Negative Differenzierung bei F3K

Servus zusammen,

warum wird eigentlich bei F3K Modellen meist eine negative Differenzierung empfohlen?

Hab beides probiert (positive als auch negative Differenzierung) und empfand bei den ersten Flügen die positive Differenzierung als angenehmer. Leider konnte ich das bislang nur bei relativ bockigen Bedingungen testen.

Das man theoretisch auf eine Differenzierung verzichten kann/sollte, ist mir bekannt (ich mag das Handling mit positiver Differenzierung dennoch lieber). Warum beim F3K aber negative Differenzierung? Welchen Vorteil seht ihr darin?
 
Hi Dirk,

danke Dir - das grundsätzliche Vorgehen zum Einstellen der Differenzierung ist mir bekannt.
Dachte aber, dass es für F3K spezielle Gründe für eine negative Differenzierung geben würde, die mir als F3K Einsteiger nicht bewusst sind.

Dann bleibe ich wohl entgegen der Empfehlungen bei der positive Differenzierung....
 

Meier111

User
Nimmt das Modell dabei die Nase hoch, muss der Ausschlag nach unten vergrößert werden (umgekehrte Differenzierung), taucht das Modell mit der Nase ab, muss der Ausschlag nach unten verringert werden ("normale" Differenzierung).
Super erklärt.
Damit egal ob F3K oder sonstwas...
 

Lownoise

User
Ich kämpfe ja bei F3B/F3F Modellen immer mit der Einstellerei, aber bei F3K funktioniert das "mit ohne" Differenzierung und Seitenruderbeimischer echt super. Mein Flitz 2 fliegt damit gut, und macht komischerweise auch gerade, saubere Rollen, wenn er etwas flotter ist.

Dann bleibe ich wohl entgegen der Empfehlungen bei der positive Differenzierung....

Probier es mal so und mal so aus, z. B. mit zwei Modellspeichern. Ich habe das bei einem Modell gemacht, und nach ner Zeit mal wieder die alte Einstellung geflogen (recht viel Differenzierung und kein SR Beimischer) und war schockiert, wie träge und eierig das Modell damit flog... Jahrelang hatte ich das zuvor als gut eingestuft, weil ich das "bessere" (vgl. Links) nicht kannte bzw. nicht selber ausprobiert hatte... Andere Leute mit Hangfliegern sind mittlerweile ebenfalls begeistert von der höheren Wendigkeit und dem sauberen Richtungswechsel 👍
 
Hi Lownoise,

bin dabei das zu testen. Wie anfangs geschrieben, habe ich sowohl positive als auch negative Differenzierung programmiert. Hab hierzu zwei Modellspeicher angelegt.

Nach ein paar Vergleichsflügen hat sich hierbei die leicht positive Differenzierung minimal besser angefühlt. Aber es war wie gesagt sehr bockig und daher vlt. nicht die optimalen Bedingungen.
Ich muss aber gestehen, dass der Unterschied bei diesen Bedingungen nicht riesig war. Bei großen Modellen empfinde ich den Effekt der Differenzierung auf das Flugverhalten ausgeprägter. Aber ich teste weiter 👍
 

RetoF3X

User
Meine meisten F3K Modelle fliege ich mit wenig bis gar keiner Differenzierung. Aber wie auch oben angefuehrt stelle ich so ein, dass sie nicht auf oder abtauchen bei Roll-input. Dann hat man oft die stärkste Querruder-Antwort, und ein neutrales Roll-verhalten.

DIe negative Differenzierung kam bei den ersten "Rudder-less" Modellen (Sirius, Polaris, Arctus) in Mode. Ich denke einige dieser Modelle haben beim Abstützen mit Querruder dank negativer Differenzierung dann auch leicht in den Kreis ge-giert, was das fehlende Ruder etwas kompensierte. Das aufbäumende Moment war manchen Piloten auch Recht, der Flieger hat dann etwas eigenständiger gekreist. Einige Leute waren sehr gut damit unterwegs, inklusive Fly-Off Qualifikationen an den ersten zwei Weltmeisterschaften.

Diese "Wurstelei" verzeihen DLG Modelle, aber bei einem F3B oder anderen Kahn kannst Du sowas vergessen.

Jemand hatte mal Joe Wurts an einem F3K Wettbewerb (war so um 2012) danach gefragt ("o-ton: Machst Du auch Rudderless?"), und er hat geantwortet: "Do I look like an idiot?" Er fand das ganze von der Flugmechanik nicht so toll...

Viele Grüsse:
Reto
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Stephan,

Ich fliege bei meinen CX5 in der thermikphase ziemlich starke negative Differenzierung. Ich glaube, dass mit zwei Theorien begründen zu können:

Ich kreise sehr viel mit Seitenruder. Mit dem Querruder stelle ich beim kreisen nur die Schräglage ein und versuche, die projezierte Fläche dabei möglichst groß zu halten. Die Nase zeigt dabei fast schon nach innen, der Flieger kreist mit erhöhter Fahrt und ist dabei gut agil auf den Rudern.

Dabei habe ich beim links Kreisen das Querruder ziemlich auf rechts, steuere also vermehrt gegen die Drehrichtung, damit der Flieger durch das Seitenruder nicht in den Kreis kippt. Und so kommen jetzt zwei Momente zusammen:

1. das linke Querruder geht (weiter) nach unten wodurch die Verwölbung erhöht wird. Das führt zu besserer Steigleistung in der Thermik. Gleichzeitig schlägt das rechte Ruder nach oben weniger aus und erzeugt so einen geringeren Widerstand.

2. das linke Querruder schlägt weiter nach unten aus und bremst den Flieger beim kreisen an der inneren Fläche aus wodurch der Effekt des flachen Kreisens verstärkt wird.

Ich komme damit sehr gut klar. Es kommt aber immer auf den Flieger an. Bei meinem Precios zum Beispiel ist dieser Effekt etwas weniger zu beobachten.

VG Basti
 
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