Frage zu Umrüstung Dreibein- auf Spornradfahrwerk / Position Hauptfahrwerk

Hallo,

da das Dreibeinfahrwerk meines Trainers nach vielen (zugegebenermaßen teilweise holprigen) Landungen den Dienst quitiert hat, möchte ich die Gelegenheit nutzen auf ein Spornradfahrwerk zu wechseln. Konstruktiv komme ich soweit klar.

Gestern Abend stellte ich mir jedoch die Frage, ob es wohl eine optimale Position für das Hauptfahrwerk gibt? Entsprechende Recherchen blieben leider erfolglos. VOR dem SP ist mir natürlich klar, aber wie weit mindestens, oder maximal? Gibt es da irgendwelche Faustformeln oder ist das im Prinzip egal?

Danke vorab!

Gruß
Markus
 
Zumindest solltest du berücksichtigen, dass deine Luftschraube genug Abstand zum Boden hat, auch wenn der Sporn beim Start hochkommt.
 
Bei einen Zweibeifahrwerk ist die Position der Räder bei waagrechten Rumpf, vor dem Schwerpunkt. Das ist dir ja klar. Eine fixe Regel gibt es da leider nicht. Zu wenig verstärkt die Tendenz um auf die Nase zu gehen. Zu viel wiederrum verstärkt das Wegspringen bei der Landung.
Wenn der Schwerpunkt, einmal nur so angenommen bei 33%Ti liegt, gib den Aufsetzpunkt der Räder einmal auf 25% Ti. Beim Rollen am Boden voll ziehen und vor dem Abheben etwas nachlassen. Nach den ersten Erprobungsflügen kannst du ja entsprechend korrigieren

Franz
 

aibex

User
Einfach vor den Schwerpunkt, es kommt nicht auf den Millimeter an. Schau dir einfach bei anderen Trainer die ungefähre Position ab, ist fast immer gleich.

Was den Sporn betrifft so denke doch mal über einen Spornrad nach. Bei meiner Charter habe ich auch von Sporn auf ein kleines Rad gewechselt da es sich mit Rad vor allem auf einer Wiese doch besser beim Start lenken lässt. Das Rad muss nicht vom Seitenruder mitgelenkt werden.
 
Je weiter vor dem Schwerpunkt, desto höher die Ausbrechneigung beim Rollen.

Je weiter hinten, desto höher die Kopfstandneigung.

Hinterste Lage so, wie Franz schreibt, wenig vor dem Schwerpunkt bei waagerechter Lage.

Höhe sollte so sein, dass der Flieger bei Minimalgeschwindigkeit in Dreipunktlage aufsetzt.

Es gibt also durchaus Optimierungspotenzial.

So oder so fordert dich ein Zweibeifahrwerk als Pilot deutlich mehr.
 
Hallo und MoinMoin!

Ich danke Euch für die vielen Antworten. Ich werde also einfach mal losbasteln und dann schauen wie es geht. Motto: TryandError!

Da ich davon ausgehe, dass zukünftig auch andere vor der gleichen Frage stehen, werde ich hier meine Erfahungen in Wort und Bild dokumentieren.

Danke soweit!

Gruss
Markus
 
Tachauch,
Sorry, das ich so doof frage… aber:
Warum reparierst du das “Dreibein” Fahrwerk nicht einfach?:confused:

Immerhin ist die „Spornrad“ Variante eine veraltete Technologie (wenn man das so sagen kann), aus den Kindertagen der Fliegerei.
Moderne Flugzeuge benutzen das Dreibeinsystem ja nicht weil es schöner (?) aussieht, sondern weil es einfach besser(ja- ja) ist: Das Rollen und die Spur zu halten ist einfacher und der Propeller ist „geschützter“, ein überschlagen ist unmöglich (ähm... einige Piloten schaffen das aber trotzdem...).

Nebenbei gesagt: Ich gebe zu, das ich ein „Fan“ von Dreibeinfahrwerke bin (bin ja auch ein „Dreibeiner“= O-Ton, Gabi Köster;))
Daher:
Als ich vor ein paar Jahren mal eine 220cm Citabria gebaut habe, war der Bausatz (ein geerbter Uralt- Holz- Kit von Bud Nosen) als Spornradmaschine konzipiert. Als ich jedoch im Netz nach „Farbgestaltungen“ gesucht hatte, wurde ich auf eine damals (bei den Original Maschinen aus den Fuffzigern) gebaute Luxusvariante aufmerksam:
Die Champion 7FC Tri-Traveler. Die hat ein Dreibein! Toll...

Da fast alle größeren Modellflugzeuge mit Spornrad gebaut werden (weil billiger?), habe ich den Bausatz so verändert und umgebaut, das daraus ein recht ansehnliches Modell geworden ist, das kein anderer hat.
Ich habe es also Umgekehrt gemacht wie du.

