Hallo K10-Flieger,
weiter oben ab # 93 hatte ich kurz über die Restaurierung meiner alten K10 berichtet und auch, dass ich sie mit einem dem Original nachempfundenen Motoraufsatz ausgestattet habe. Rumpfnase und Kabinenhaube waren nicht ganz „original“ aber so war’s nun mal.
Bei dem anhaltend schlechten Wetter kam mir spontan die Idee, den Rumpf aus Holz nachzubauen und zwar aus mehreren Gründen:
- Der vorhandene mit Balsa beplankte Styroporrumpf ist sehr schwer, wiegt über 600 g. Das müsste mit reiner Holzkonstruktion deutlich leichter gehen.
- Die Nase sollte möglichst Originalkontur haben.
- Und (allerdings nicht original) wollte ich einen Elektroantrieb in der Nase platzieren. Um dabei zumindest die Kontur zu halten habe ich einen Aeronaut-Spinner mit 50 mm Durchmesser in stumpfer Ausführung gefunden, der ziemlich genau der Nasenkontur der K10 entspricht, s. Foto.
Warum einen Antrieb in die Nase einbauen? Erstmal bringt der Motor bei der kurzen Rumpfnase schon mal Gewicht in den vorderen Bereich, das sollte eine Schwerpunkteinstellung ohne Trimmblei ermöglichen. Außerdem und viel wichtiger ist die Tatsache, dass die K10 mit Motoraufsatz zwischen den Flächen schlecht einkurvt. Ich führe das darauf zurück, dass der Motoraufsatz mit seiner nach oben gerichteten relativ großen Fläche wie ein Seitenleitwerk wirkt und daher das Kurvenverhalten des Modells negativ beeinflusst.
Also, einfach mal ausprobieren und los gings. Trotz der „keulenartigen“ Rumpfform und der ovalen Spanten stellte sich der Nachbau in Holz weniger schwierig dar, als zunächst gedacht. Das wichtigste war die Festlegung einer Bezugsebene. Dabei hilft der Plan. Ich habe mir zunächst einen dünnen aber steifen Rumpfkiel aus Sperrholz mit Carbonverstärkung hergestellt, das ist die erste Referenzlinie. Als 2. Referenzlinie habe ich das im Styroporrumpf eingeschäumte und im Plan eingezeichnete Alurohr genommen. Ich habe für den Rohbau ein 6 mm-Messingrohr verwendet und alle aus Balsa ausgeschnittenen Spanten darauf aufgefädelt. Die diversen Querschnittszeichnungen im Plan helfen bei der Spantenherstellung einschließlich der Löcher. Nach vorne habe ich das Rohr auf der Zeichnung verlängert und konnte so das Messingrohr bis zum Schnitt C-C vor der Kabinenhaube einschieben. Unten wurden alle Spanten auf dem Rumpfkiel fixiert. So, nun das Gerippe zur Bezugsebene gut ausrichten und alles mit Sekundenkleber fixieren. Das war der wichtigste Schritt. Danach erfolgt der übliche weitere Aufbau mit Längsgurten etc. sowie Beplankung am Schluss. Das Messingrohr wird erst dann nach hinten herausgezogen, wenn der Rumpf genügend Eigenstabilität hat.
Ich bin noch nicht fertig und überlege im Moment noch, ob ich dem Rumpf ein echtes Rad spendieren soll. Dazu müsste ich aber den Rumpfkiel an der entsprechenden Stelle aufschneiden….
Noch ein kleiner aber wichtiger Hinweis: Im Originalplan steht, dass die Rumpfansichten sowie die Schnitte nicht maßstäblich gezeichnet sind. Das wäre fatal gewesen. Ich habe aber alles nachgemessen und mit meinem Originalrumpf verglichen und konnte feststellen, dass alle Zeichnungen und Schnitte sehr wohl maßstäblich sind. Vielleicht gab es von Graupner diesen Hinweis nur, um Kopien bzw. Nachbauten zu verhindern.
Noch ein wichtiger Punkt für mich: Ich habe keine
Kabinenhaube. Hat von Euch vielleicht jemand eine passende Haub oder kann sie mir herstellen? Ich habe im Abformen keine Erfahrung und wäre daher für Hilfe dankbar. Bezahle ich natürlich. Würde mich über Unterstützung freuen!