Antares
User
Mal wieder etwas basteln...
Etwas angefixt durch den Beitrag von Albrecht (AlbrechtL) zum Speed91 Davis-Diesel, würde ich auch mal gerne einen "größeren" Diesel ausprobieren. Just kam mir bei der Suche nach einem anderen Ersatzteil ein Zylinderkopf in die Hände, den ich schon damals beim einsortieren nicht zuordnen konnte und als "unbekannt" vergaß...
Daß es - vermutlich - ein Kopf von einem Diesel sein könnte, war schon klar - aber für welchen Motor?
Nachdem das andere Motorobjekt versorgt war, widmete ich mich diesem unbekannten Teil und stellte die Zylinderbohrung fest: 20mm Durchmesser. Das deutete auf etwas mit 6,5 ccm hin, und anhand der Lage und Anzahl der Bohrungen konnte ich relativ schnell herausfinden, daß dieser Kopf zu einem Hörnlein Profi40 passt.
Allerdings fehlen der Gegenkolben und die Verstellschraube.
Vom Hörnlein Profi40 sind zwischen 1974 und 1977 nur rund 6500 Stück gebaut worden, die meisten dürften inzwischen wieder eingeschmolzen sein, Ersatzteile Fehlanzeige...Aber ein guter gebrauchter reicht ja, und so ein Umbau verursacht keine bleibenden Schäden.
Einen unvollständigen und teils zerlegten Profi40 hatte ich schon, aber für das Projekt kam mir ein anderer gerade recht. Rein optisch noch gut beieinander, komplett, dreht leicht und hat Kompression.
Also den Basismotor erst mal zerlegen und reinigen...
Das mit dem zerlegen war doch langwieriger als erwartet. Mit dem werkseigenen Standardwerkzeug ging der Zylinder nicht ab, zu sehr verbacken - bei der Konstruktion wurde wohl nicht erwartet, daß nach über 20 Jahren altes, verharztes Rizinus die Gewinde und Dichtflächen zusammenklebt. Also ein Werkzeug mit langem Hebelarm angefertigt.
Der Rest war relativ schnell erledigt, im Sekundentakt fielen Kurbelwelle, Lager und der Rest aus dem Gehäuse. Mmhh, das sieht nach Arbeit aus.
Daß dieser zweite Profi40 aus der zweiten Serie ist, konnte ich schon am Mitnehmer erkennen. Beim Anblick der neueren Kurbelwelle verging mir aber die gute Laune.
Die fruhen Motoren der Profi-Serie hatten einen Propellermitnehmer, der über einen Sechskant mit der Welle gekoppelt wird. Das war damals einer der Kritikpunkte, welche zur Nachbesserung und der zweiten Serie führten.
Die Serie1-Wellen haben 15mm Durchmesser mit einer 10mm Bohrung (wie z.B. Webra) und sind entsprechend robust, die verwendeten Kugellager haben gängige Größen.
Nun sehe ich, die Wellen der zweiten Serie haben 13mm Durchmesser mit einer 9,5mm Bohrung, was m.E. eine Verschlechterung darstellt, das hintere Lager ist nun Sondergröße.
Warum wurde hier keine 15mm Welle verbaut? Platz genug gab es ja wohl.
Vielleicht war dieser ungewöhnliche Schritt darin begründet, daß gerade der 40er unter seinem etwas üppigen Gewicht litt, eine leichtere Welle mit kleineren Lagern spart da schon etwas ein. Wenn man Lager und Mitnehmer als "System" einschließt, bleiben 20g Differenz.
Nur habe ich jetzt ein Lagerproblem. 13mm Wellen sind Teufelswerk!
Beim Profi40 war das wohl nicht die letzte Panne, es gab offensichlich noch eine Nachbesserung, wie eine andere Kurbelwelle zeigt: statt 9,5mm Bohrung hat diese nur 8,5mm und ein kleineres Steuerfenster. (ich habe auch Teile vom Profi61, da blieb der Durchmesser gleich).
Für die Verwendung in einem Modelldiesel sind die kleinen Querschnitte aber kein Nachteil.
Wenn alles sauber ist, sehen wir weiter...
