Membrane nass machen - aber wie?

Kerze ab und durchdrehen? 🤢

Hallo Benzinfreunde, es sind schon soviele Beiträge gekommen, ich mische mich da nicht auch noch ein.
Aber: Man sollte nie Kerze abschrauben und das Zündkabel frei baumeln lassen und dann den Motor durchdrehen, egal wie:
Man riskiert dass die Hochspannung der Zündung ja nicht bei der Kerze 0,5 mm überspringen muss, sondern dass die Hochspannung sich einen anderen Weg sucht, zB am Zündspulenausgang oder durch die Gummidichtung des Kabels und sich einen Microkanal brennt, im ungünstigen Fall hat man dann eine "Doppelzündung" irgendwo im Kabel und kaum noch in der Zündkerze! (So nachzulesen im FMT bei Franz Kayser "Hier riechts nach Sprit")
VG Werner
 

Genie

User
Natürlich soll der Motor durchgedreht werden, wenn die Zündung aus ist. Es geht ja darum, das Benzin endlich in den Vergaser zu bekommen. Warum sollte zu diesem Zweck die Zündung eingeschaltet werden ? Wer kommt denn auf so eine Idee ? Ohne Kerze im Zylinder kann der Motor nicht anspringen, also bleibt die Zündung aus.
Ein Elektrostarter ist klasse, aber sicher nicht gerade dann, wenn der Motor noch trocken ist. Dafür haben die Starter zu viel Kraft und Umdrehungen.
Bei einigen Motoren hilft es auch, die Ölsorte zu wechseln. Bei mineralischem Öl verbleiben etwas mehr Ölrückstände im Motor als bei den synthetischen Sorten und damit trocknen Motor / Membranen nicht vollständig aus. Ein höherer Ölanteil im Gemisch verstärkt diesen Effekt noch etwas.
Gruß Ralf
 
Zündung aus!

Hallo Ralf,
sh. #20 und mein ZG26 hat Magnetzündung, kann sie also nicht abschalten und das Kurzschlusskabel ist (wie empfohlen) kurz abgeschnitten 🤢
VG Werner
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Werner
Zündung aus!

Hallo Ralf,
sh. #20 und mein ZG26 hat Magnetzündung, kann sie also nicht abschalten und das Kurzschlusskabel ist (wie empfohlen) kurz abgeschnitten 🤢
VG Werner
Die Zündenergie beim lockeren durchdrehen bei Magnetzündung ist so gering das der Zündspule nichts passiert.
Wenn du ganz vorsichtig sein willst steckst du die Kerze in den Zündstecker und legst sie an die Motormasse dann passiert
auch nix. Kannst dann probehalber mal drehen um zu sehen wann ein Funke kommt.

Bei den heutigen Zündungen wird ein Kondensator über die Batterie/Wandler aufgeladen . Entladen wird der Kondesator
über die Zündspule. Geschaltet wird das von einem Halbleiter der vom Magnetsensor vorn am Propmitnehmer gesteuert wird.
Da hast du beim langsamen durchdrehen schon volle Zündenergie
und das kann dann zu Überschlägen in der Zündspule führen wenn die Kerze fehlt.
Auch hier kann man die Kerze in den Stecker stecken aber bitte soweit das der Kragen den Sechskant der Kerze erwischt.
Bei den meisten neueren Zündungen bekommt der Motor Zündmasse über die Abschirmung/ZK-Stecker.

Gruß Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:

Genie

User
Hallo Werner
Hier geht es ja um den DLE 20 mit CDI Zündung und da hat mich Dein Beitrag etwas überrascht. Manchmal ist es ja nicht verkehrt, auf alle Fehlerquellen hinzuweisen, aber das mit der ausgeschalteten Zündung hatte ich voraus gesetzt. ZG 26 und DLE 20 sind von der Zündung dann doch etwas unterschiedlich

