Frage zur Einbaulage einer Segelwinde

tembaine

User
Hallo
als Anfänger bei den Segelbooten habe ich folgende Frage:
kann ich eine Windforce 1004MG Segelwinde liegend einbauen? ist die Funktion so noch gegeben?
Für eine stehende Montage habe ich zuwenig Platz.

Gruss
René
 

justme

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Ich sehe keinen Grund der dagegen spricht, beziehe meine Segelkenntnisse aber aus einem ähnlichen Ausflug wie Du ihn gerade vor hast.

Du solltest das Seil (shit, ich hab' den Fachbegriff vergessen) sowieso konstant auf Spannung halten, sonst ist das Knotenkaos praktisch unvermeidbar. Ich habe das - auf Profi anraten - mit einem dieser Feder-getriebenen Schlüsselbunde mit Stahllitze gemacht.
Grundsätzlich rate ich Dir den Winde so einzubauen, dass Du immer schnell und gut dran kommst oder sie mit wenigen Handgriffen auszubauen ist. Ich habe trotz der konstanten Seil-Spannung immer noch genug Verwurschtelungen zu lösen gehabt. Da ist das äußerst hilfreich
 

Ragnar

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Jo, hier ist ja eigentlich alles gesagt.
 

tembaine

User
Hallo
es hat geklappt, die Winde ist liegend eingebaut und das Schot halte ich mit einem Gummi auf Spannung.
Danke für die Hilfe.

Gruss René
 

justme

User
Moinsen! Vielen Dank für das Update! Ich pflege die Idee mir bei nächster Gelegenheit wieder ein Segelboot zuzulegen. Wenn es möglich wäre, würde ich mich über ein Bild freuen, dass kurz zeigt wie Du es realisiert hast.
Ich kam zwar nur selten dazu, aber wenn es soweit war hatte mir das Modellsegeln sehr viel Spaß gemacht. Ich beobachte ständig den Gebrauchtmarkt und ich freue mich auf ein neues Boot.
 

molalu

User
Weil es trotz vorgespannter Umlaufschot immer mal wieder passieren kann, dass es unter Deck ein "Leinen-wooling" gibt. Baue ich mir eine autarke Segelwindensteuerung, die herausnehmbar ist. Das setzt allerdings voraus, dass der Aufbau, oder die Luke abnehmbar und groß genug ist.
Der Schotweg, die eine gute Winde liefert, ist in der Regel 45-50cm. Wer über einen modernen, programmiebaren Sender verfügt, kann den Schotweg individuell am Sender einstellen.
Der Träger für die Segelwinde sollte also auch so um die 50cm lang. Als Halte- oder Rückholautomatik verwende ich einen Clips, wie ihn die Skifahrer kennen (Halterung Tageskarte). Dadurch fährt die Winde immer nur vor und zurück und öffnet, bzw. schließt die Segel (fieren oder dichtholen). Ich habe auf dem Foto sichtbar nur eine rote Schot für das Großsegel befestigt. Da gehört im Normalbetrieb noch eine 2 Schot für das Vorsegel dran.
Alles andere ist auf dem eingefügten Foto selbsterklärend.
 

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    DSC00074.JPG
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Sorry, aber ist auf dem Bild nicht ein Fehler?
Wie ich es sehe, wirkt die Last (Zug des Segels) auf den Gummi und nicht auf die Winde.
Grüße Kalle
 
Wie ich es verstehe müsste die rote schot quasi parallel zum Gummi laufen:
Schot gefiert - Gummi gespannt
Schot dicht - Gummi lose/ leicht gespannt
Die Last geht immer geradewegs auf die Winde
 

molalu

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Ne, nicht richtig. Die rote Leine ist die Großschot im gefierten Zustand. Die Rückholautomatik ist entspannt und der Zug rote Leine liegt auf der Windenleine.
Beim Dichtholen der roten Leine liegt der Zug wiederum auf der Winde.
Bitte die Umlenkrolle/Block beachten.
 
Ich habe mich beim Gummi verschrieben - ist genau anders herum, wie du richtig schreibst. Bei der Schot aber nicht: wenn deine Winde dicht zieht, dann verlängert sich eben wegen der Umlenkrolle die rote Schot. Würde Winde direkt auf die Schot wirken, wäre alles korrekt.
 

molalu

User
Asche über mein Haupt, Du hast Recht Kalle. Ist schon sehr alt das Foto und das Boot ist gesegelt aber sicher nicht in dieser von mir gezeigten Windeneinstellung.
 
Alles gut. Wegen genau diesem Fehler musste ich letztes Jahr mit meiner Rubin einen bis zur Wuhling guten Lauf am Fühlinger See aufgeben. Und dann habe ich eine gefühlte Ewigkeit gebraucht bis ich die Ursache gefunden hatte, weil bei der Fock war es richtig, aber beim Groß wegen der Umlenkung verkehrt - die Sache mit dem Wald und den Bäumen 😉
 

justme

User
:-) Vielen Dank der Nachfrage! Das Foto hat geholfen! Die Einzelheiten über die Dreh- und Zugrichtungen sind ja im Grunde erst in zweiter Instanz relevant.

Im Grunde hatte ich es in meinem Segelboot ähnlich gemacht. Allerdings habe ich einen kleinen Schlitten über ein CFK-Führungsrohr gezogen. An diesem Schlitten waren die Schote (korrekt? 🙂 ) befestigt. Leider war der Rumpfausschnitt in meinem Segelboot viel zu eng. Ein- und Ausbau einer ganzen Einheit war undenkbar und ich musste immer mit minimalinvasivem Werkzeug arbeiten :-(

Nochmals vielen Dank und viel Spaß mit dem Boot!
 

PuR

User
Die Version mit der Aufrollvorrichtung kannte ich noch gar nicht. Finde ich sehr interessant, wenn man einen zuverlässigen Aufroller hat.

Weil das beim RC-Laser einfach zu demonstrieren ist, habe ich mal zwei Fotos von der Version mit Umlaufschot, die Kalle angesprochen hat, gemacht..

Die Enden (eigentlich Tampen) der Umlaufschot werden oben und unten um die Doppeltrommel gewickelt, durchgesteckt und verknotet. Was die eine Spur abwickelt, wickelt die andere auf.

Trommel.JPG


Die Umlaufschot wird über eine zweite Rolle am Bug geführt. Der „Knubbel“ in der Mitte ist die Mastaufnahme, die nichts mit der Umlaufschot zu tun hat. Die eigentliche Schot (oder Schoten) wird an der Umlaufschot befestigt. Danach wird die Feder für die Vorspannung eingebaut. Die Feder wird nicht von Segel bzw. Winde belastet, sondern sorgt nur dafür, dass die Umlaufschot nicht lose kommt und sich irgendwo einhakt oder einklemmt.

Umlaufschot.JPG

Man kann die Umlaufschot am Ansatzpunkt der Segelschot unterbrechen, z.B. mit zwei Palsteken Augen bilden und zur Verbindung nutzen. Etwas sicherer ist es wahrscheinlich, nicht zu unterbrechen und die Augen z.B. mit zwei Schmetterlingsknoten direkt in die Umlaufschot zu stecken.


Auf dem Bild dargestellt ist eine geteilte Schot nach einer Notreparatur während einer Regatta. Die Details werden nicht zur Nachahmung empfohlen.

Grüße
Ralf
 
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