Da ich dich aber nicht davon abbringen will, wenn du unbedingt ein Spornrad haben willst...:D
Hier mein Tipp:
Die „nasse“ (also mit Treibstoff, Batterien), Komplett aufgebaute Maschine mit dem neuen Hauptfahrwerk am Schwerpunkt unterlegen (eventuell mit Klebeband oder etwas Knete leicht befestigen...). Dann das Fahrwerk Stück für Stück nach vorne verschieben bis das (nicht vergessen!) schon eingebaute Spornrad grade so sicher (!) auf den Boden kommt, also Hecklastig steht. Das ist der Punkt wo das Fahrwerk festgemacht werden sollte. Nicht vergessen, innen im Rumpf auch entsprechend verstärken, sonst ist die erste Landung auch gleich die letzte...
 
Ein Zweibein Fahrwerk ist nicht nur billiger, sondern auch leichter. Bei richtiger Auslegung am Boden auch kaum schlechter als ein Dreibein. Mit meiner Robin 2160 habe ich mit einen Dreibeinfahrwerk auch so meine liebe Not. Ist auch nicht richtig konstruiert worden vom Erzeuger.
Ein Modellflugzeug ist ja auch zum Fliegen gebaut und nicht zum Rollen am Boden. :-)

Franz
 
Besonders bei Graspisten oder anderen "Sturzäckern" sind Bugrad-Fahrwerke meist problematisch. Größere Modelle mit
entpr. größeren Rädern (scale) sind etwas weniger anfällig. Wichtig: Das Modell sollte vorn (im Stand) ca. 10° hoch stehen,
durch Motorsturz+Rollwiderstand geht beim Anrollen die Nase eh runter.
Ich habe schon mehrere Modelle auf 2-Bein-Fahrwerk umgerüstet bzw. Fahrwerke von der Fläche nach vorn (ME 109 u.ä.)
Das sieht zwar "nicht aus", ist aber praktisch und im Flug nur aus der Nähe sichtbar.
Bei 2-Bein Fahrwerken in der Fläche sollte von oben die Achse zu sehen sein, sonst sind Kopfstände vorprogrammiert!
Es MUSS natürlich der Bereich im Rumpf vor der Fläche entspr. verstärkt werden um das Fahrwerk anschrauben zu können.
 
Bei 2-Bein Fahrwerken in der Fläche sollte von oben die Achse zu sehen sein, sonst sind Kopfstände vorprogrammiert!
Genau so. Beste Peilung für den Anfang bei Kunstfliegern und Trainern mit deraden ungepfeilten Flächen:
Am Boden stehend sind die Radachsen etwas vor der Fläche.
In Fluglage (waagerecht) die Radachsen genau unter der Nasenleiste.

Schau auch mal hier.
Claus
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Immerhin ist die „Spornrad“ Variante eine veraltete Technologie (wenn man das so sagen kann), aus den Kindertagen der Fliegerei.
Moderne Flugzeuge benutzen das Dreibeinsystem ja nicht weil es schöner (?) aussieht, sondern weil es einfach besser(ja- ja) ist: Das Rollen und die Spur zu halten ist einfacher und der Propeller ist „geschützter“, ein überschlagen ist unmöglich (ähm... einige Piloten schaffen das aber trotzdem...).

Rollen und Spur halten ist wirklich besser. Nicht richtig ist, dass es sich um eine veraltete Technologie handelt. Taildragger sind aerodynamisch günstiger und in der Startphase beim rotieren sehr angenehm. Im Original geben wir kurz Tiefenruder um das Heck zu heben. So kommt man auch auf kurzen Plätzen gut weg. Bitte nicht im Modell probieren, das geht garantiert auf die Nase. :D
Allerdings ist der Markt aufgrund des einfacheren Groundhandling auf Dreibein-Fahrwerke abgestimmt. Insofern überwiegen die Dreibeiner auf den meisten Flugplätzen.

Zum Umbau im Modell auf Zweibeinfahrwerk bleibt zu sagen, dass ein paar Millimeter vor der Nasenleiste in Normalfluglage nicht schaden. Besonders bei Landungen mit zu hoher Geschwindigkeit, geht das Heck so ein bischen schneller runter. Aber man kann auch eine Dreipunktlandung üben. ;)

Edit:
@Thomas
Mach das mal mit einem Dreibein. ;)
Wäre das nichts für Dich in Namibia?
 
....Edit:
@Thomas
Mach das mal mit einem Dreibein. ;)
Wäre das nichts für Dich in Namibia?