Gruß Ralf
 

Genie

User
Es wurde ja schon alles geschrieben und zaubern können wir ja auch nicht. Wenn der Motor einmal angesprungen ist, dann läuft er ja offensichtlich perfekt. Es liegt kein Fehlverhalten an irgendwelchen Teilen vor. Weder am Tank, Benzinschlauch, Vergaser... . Er saugt nach längerem Stillstand nur kein Benzin an.
Meine Abhilfe ist ein spezieller Propfen aus Gummi, den ich an eine sehr lange M6 Gewindestange geschraubt habe. Am Vergaser ist ein Trichter montiert und dieser Propfen ist konisch und dichtet den Vergaser vollständig ab. Der Zugang zum Vergaser ist bei mir gerade noch über die Verlängerung mit einer M6 Schraube durch den Motordom zu realisieren.
Im Prinzip brauche ich den Choke jetzt nicht mehr. Der geringe Unterdruck im Motor reicht jetzt aus, um den Spritschlauch zu füllen. Es entsteht ein Vakuum im Tank . Das ist meine Lösung und die funktioniert immer, solange der Motor dicht ist ( also auch eine Dichtung zwischen Vergaser und Trichter ). Das kann jeder nachvollziehen, wenn man mit dem Daumen den Vergaser ( Chokeseite ) zuhält. Der Motor saugt deutlich besser, als wenn man nur den Choke mit zugelötetem Loch verwendet. Auch bei komplett neuen und trockenen Motoren . Das entstehende Vakuum reicht immer aus, um das Benzin anzusaugen.
Das ist meine Lösung, weil ich es so noch realisieren kann, ohne etwas zu demontieren. Das sieht aber bei jedem Modell anders aus und kann nicht verallgemeinert werden.
Wenn ich keinen leichten Zugang habe, dann muss ich den Aufwand betreiben, die Motorhaube abzubauen und die Membranen zu befeuchten. Noch bevor ich zum Flugplatz fahre. Da will ich fliegen und nicht rumschrauben.
Ich habe noch kein Bild vom Einbauzustand vom Themenstarter gefunden, um eine bessere Hilfestellung zu geben.

Hardy, kannst Du mal ein paar Bilder machen ? Eventuell hilft uns das bei deinem Problem
 

mannikla

User
Hallo Johannes,
gut aufgepasst. War wohl etwas unglücklich formuliert.

Da fällt mir noch etwas dazu ein.
Wie betätigt ihr euren Coke? Von Hand oder über Servo?
Bei Betätigung über Servo - ist der Choke auch sicher ganz zu?
Gruss Klaus
 

Genie

User
Hallo Johannes
Der Kolben geht nach oben und saugt jetzt den Sprit an. Etwa so, als würde man eine Spritze aufziehen. Das Tankpendel liegt im Benzin und das ist der einzige Zugang an der Vergaser / Ansaugseite.
Durch den geschlossenen Trichter kann der Motor keine Nebenluft mehr ziehen, wie es bei der Chokeklappe der Fall ist.
 

Hardy

User
Argh! Asche auf mein Haupt, ich habe teilweise Unsinn erzählt. Bei diesem Motor ist das Löchlein in der Chokeklappe noch gar nicht zugelötet.

Letzten Herbst hatte ich einen alten ZG38 mit Rumpfansaugung einzubauen und war in dem Zusammenhang auf den Tip mit dem Zulöten gestossen. Wo ich schon dabei war, habe ich das dann gleich bei mehreren Motoren umgesetzt. Für den DLE hab ich mir es dann wohl für über den Winter vorgenommen und wieder vergessen, wahrscheinlich war gerade ich zu faul den Motor - schon wieder - aus der Skybolt auszubauen. Aus Ralfs (Genie) Nachfrage ein Foto machend beschlich mich jetzt der Verdacht, der, mit einem Spieglein um die Ecke schauend, schnell zur Gewissheit wurde. Ein klares Anzeichen von einsetzender Senilität.

Das Chokeloch ist jetzt jedenfalls Nr.1 auf der To-do-Liste, ich überlege noch in einem Aufwasch damit auch die Membran durch eine andere aus einem Ersatzteilset zu ersetzen, wie Malte es in Beitrag Nr.10 beschreibt. Mal schauen ob ich so etwas im örtlichen Einzelhandel bekomme oder erst noch bestellen muss. Hat sonst noch jemand Erfahrungen damit?

Bleibt noch das Foto nachzureichen, eigentlich ein ganz normaler, hängender Einbau. Nur muss man, um an den Einsaugtrichter zu kommen, an Krümmer, Zündkabel, Spritleitung und Drosselgestänge vorbei. Auch zu sehen ein kürzlich ergänztes Messingröhrchen, um Sprit einfacher in den Vergaser spritzen zu können. Hat aber nichts geholfen.

