Lipos bei Kälte...hat die C Rate einen Einfluss?

Hallo,
ich brauche Lipos mit ca. 2000mAh Kapazität und belaste sie im Durchschnitt mit 5-10A, Spitzen bis 25A.
Also theoretisch Spielerei für die Akkus.
Nun sollen sie auch mal im Winter benutzt werden und Vorwärmung ist nicht so einfach möglich.
Frage: Normal reichen dafür 20C Akkus locker.
Haben aber 35C oder 60C Akkus bessere "Wintereigenschaften" hinsichtlich Laden und Entladen bei niedrigeren Temperaturen?

Grüße Ralph
 
Hallo Ralph,
erst mal ein paar Gegenfragen....
Was meinst wie weit die Kerntemperatur der
2200mAh fällt...von daheim ca.20° / 22° auf dem Weg zum Platz, bzw bis sie zum Einsatz kommen?
Bist nicht auch im warmen PKW unterwegs?
Was hast vor,Speed Flüge ?
Wennst von vorn herein volle Leistung ZIEHEN willst, dann hast selbst im Sommer einen Heizkoffer dabei der bis 50° / 60° heizen kann.
Würde ich mir keine Gedanken drüber machen, es sei denn hast die Lipos bei -10° länger als 30min vor Ort auf dem PKW Dach liegen 🤔😉
 

SdN

User
Mit den gegebenen Informationen kann man auf zwei Szenarien schließen:

-Verwendest Du den Akku permanent in kalter Umgebung scheidet sich Lithium an der Anode irreversibel ab.
Hier wäre also eine Heizung die an den LiPo montiert und von diesem gespeist wird notwendig.
Anwendungsfall z.B. als Pufferakku an einem Solarpanel draußen in ungeheizter Umgebung

-Verwendest Du den Akku temporär in kalter Umgebung und nicht stundenlang (wie in einem Modell nach einem langen Aufstieg auf einen Berg), ist nur mit temporären Einschränkungen zu rechnen, wenn folgendes beachtet wird:
1. Es darf der Akku nicht im kalten Zustand geladen werden, erst muss er wieder vollständig aufgewärmt sein.
2. Alles über 5C an Stromentnahme ist bei kalten Temperaturen schädlich für den Akku.

Also in dem Fall lieber die Kapazität erhöhen als Akkus mit hoher C Rate kaufen, falls das die Anwendung zulässt und kein Vorheizen möglich ist.

Es gibt ja Wärmebeutel, diese kann man auch mit LiPo's betreiben, die dann den stromgebebden Akku und den zu verwendenden Akku heizen.

Alles weitere, wie schon von Heli Fan geschrieben braucht mehr Angaben deinerseits.
 

Hallo Ralph,​

vielleicht hilft diese Grafik. Leider wird nicht auf die C-Rate eingegangen.

Volständiger Link:

Battery discharge voltage curve at different temperatures

Gruß
Thomas
 

Rüdi-K

User
Hallo,
ich kann nur aus meinen Erfahrungen berichten.
In der kalten Jahreszeit fliege ich einen alten Cularis der mit einem 3S 3000 SLS X-Tron 30C befeuert wird.
also Dauerstrom 90A ....
Also so kalt kann es offensichtlich nie werden in dem Rumpf als das dies den Akku in den letzten Jahren auch nur Ansatzweise "gejuckt" hätte da er von der C-Rate her nicht einmal zur Hälfte gefordert wird. Mein Antrieb zieht 38 A .

Lesenswert ist dieses hier

Aber bis der Akku mal so kalt im Inneren ist sind uns Modellfliegern eh schon lang die Hände abgefroren

Gleiches gilt für meinen NOEMI.... der hat einen 2400 irgendwas Akku mit 20C also 48A Dauerstrom... Der Antrieb zieht 36 A....
Auch hier punktet er als Winterflieger ohne Probleme, auch dieser Akku macht das seit 6 Wintern klaglos mit.

Ich denke solange man die Akkus nicht an ihrer Grenze betreibt ist alles Ok.

Aus der Wohnung raus in die Jackentasche und ab auf den Platz

Also für deinen Fall besorgst dir einen 30C dann kannst ruhig schlafen

Nur meine Meinung und Erfahrung - Grüssle Rüdiger
 
Hallo,
erst einmal Danke für die Inputs.
Die Akkus sind für die Turbinen plus RC im Modell. DIe Teile sind natürlich ganz weit vorn in der Nase eingebaut und sollen auch mal ein paar Tage dort bzw. im Auto verweilen. So schnell mal ausbauen geht da nicht.

Bisher habe ich A123 Zellen, denen ist so ziemlich alles egal... Durch Optimierung hinter dem Schwerpunkt können wir vorn Gewicht reduzieren.

Die Frage letztendlich 2200er mit 60C oder 2700er mit 25C. Das Gewicht ist identisch.

Bisher tendiere ich zu letzeren weil 5c von 2700 doch gut gehen sollten.

Grüße
Ralph
 

SdN

User
A123 sind LiFePo4 Akkus und keine LiPo's.
Diese sind wesentlich unempfindlicher gegen Lagerung bei Kälte, geben aber noch unwilliger Strom ab. Jedoch ist die Starter Batterie in einem meiner Autos ein LiFePo Akku und Probleme mit dem Starten auch im Winter hatte ich nicht.
Von daher ruhig die höhere Kapazität nehmen, das wird schon gehen.
 

BZFrank

User
Ev. passendere Zellen:



Gerade für den Taschenlampenbereich, die ja auch oft im Winter eingesetzt werden, gibt es inzwischen diese Zellen. Deren Zelllchemie, insb. das Elektrolyt, ist darauf ausgelegt auch bei niedrigen Temperaturen die Kapazität besser zu halten und eine gewisse Zyklenfestigkeit bei diesen Bedingungen zu garantieren. Zum Laden empfiehlt sich dennoch eine Temperatur > 10 Grad C, sonst leidet die Lebensdauer.

Gibts auch auch Lipos...


Datenblatt gibt Aufschluss über Temperatur vs. Stromlimits, je niedriger, desto weniger.

Und: Nein, die "C"-Rate eines normalen Lipos gibt keinen Aufschluss über die Niedertemperaturfestigkeit. Es ist zwar so, dass Akkus mit bei Normaltemperatur niedrigeren Innenwiderstand im Prinzip höhere (Niedertemperatur-)Reserven aufweisen. Aber leider schlägt sich das nicht in der Lebensdauerbetrachtung wieder. Es nutzt ja nix wenn nach ein paar Zyklen Schluss ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
A123 sind LiFePo4 Akkus und keine LiPo's.
Diese sind wesentlich unempfindlicher gegen Lagerung bei Kälte, geben aber noch unwilliger Strom ab.

Hallo,

LiPo als auch LiIon-Akkus sind sehr empfindlich beim Betrieb im kalten Zustand, nicht jedoch bei der Lagerung im Kühlschrank bei Lagerspannung.

Batteries would last the longest if they were stored in a refrigerator at a very low state of charge.
Quelle: https://www.tesla.com/en_eu/blog/bit-about-batteries


1698821053445.png

Quelle: https://batteryuniversity.com/article/bu-502-discharging-at-high-and-low-temperatures

Gruss
Micha
 
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