Hallo zusammen
Damit es nicht zu ruhig wird hier, mache ich mal den 860. Post
Bisher hatte ich an meiner Herreshoff ja immer noch die provisorischen Segel aus Tyvek (so nebenbei: wunderbares Material um schnell Testsegel zu machen).
Lange Zeit habe ich das Nähen von Baumwollsegeln vor mir hergeschoben und dabei vom Segelpapst Wolfgang "Schelte" und auch Kopfschütteln eingefangen.
Der dafür nötige ganz feine Baumwoll-Inlett-Stoff war ja schon länger zu Hause und so habe ich mich nach dem Färben eines Teils des Stoffes endlich daran gemacht Kartonschablonen für 2 Riggs zu zeichnen (Gaffelrigg und Standardrigg).
Nach ersten noch zögerlichen Annäherungsschritten an die Nähmaschine (ja, ich gebs zu, dieses Werkzeug habe ich noch nie benutzt) sind nun nach 2 Wochenenden zuerst die beiden Focksegel entstanden.
Das was noch als weisse Flecken auf dem roten Stoff zu sehen ist, ist vom Leimstift. Alle Bahnen und Einzelteile wurden vor dem Vernähen mit dem bekannten Pritt-Stift geklebt. So waren alle Bahnen und Einzelteile fixiert und dieser Leim hat den Vorteil, dass er sich bei 30° in der Maschine auswaschen lässt.
Jetzt lasse ich mal Bilder sprechen:
Mit Z-Falten habe ich die Stoffbahnen der grossen Segel angedeutet,
dann in den Ecken Verstärkungen aufgenäht (in den 1920er-Jahren waren diese den Bildern nach noch eckig)
und zum Schluss noch Vor-, Unter- und Achterliek versäumt (Vorliek fehlt auf dem Bild noch)
So entstanden nach einigen Stunden, diversen wieder aufgeschnittenen Nähten, viel Geduld, einigen noch nicht ganz geraden Nähten, ..., meine ersten selbstgenähten Segel
Und damit ich mir dann mal ein erstes Bild machen konnte, wurde die eine Fock probehalber mit Büroklammern angeschlagen
Jetzt folgt noch Einiges an Handarbeit für die Ösen, Haken und Liektaue und dann folgen noch die Grosssegel, aber ich bin richtig stolz auf meine ersten Nähversuche
Viel Vergnügen beim Nach-Nähen.
Beste Grüsse aus der Schweiz
Thomas
PS: Segelnähen ist wie Schleifen, es hat etwas Meditatives