergreifend top. Die GP 15 hat - schon wegen des Gewichtsvorteils - im schwächeren Aufwindbereich sicherlich Vorteile, weil sie noch langsamer gekreist, ja fast gefloatet werden kann. Die Libelle muss man im Direktvergleich mehr laufen lassen. Sie ist aber keinesfalls kritisch. Beide Modelle verfügen über eine enorme Bandbreite.
Die GP 15 bietet durch das realisierbare niedrige Startgewicht mehr Variationsbreite. Ich kann meine Hartschalen GP 15 beispielsweise durch größeren Antriebsakku und/ oder Flächenballast von 4,99 kg aufwärts in mehreren Stufen bis auf 6,5 kg aufballastieren. Bei der Libelle beginnt man halt bei ~ 6,4 kg....
Für die Ebene würde ich wegen des variableren Gewichts daher eher die GP 15 favorisieren. Auch der gewünschte Handstart lässt sich in der Ebene mit der GP 15 meines Erachtens "besser" bewerkstelligen. Die GP 15 starte ich immer alleine aus der Hand, auch in der Ebene bei null Wind. Mit der Libelle würde dies bestimmt auch gehen, aber wegen des breiteren Rumpfes bevorzuge ich in der Ebene, aber auch am Hang einen Werfer, oder nehme die Flitsche. Den Flitschenstart mache ich nicht vom Boden, sondern aus der Hand. Das geht auch alleine sehr gut und ist völlig sicher.
Ich persönlich bewege mich überwiegend am Hang, fühle mich dort mit beiden Modellen extrem wohl und möchte keines der beiden missen. Beide, GP 15 und die Libelle, haben ein wunderschönes Flugbild und überzeugen auch in der flotteren Gangart mit guter Fahrterhaltung und ansprechendem Durchzug. Die Libelle ist nach meinem persönlichen Geschmack das noch schönere Flugzeug von den beiden. In der Luft und am Boden eine Augenweide
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Nun wünsche ich eine gute Entscheidung. Falsch machen kann man letztlich mit keinem der beiden Modelle was....