:D :cool:… ja, kenn’ ich, bin ja ein Bushpilot. So schnuckelige Rädchen heben die Stimmung (Rumpf) und den Schwanz (vom Flieger!;)) grade im Sand und Modder. Lustig sind die Jährlichen Wettbewerbe (Alaska): Shortest take of and landing. Muss man mal gesehen haben. Irre!:eek:

Meine Maschinen haben übrigens alle größere Räder als normal und für Asphalt Runways nötig... wegen den eventuellen „Abwegen“ nebenan: Buschland/Wüste eben. Propeller kosten auf Dauer weit mehr als ein Satz Grosse Räder... wegen der berühmt berüchtigten: Spring in den Weg- Klippen von u.a. Kinderkopf Größe. Bei euch sind’s ja eher die Bäume... habe ich hier im Forum mal gelesen.;)

Und nee, ich bin kein Gegner vom Spornrad und habe daher viele Flieger mit Spornrad; Ick mag’se halt nur nicht soooo besonders. (Warum, weis ich nicht mal genau zu sagen...)



P.S. Diese schicken Scale- Reifen zum Aufpumpen... Sinnlos: Die Flicken wiegen schnell mehr als der Reifen selbst. Hier hat Quasi jede Pflanze Dornen oder Stacheln, somit ist ein Plattfuss vorprogrammiert. Und dieses „Moosgummi“ Zeugs mag auf Rasen ja noch gehen. Im „Gelände“ oder unseren rauen Asphalt... Witzlos... weggerubbelt in no time.
 

Mooney

Vereinsmitglied
Ansonsten gilt die Faustregel, ohne viel rumzurechnen oder messen:
Radaufstandspunkt senkrecht ungefaehr auf Hoehe der Nasenleiste. Natuerlich sollte das Modell am Heck so aufgebockt sein wie es auch fliegen wuerde.
Weiss gar nicht was man sich da fuer ein Problem mit machen kann, das zeigt doch fast jede 3 Seitenansicht.
 
Was wichtiges für 2-Bein-Fahrwerke habich noch vergessen: Die VORSPUR! Nach ca. 15-20m sollte die
gedachte Spur der Räder zusammenlaufen. Das Modell bricht dann bei Start+Landung nicht so leicht aus.;)
 
Besonders bei Graspisten oder anderen "Sturzäckern" sind Bugrad-Fahrwerke meist problematisch.

Genau das ist der Punkt. Außerdem möchte ich gerne später eine Pilatus Porter in meinem Hangar haben, da ist es bestimmt von Vorteil schon vorher einmal mit Spornrad gestartet/gelandet zu sein. ;)

Wie gesagt, vielen Dank für die ganzen Infos und Tipps. Ich melde mich dann wieder.

Gruss
Markus
 
Hallo und MoinMoin!

Hab jetzt endlich ein wenig Zeit gefunden und mit dem Umbau angefangen. Ich weiß, insgesamt ist der Umbau kein Hexenwerk aber vielleicht ist es ja trotzdem für den einen oder anderen interessant, also dokumentiere ich es hier. Ich bin (noch) kein Profi in Sachen Modellbau, insofern bin ich für alle Anregungen, Kritiken und Vorschläge dankbar.

Also los .....

Das Alte Fahrwerk und die Anlenkung ist bereits entfernt. Das neue Hauptfahrwerk ist eingemessen und wurde erstmal provisorisch befestigt. Der Montagepunkt befindet sich auf Höhe der Nasenleiste, der Schwerpunkt liegt etwa 70mm dahinter.

IMG00383-20130128-1952.JPG



Innen werde ich mit Sperrholz und Dreiecksleisten für genug Stabilität sorgen, Platz ist ja genug

IMG00381-20130128-1951.JPG




Um mir für die Spornradmontage erstmal einen Überblick zu verschaffen, habe ich zunächst den Boden im Heckbereich mit einem Dreml ausgeschnitten. Natürlich werde ich auch hier mit Sperrholz versteifen, außerdem ist geplant die Aufnahme vom Spornradfahrwerk einzulassen/zu versenken. Sieht einfach besser aus, finde ich!

IMG00378-20130128-1949.JPG




Ich bin mir noch nicht sicher ob ich die Spornradanlenkung mit Drahtseil oder Draht machen soll. Was würdet ihr sagen?

Gruss
Markus
 
Hi Markus,

Falls es noch nicht zu spät ist hier ein paar Infos die ich schon mal in einem anderen Thred in post #3 und #6 geschrieben habe.


SUPER!!! Der Tipp kam zwar sozusagen in allerletzter Sekunde ;). Ich werde den Winkel morgen mal einmessen ... bin gespannt was dabei rauskommt. Augenscheinlich scheine ich mit meiner gewählten Position nicht allzuweit weg zu sein.

Danke!

Gruss
Markus
 

Huskydoc

User
Also ich will jetzt hier auch mal meinen Schmonsenz ablassen.....
Achtung Seitenansicht: Fläche waagerecht, an der Nasenleiste 90° nach unten sitzt die Achsmitte! Noch Fragen?:D

Schöne Grüsse aus der Nachbarschaft(Wrist).

Stefan
 
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