LG,
Harald
Etwas angefixt durch den Beitrag von Albrecht (AlbrechtL) zum Speed91 Davis-Diesel, würde ich auch mal gerne einen "größeren" Diesel ausprobieren. Just kam mir bei der Suche nach einem anderen Ersatzteil ein Zylinderkopf in die Hände, den ich schon damals beim einsortieren nicht zuordnen konnte und als "unbekannt" vergaß...
Daß es - vermutlich - ein Kopf von einem Diesel sein könnte, war schon klar - aber für welchen Motor?
Nachdem das andere Motorobjekt versorgt war, widmete ich mich diesem unbekannten Teil und stellte die Zylinderbohrung fest: 20mm Durchmesser. Das deutete auf etwas mit 6,5 ccm hin, und anhand der Lage und Anzahl der Bohrungen konnte ich relativ schnell herausfinden, daß dieser Kopf zu einem Hörnlein Profi40 passt.
Allerdings fehlen der Gegenkolben und die Verstellschraube.
Vom Hörnlein Profi40 sind zwischen 1974 und 1977 nur rund 6500 Stück gebaut worden, die meisten dürften inzwischen wieder eingeschmolzen sein, Ersatzteile Fehlanzeige...Aber ein guter gebrauchter reicht ja, und so ein Umbau verursacht keine bleibenden Schäden.
Einen unvollständigen und teils zerlegten Profi40 hatte ich schon, aber für das Projekt kam mir ein anderer gerade recht. Rein optisch noch gut beieinander, komplett, dreht leicht und hat Kompression.
Also den Basismotor erst mal zerlegen und reinigen...
Das mit dem zerlegen war doch langwieriger als erwartet. Mit dem werkseigenen Standardwerkzeug ging der Zylinder nicht ab, zu sehr verbacken - bei der Konstruktion wurde wohl nicht erwartet, daß nach über 20 Jahren altes, verharztes Rizinus die Gewinde und Dichtflächen zusammenklebt. Also ein Werkzeug mit langem Hebelarm angefertigt.
Der Rest war relativ schnell erledigt, im Sekundentakt fielen Kurbelwelle, Lager und der Rest aus dem Gehäuse. Mmhh, das sieht nach Arbeit aus.
Daß dieser zweite Profi40 aus der zweiten Serie ist, konnte ich schon am Mitnehmer erkennen. Beim Anblick der neueren Kurbelwelle verging mir aber die gute Laune.
Die fruhen Motoren der Profi-Serie hatten einen Propellermitnehmer, der über einen Sechskant mit der Welle gekoppelt wird. Das war damals einer der Kritikpunkte, welche zur Nachbesserung und der zweiten Serie führten.
Die Serie1-Wellen haben 15mm Durchmesser mit einer 10mm Bohrung (wie z.B. Webra) und sind entsprechend robust, die verwendeten Kugellager haben gängige Größen.
Nun sehe ich, die Wellen der zweiten Serie haben 13mm Durchmesser mit einer 9,5mm Bohrung, was m.E. eine Verschlechterung darstellt, das hintere Lager ist nun Sondergröße.
Warum wurde hier keine 15mm Welle verbaut? Platz genug gab es ja wohl.
Vielleicht war dieser ungewöhnliche Schritt darin begründet, daß gerade der 40er unter seinem etwas üppigen Gewicht litt, eine leichtere Welle mit kleineren Lagern spart da schon etwas ein. Wenn man Lager und Mitnehmer als "System" einschließt, bleiben 20g Differenz.
Nur habe ich jetzt ein Lagerproblem. 13mm Wellen sind Teufelswerk!
Beim Profi40 war das wohl nicht die letzte Panne, es gab offensichlich noch eine Nachbesserung, wie eine andere Kurbelwelle zeigt: statt 9,5mm Bohrung hat diese nur 8,5mm und ein kleineres Steuerfenster. (ich habe auch Teile vom Profi61, da blieb der Durchmesser gleich).
Für die Verwendung in einem Modelldiesel sind die kleinen Querschnitte aber kein Nachteil.
Wenn alles sauber ist, sehen wir weiter...
LG,
Harald