Gruß,
Hardy

skybolt tankraum.jpg
 
bei diesem Einbau würde ich einen Anlasser / Elektrostarter nehmen


die halbdurchsichtige Membrane (wie Malte schreibt) für den Vergaser ist aus Teflon ...
 

Genie

User
Hallo Hardy
Super Bild, aber das ist ja für meine Hilfestellungen wirklich sehr ungünstig. Kerze raus und etwas Sprit einspritzen macht ja keinen Sinn, weil das gleich wieder rauslaufen wird. Super.
Den gleichen Trichter verwende ich auch, aber den kann man mit einem Finger auch nicht wirklich abdichten. Meine Gummipropfenabdichtung wird hier auch nicht so einfach umzusetzen sein, denn der muss mit Druck auf den Trichter wirken. Da braucht es schon einen Gummipropfen , den man auf den Finger ziehen müsste.
Ich bin mir nicht sicher, ob dein Messingrohr wirklich in den Vergaser einspritzen kann. Ist auf dem Bild nicht so leicht zu erkennen. Darf ja auch nicht zu viel sein, sonst schwimmt die Zündkerze im Sprit und dann kannst du ewig drehen, bis der Motor anspringt. Eventuell ist das aber der Fehler. Eine abgesoffene Kerze muss erstmal richtig trocken gelegt werden, bis wieder ein Funke kommt. Etwas trocken pusten reicht oft nicht aus.
Daher mein Tipp: Das Messingrohr so biegen, dass der Sprit wirklich im Vergaser ankommt. Kerze raus und kräftig Sprit reinspritzen. Motor mehrere Male durchdrehen, bis der überflüssige Sprit fast komplett wieder durch die Kerzenöffnung abgeflossen ist.
Es sollte jetzt noch genug Restsprit im Zylinder verbleiben, um ein zündfähiges Gemisch zu erhalten. Die Schmierung ist damit gewährleistet und die Kompression ist dadurch etwas erhöht. Kerze wieder rein und Zündung an. Der Motor sollte jetzt sofort anspringen und für ein paar Sekunden laufen. Dann wird er wieder ausgehen, aber die Membranen sind dann wieder aktiv und mit dem Choke wird er dann auch wieder anspringen, da das Benzin jetzt wieder am Vergaser ankommen sollte.
Das Ganze aber im flugfertigen Zustand. Die Kerze muss Richtung Boden zeigen, damit der überflüssige Sprit nach dem Einspritzen und dem nachfolgenden Drehen auch wieder ablaufen kann. Also nicht auf den Rücken drehen und dann einspritzen !
Wenn der Motor mit dieser Prozedur nicht anspringt, dann das Löchlein an der Chokeklappe zulöten, eventuell Membran wechseln.
Da der Motor aber nach dem ersten Start ja offensichtlich sehr gut läuft, ist ein Membranwechsel eigentlich nicht nötig, denn die Membranen machen dann ja genau das , was sie sollen
 

Hardy

User
Man kann es auf dem Foto nicht gut sehen, aber das Messingrohr hat noch einen 90° Knick in den Vergasertrichter hinein.

Ich habe jetzt das Chokelöchlein zugelötet und die Membrane ausgewechselt, wie sich das in der Praxis verhält, auch mit längeren Standzeiten, bleibt abzuwarten. Heute ist hier jedenfalls kein Flugwetter. Die Hoffnung ist ja immer noch, mit _etwas_ Kurbeln auf Einläufe und Kerzenschraubereien verzichten zu können.

Falls jemand sich mit ähnlichen Problemen rumplagt, ich habe jetzt die nach GFK ausschauende bräunlich transparente Membrane, mit der dazu gehörigen Dichtung, aus dem unten verlinkten Teilesatz eingebaut. Im Satz ist auch noch eine passende schwarze Membrane, diese ebenfalls halbtransparent, also aus einem anderen Material als das Originalteil. Könnte man ggf. also auch noch ausprobieren.

Soll keine Werbung sein, es gibt auch noch dutzende andere Anbieter.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten