Harald,
Ferndiagnose hat halt so ihre Probleme. Dein letztes Foto macht alles ganz klar. Ich weiß zwar, daß echte Tragschrauber einen eingebauten Kegelwinkel haben müssen - aus mechanischen, nicht aerodynamischen Gründen -, aber daß Du so scale baust, daß Du diesen Winkel ins Modell übernimmst, darauf bin ich nicht gekommen. Aerodynamisch ideal wäre eine flache Rotorscheibe wie beim Heli, aber da Tragschrauber nicht die Drehzahlen und die Blattgewichte von Helis haben, müssen wir mit dem Kegelwinkel leben. Andererseits müssen wir ihn auch nicht künstlich hervorrufen, Du kannst bei einem Wippkopf wie Deinem auch ein völlig gerades Mittelstück benutzen, mechanisch würde es die auftretenden Kräfte aushalten. Aber 2° sind anscheinend auch noch in Ordnung.
Den Efekt eines nach rechts versetzten Kopfes kannst Du auch durch durch Trimmen des Rotorkopfes nach links - von hinten gesehen - erreichen, beides erzeugt ein Drehmoments nach links um die Längsachse.
Wenn meine Tragschrauber einigermaßen flugfähig sind, stelle ich sie folgendermaßen ein. Ich gehe auf Höhe und schalte den Motor (elektrisch) aus - wäre Leerlauf bei Dir. Dann trimme ich den Tragschrauber so, daß er geradeaus fliegt (Rolltrim). Außerdem sollte er bei der Autorotation einen Gleitwinkel von so 60° bis 70° einnehmen. Das mache ich dann über Schwerpunktverschiebung. Wenn er wie an einem Regenschirm hängend herunterkommt braucht er vorne mehr Gewicht. Wenn das beides stimmt, kommt die Feineinstellung für den Kraftfllug. Ich mische so viel Gas auf Roll, daß der Tragschrauber bei Vollgas geradeaus fliegt. Das funktioniert dann auch bei Halbgas ganz prima. Und ich stelle jetzt die Höhenposition des Motors so ein, daß er auch bei Vollgas nicht wie irre sondern ganz gemächlich steigt. Je höher der Motor über dem Schwerpunkt sitzt, desto flacher steigt der Tragi. Da Du einen Wippkopf benutzt, mußt Du diese Einstellung sehr vorsichtig machen, sonst drückt es Dir plötzlich die Nase des Tragis nach unten, unten mit einem Wippkopf ist die Situation nicht einfach zu beherrschen.
Genug geredet,
Jochen