Geschwindigkeit über Grund oder gegenüber der Luft: Was ist für's Fliegen wichtiger?

reinika

User
Och, man kann davon hören, wenn man nicht gut zuhört.
Eindrehen in den Rückenwind in der Queranflugkurve hat ja ein paar Probleme:
  • Geringe Höhe bei großer GS: Bäume schnell
  • Bäume groß
  • unwillkürliches langsamerfliegen
  • Kurve mit verringerter Querneigung wegen Bäume groß
  • Kurve mit zuviel Seitenruder wegen 'Will ja rumkommen'
=> Schmierkurve, Stall, Autschn

Mit "in den Rückenwind Kurven und deswegen langsamer werden" hat das nur eben gar nichts zu tun.

Er hier zelebriert das notgedrungen in Reinform:
https://www.youtube.com/watch?v=zxbulrrQVig
 

Dieter B

User
Hallo, ich bin's wieder.

Und auch ich habe einiges gelernt.

Hallo Dieter, bist Du auch Modellflieger oder nur Physiker?
Ich frage weil Du Beobachtungen die jeder flitschende Modellflieger in der Praxis macht in Frage stellst.
Eine ganz wichtige Frage, Praxis geht vor jede Theorie. Modellflieger bin ich schon aber wie bereits am Anfang erwähnt nicht erfahren mit dem Flitschen, aber irgendwie ist der Physiker mit mir durchgegangen.

... Das Luftsystem hat sich nun aber erheblich verändert. Von der Luft aus betrachtet bewegt sich nun die Flitsche, der Flieger und der Pilot schon vor dem Auslösen mit 50 km/h entgegen der Luft. Da genau ist die geheimnisvolle Extraenergie im Gegenwind versteckt!
Ein ähnliches Denkmodell wäre: die Flitsche auf einem Wagen zu montieren. Jetzt haben wir wieder Windstille. Fährt der Wagen mit 50km/h in Flitschrichtung und es wird ausgelöst haben wir zusätzlich zur Flitschenpower noch den FahrtWIND. So und jetzt lassen wir den Wagen beim Flitschen mal in Gegenrichtung fahren => 50km/h Rückenwind. Ein großer Teil der Flitschenenergie wird vom RückenFahrtwind geschluckt.
Ein sehr gutes Gedankenbeispiel (ich liebe solche), das mich sehr zum Nachdenken gebracht hat.

...
aber es ist (aus praktischen Überlegungen) offensichtlich, dass Du in Deiner Betrachtung im Bodensystem etwas vernachlässigst, was nicht vernachlässigt werden darf.
...
Um mit dem Wind senkrecht zu steigen, muss es die Windgeschwindigkeit als Horizontalkomponente beibehalten dieser energetische Anteil geht an der Vertikalgeschwindigkeit verloren.
Oje, da habe ich wohl wirklich was übersehen ...

...
Bau ans Ende der Beschleunigungsstrecke eine bodenfeste Umlenkschiene mit einem Radius, dann geht das;
Dieser Gedanke hat mich ja immer begleitet, und begleitet mich noch immer, die Schiene kann ja nicht neue Energie herzaubern ...


Ersetz die Flitsche einfach gegen einen entsprechenden Antrieb, dann kannst du ( in Gedanken ) den Grund imMoment des Loslassens völlig ausblenden;)
Noch ein tolles Beispiel, dass meine Zweifel an meinen Aussagen steigen lässt.

Wenn ich nicht völlig falsch liege, dann sollte es dem Flieger egal sein, auf welche Art er gestartet wird, die physikalischen Gesetze gelten ja immer. Also könnte man doch den Flitschengummi ganz einfach durch die Hand eines Werfers ersetzen.
...
Schon vor über 40 Jahren haben wir auf einer nahegelegenen Wiese mit unseren "Kleinen Uhu`s" herausgefunden, dass es keinen Sinn macht ein Flugmodell mit dem Wind zu starten, wenn man möglichst hoch werfen und einen weiten Flug erzielen will
Tja, endgültig hat die Praxis (meine) Theorie besiegt.

Ich will nicht sagen, dass ich schon alles 100%ig verstanden habe (z.B. beim senkrechten Aufstieg gibt es ja in beide Richtungen eine horizontale Wind-Komponente, warum sollte die Energie mit Hilfe einer Umlenkschiene doch genützt werden können, und ohne nicht), aber ich glaube in meinen Betrachtungen wirklich etwas übersehen zu haben (einiges davon wurde ja schon erwähnt). Danke für die aufschlussreiche Diskussion. Und ich muss wieder einmal feststellen, dass selbst am Anfang relativ einfach wirkende Physik schnell ihre Tücken haben kann.
 

UweHD

User
Irgendwie ist der Thread hier skurril.

Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber wie um alles in der Welt soll die Geschwindigkeit über Grund irgendeinen aerodynamischen Effekt auf das Flugzeug ausüben? Es zählt nur der Airspeed.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Dieter

Großes Kompliment. Nicht jedem fällt es leicht die eigenen Aussagen noch mal kritisch zu hinterfragen, um dann auch Betrachtungsfehler einzuräumen.

Da fällt mir das alte angeblich indianische Sprichwort ein:
"Wenn Du merkst Du sitzt auf einem toten Pferd, höre auf zu reiten." ;)

Insofern, alles gut. :)
 
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UweH

User
Großes Kompliment. Nicht jedem fällt es leicht die eigenen Aussagen noch mal kritisch zu hinterfragen, um dann auch Betrachtungsfehler einzuräumen.

Hallo Dieter, ich kann Claus hier nur beipflichten.
Respekt dass Du Denkfehler einräumst, das ist eine wichtige Grundlage des Lernens.
Viel Spaß beim weiteren Sammeln der neuen Erkenntnisse und es schadet auch nicht das vor und nach dem rechnen ab und zu mal selbst in der Praxis auszuprobieren ;)

Gruß,

Uwe.
 
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