Weihe 50
Weihe 50
Hallo Weihe-Interessierte,
Meine gebraucht erworbene und von mir restaurierte Weihe, hatte kürzlich an der Teck ihren 2. Erstflug. Sie fliegt mit der rauen Oratexbespannung recht gutmütig für ihr strammes Gewicht von 2,8 kg. Den Schwerpunkt habe ich nach Empfehlung aus dem Forum bei 83mm eingestellt. Sie flog auf Anhieb ohne Korrekturen. Die ursprünglich verbauten, schweren Bucheschubstangen habe ich gegen leichte Kohlerohre getauscht und auch die Vollbalsa-Höhenruderklappen wurden von mir, wie beim Original ausgeschnitten und mit Rippen versehen.
Das brachte im Heck ca. 50g Ersparnis. Sie nimmt Thermik sehr schön an und bescherte mir beim 2. Erstflug über eine Stunde Flugzeit am Stück.
Die Querruder sind bei meiner Weihe mit je einem Servo in der Fläche angelenkt und differenziert. Die Ruderklappen habe ich um 2 Rippenfelder nach innen vergrößert. Die Wirkung ist ordentlich.
Ich kenne allerdings das Verhalten mit normal langen Querrudern nicht. Sie sollte jedoch, wie grundsätzlich jeder vernünftige Segler mit genügend Seitenruderunterstützung gekreist werden.
Sie braucht dazu gar nicht viel Qerruderausschlag.
Der vorausgehende Erstflug im Schlepp endete allerdings mit gebrochenem Holm. Die Weihe ging hinter der stark motorisierten Schleppmaschine mit ordentlich Fahrt von der Piste. Ich hatte auf Empfehlung die Bremsklappen gefahren und der Flug endete trotz relativ hoher Geschwindigkeit der Schleppmaschine kurz darauf mit Strömungsabrisse am Schleppseil nach links und rechts im Acker. Der Schlepppilot hatte die Weihe noch rechtzeitig ausgeklinkt, so dass die Schleppmaschine gottseidank heil blieb. Da ich wenig Erfahrung mit Seglerschlepp habe, war der Pilotenfaktor sicher auch ein entscheidender. Die Klappen würde ich aber heute beim Schlepp sicher nicht mehr ausfahren. Beim Aufschlag aus ein paar Metern Höhe auf dem eigentlich recht weichen Acker, knickte der Holm einer Fläche oben ein. Die Holmstege haben dem absolut nichts entgegenzusetzen, da sie laut Bauplan mit liegende Faser ausgeführt sind. Dies ist sicher ein kapitaler Konstruktionsfehler, da das Balsa hier stehend eingebaut gehört. Für alle die neu bauen, würde ich diese Änderung dringend empfehlen. Die Oratexfolie auf der Unterseite war so zugfest, dass die Fläche von unten nicht gebrochen war. Ich habe die Bespannung dann nur von oben abgezogen und den Holm und die Beplankung wieder sauber eingeschäftet. Allerdings hatte der einseitige Zug der Unterseitenbespannung den Flügle bereits in diese Richtung leicht verformt. Dies fällt jedoch heute nicht mehr besonders auf.
Ich werde die Weihe künftig wieder am Hang mit Genuss fliegen, wo sie sich mit mir sehr wohl fühlt.
Gruß an alle Weihefans, Jörg