Die kleine Sea Fury ist ein spaßiges Gerät.
Ich fliege sie mit voller Hütte, einem elektrischen EZFW, funktionsfähigen Landeklappen und angelenktem Seitenruder. Das Gewicht ist im Flug überhaupt kein Problem. Motorisiert ist sie mit irgendeinem HK-Motor, der den Spezifikationen des empfohlenen Antriebs in Bezug auf kv-Zahl und Abmessungen nahe kam. Gleiches gilt für den Akku.
Generell muss man aber sagen, dass die kleine Fury kein Anfängerflugzeug ist. Aufgrund des Maßstabes macht sich die relativ hohe Flächenbelastung gut bemerkbar, d.h. Strömungsabrisse sind schnell passiert und das Landen will geübt sein. Mit dem kleinen EZFW muss man grundsätzlich auf Asphalt landen, andernfalls sind Kopfstände vorprogrammiert. Und mit einem komplett ungefederten Fahrwerk kontrolliert ausflaren, sanft aufsetzen und vor allem geradeaus ausrollen ist nichts für unerfahrene Piloten. Auch der Start verlangt einen schnellen Finger am Seitenruder, denn nach dem Abheben des Hecks biegt der kleine Warbird gerne in Richtung des Propeller-Drehmomentes ab. Der Handstart hingegen ist unkompliziert.
Ich fliege die Fury ohne Kreisel, einfach weil ich keinen Empfänger mit Kreisel mehr übrig hatte, und das Modell ohne große Kosten aufbauen wollte. Generell kann man aber sagen, dass das Modell für eine Gyro-Unterstützung geradezu prädestiniert ist, speziell die Landung kann man mit der Elektronik deutlich entschärfen, wenn man das möchte.
Die anspruchsvolle Landung auf der Hartbahn kann man mit einer Bauchlandung im Gras elegant umgehen, dabei verhält sich die Fury erstaunlich umkompliziert - selbst mit dem zusätzlichen Gewicht des (eingezogenen) Fahrwerks gelingt die Bauchlandung fast immer sanft und sicher. Diese Technik nutze ich z.B. bei Querwind zur Piste oder generell bockigen Bedingungen, denn ein unsanftes Aufsetzen mit ausgefahrenem FW auf der Hartbahn quittiert die kleine Fury ganz Warbid-typisch mit einem massiven Hüpfer und der berüchtigten "Montag-Dienstag-Mittwoch-etc." Landung, die dann schnell im Abriss endet, wenn man nicht beherzt durchstartet.
Meine Empfehlung: Seitenruder anlenken - das kostet nur wenig Gewicht, und man erhält sich die Option, ein Fahrwerk zu nutzen. Zudem mag die kleine Fury es, wenn man sanfte Kurven mit dem SR unterstützt. EZFW würde ich dann verbauen, wenn du dich fit fühlst für einen wirklich anspruchsvollen Warbird-Dreibeiner im Bonsai-Format. Das Ein- und Ausfahren sorgt jedes mal für erstaunte Blicke, denn kaum jemand vermutet ein voll ausgerüstetes Modell in der Größenordnung. Mit FW ist die kleine Fury ein wirklich vollwertiger Warbird in XXS
Und letztlich kann man sagen: Wenn man die keine Fury sanft & sicher auf den Rädern landen kann, dann bekommt man wohl jeden Warbird wieder auf die Räder. Die Übung ist im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar