die Regatta ist Geschichte
die Regatta ist Geschichte
Vierter Antwortversuch
(Bild ist unzumutbar)
Anlass die Regatta in Neustrelitz auszurichten, war die Übergabe einer Morcze 870 an den neuen Eigner (Bootshaus am Zierker See), der diese noch unbekannte Yacht sofort in der Regatta testen wollte.
Die Prognosen für diese Jahreszeit waren ideal:
- trocken (etwa 15 min vor Ende doch noch leichter Regen.)
- bis 3 h Sonnenschein
- um 5°C
- Wind
- 4 Bft
- in Böen 7 Bft
- aus West
Da einige Modellsegler aus HH und H deutlich längere Wege hatten, waren mir fast 200 km für diese Regatta nicht zu viel.
Was traf ich an
- gute Parkmöglichkeiten zum Ausladen und PKW in der Nähe abstellen
- gutes Umfeld
- Restaurant am Regattaort
- aus drei Richtungen guter Windeinfall (O, N, W).
- gute Wellen mit ca. 50-70% Schaumkronen
Ich vermutete, dass auf dem angedachten Regattagelände keine AC 60 und Victoria starten können. (ich hatte den Tunnelblick eines Meterbootfahrers)
Ausgesucht wurde ein kleines Hafenbecken im Windschatten des Restaurantes mit wenig Wellen.
Der Regattaleiter plante einen Up and down Kurs. "...... lasst die rote Tonne unbeachtet. Segelt nicht über das Bollwerk hinaus und haltet Euch vom Schilf fern". Der Kurs erschien mir auf Grund der Wind- und Schilfbedingungen sinnvoll.
Leicht gesagt.
Ich teste einige Regattazonen und ???? landete im Schilf. Mein Boot musste gerettet werden. Mein Boot hatte gut Wind und Fahrt in Schilfnähe (dort war weniger Abdeckung durch Gebäude) ein plötzlicher winddreher nahm die Fahrt aus dem Boot. es driftete. Gegenruder brachte nichts. es saß fest.
Also:
- Halte dich vom Schilf fern
- wenn Geschwindigkeitsverlust, dann sofort BB Ruder mit der Restgeschwindigkeit.
Ansonsten erforderte die Windsituation ständige Beobachtung des Feldes und ggf. schnelle Reaktion.
Die Mehrheit der Regattasegler wünschte den Kurs links herm. OK. Muss ich halt mehr aufpassen.
Ich schreibe aus meiner Sicht, weil ich nicht den Blick für die ganze Regatta/Klassen habe.
An den Start gingen etwa 40 Modelle. darunter 11 Meterboote. Die ersten beiden Läufe lasse ich mal weg. Im Lauf 3 hatte mich Fortuna mal ganz sicher begleitet und teilweise verlassen.
Nach einem Frühstart behinderte ich ein korrekt gestartetes Boot und erteilte mir selbst einen Kringel. So konnte ich unbehindert meinen Neustart absolvieren.
In Runde drei saß ich im 2. Pulk fest. Mein Boot war im Moment des neuen Windes an guter Position und nahm schnell Fahrt auf und machte viele Plätze gut. Vierter Platz nach der Vorgeschichte waren mehr als zu erwarten.
Lauf vier verlief normal.
Im Lauf 5 erwischte ich einen schlechten Start.
Auf dem längeren Weg zur Luvtonne vermutete ich mich im besseren Windgebiet und plante schon für die beiden letzten Schenkel. Da bemerkte ich, dass GER318 im "ungünstigen" Windgebiet einen achtelichen Wind erwischte und vor mir an der Luvtonne war. Nix mit Laufsieg.
Nach Prüfung der Auswertungsliste war mir klar, dass der nächste Lauf (das Tageslicht war heller als in Röbel) die Entscheidung bringen musste. 1 oder 2 Punke Vorsprung (je nachdem, ob mit oder ohne Streicher) zum Nächstplatzierten sind keine Sicherheit.
Es kam anders. Es gab keinen 6. Lauf mehr. Das Endergebnis stand fest.
Morcze 870
Ich besitze keine und werde mir keine kaufen. So wie ich das Boot bisher erleben durfte, scheint es gut geeignet für entspanntes Segeln in handlicher Größe zum erträglichen Preis. ich erlebte die MiniCupper bei Ihrer DM in Schwerin, wie sie bei mittlerem Wind mit bis zu 8 kg Zuladung versuchten den Kurs zu bewältigen.
Sollten mir beide Modelle kostenlos zur Auswahl angeboten werden, ich würde die Morcze vorziehen (Nichts gegen MC). Sie scheint ein breiteres Windfenster zu beherrschen. Sollte in den Klassenvorschriften Segelreff erlaubt sein (bei MC verboten), dann ist sie eine für viel Wind geeignete Yacht.
Wo viel Licht, ist bekanntlich auch Schatten.
Ich gab einem Segler einige Veränderungshinweise ".....das Boot gehört mir nicht." Weiterhin erforderte der Zweck der Boote, dass bedruckbare Folie zum Einsatz kommt. Für meinen Geschmack ist sie zu dick/steif
Angenehm, dass in der Klasse auch eine 90 cm Monsoon und eine fast 100 cm Yacht mitsegelten ohne dass es Murren oder sonstige Handycaps gab.
Victoria
Ich wurde informiert, dass ein Neueinsteiger aus Neubrandenburg kommen wollte (ich wusste nicht, ob mit oder ohne Boot). Also meine über 7 Jahre alte RG65 aktiviert und vorbereitet. Sie wurde doch nicht benötigt. So wollte ich sie selbst segeln. Dem Organisator schlug ich vor, sie mit Victorias zu segeln (RG65 gegen AC60 erschien mir unfair).
Vielleicht war auch etwas Überheblichkeit Meinerseits im Spiel (gegen die Kaufboote sollte es wenig Probleme geben.....)
4., 4., 4., 5. und DNF holten mich auf den Boden zurück.
Die größere Masse und größeren Segel bügelten einige Schwächen der Victorias aus.
Fazit
Ich hatte den Eindruck, dass alle mit dem Segeltag zufrieden waren. Ausnahme ein Meterboot, das wegen Windenprobleme vorzeitig aufgeben musste.
Glühwein (im Startgelt enthalten), Steaks und Bratwürste vom Grill sorgten für gute Stimmung. Ich gehe davon aus, dass das Segelrevier eine Neuauflage erfährt. Ich habe die Lange Fahrtstrecke nicht bereut. Meine bessere Hälfte hatte sich zwischenzeitlich Neustrelitz angesehen und ist begeistert (Kurzurlaub ist schon reserviert.).
Dem Organisator mit seinen Gehilfen vielen Dank für ihre geleistete Arbeit. Etwas Unbehagen habe ich schon, dass Restaurantpersonal bei den Temperaturen draussen für uns grillen musste. Auch denen gebührt mein Dank.
Sollte es eine Neuauflage geben, bin ich dabei, wenn meine Bedingungen es zu lassen.
Happy Sailing
Ulli