Flitschen.....aber elektrisch

Das Abwickeln des Zugseils durch das Flitschengummi wird so nicht funktionieren. Bei einer Untersetzung von ca. 15 zu1 fliegt der Brushlessmotor sicher auseinander, man müsste ihn also auskuppeln. Die Seiltrommel mit einem Wickeldurchmesser von ca. 50mm wird bei der Flitschengeschwindigkeit auch dicke Backen machen. Die Trommelbremse ein zusätzliches Bauteil mit Gewicht und Ausfallrisiko. Bleibt nur eine Vorrichtung wie bei den Anglern, bei denen die Angelschnur ohne Drehung der Seiltrommel herunter gezogen wird. Wäre vielleicht machbar und würde den Fußmarsch nach dem Start einsparen. Meine Idee dazu wäre die Zugwinde so zu konstruieren das die Seiltrommel liegend wickelt und nach oben offen ist. Dann wird nach dem Spannen und einhängen des Flitschenseils die Seiltrommel (Winde) um 90° kippen so das dass Zugseil ohne Drehung abzuziehen ist.
Könnte doch funktionieren?
 

Xare

User
Hallo Peter,

ich hab da mal eine wahrscheinlich zu aufwändige Idee:
Ein Rechteckrohr oben geschlitzt und in dem Schlitz läuft ein Laufwagen der oben eine Fläche für die Fliegerauflage hat und innerhalb des Rohres die Gummis befestigt sind und am unteren Ende des Laufwagens eine Nase hat in der die Rückholung passiert. Rückholung des Schlittens über eine Gewindestange, Antrieb über E-Motor, auf der Gewindestange eine Federklappe die durch Drehung der Gewindestange vor bzw. zurück läuft. Diese Federklappe noch mit einem Mechanismus versehen der den Laufwagen freigibt, dann könnte man je nach Segler z.B. den Laufwagen nicht ganz zurückziehen und somit durch schwächeren Gummizug leichtere Segler starten. Ich hoffe einigermaßen verständlich. Zur Ergänzung noch eine kleine Skizze:
Links die kleine Übersichtsskizze wie ich mir den "Gummiverlauf" vorstelle und rechts den Querschnitt des Rechteckrohres. Ein Rückholen des Gummis wäre nicht erforderlich.

Bin schon sehr gespannt was Du letztendlich baust

Liebe Grüße
Xare
 

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Hallo Rudi
Welche Winde soll zB. einen 3kg Segler innerhalb 1bis 2 Sekunden auf einer Strecke von 30m auf über 100 km/h beschleunigen?
Die Zugwinde kann über einen längeren Zeitraum die nötige Energie in das Gummi speichern welches diese Energie dann schlagartig wieder abgibt.
Gruß Peter
 
Könnte vom Prinzip her funktionieren, kenne aber da ein Problem von der Angelrolle her: Schnurdrall. Dadurch, dass linear aufgewickelt, aber über Kopf abgewickelt wird, erfährt die Schnur automatisch eine Drehung in sich. Jedesmal die Anzahl der Windungen. Bei der Angel bindet man deshalb einen sog. Wirbel ein, damit die Drehungen beim aufspulen wieder abgebaut werden. Müsste man hier also auch vorsehen, sonst hast du nach den ersten fünf Starts nur mehr verdrillten Schnursalat.
 
Wirbel benutze ich sogar bei meiner Brushlesswinde weil der Schirm sich auch nach dem ausklinken oft dreht. Bei der Angel wird aber auch über Kopf aufgewickelt, nicht die Rolle gedreht. Der Drill entsteht dadurch gleich zwei mal, beim auf und abwickeln, allerdings in entgegengesetzter Richtung. Bei der Zugwinde wird dein geschildertes Problem aber mit Sicherheit auftreten. Wirbel unbedingt erforderlich. Danke für den Hinweis.
Gruß Peter
 
Hatte gehofft, dass jemand der sich mit den Angelrollen auskennt, noch etwas beitragen würde. Könnte das Zugseil tatsächlich mit Flitschen Geschwindigkeit von der Windenrolle gezogen werden. Braucht es dafür eine besondere Form? Oder ist für das schnelle Abziehen noch eine zusätzliche Seilführung nötig? Wäre ein Wickeldurchmesser von 50 mm ok oder sollte er größer sein. Gibt es denn gar keine Bedenken oder Einwände?
Gruß Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
schau dir mal die Multirollen von Meeresanglern/Hochseefischern an. Diese Rollen müssen auch sehr schnell abwickeln können. Haben aber kleinere RollenDM als 50mm und eine Schnurführung welche hin und her wandert.
LG Thomas
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Für richtige Big Game Fischerei brauchts auch ordentliche Zugkraft wenn man da einen Marlin mit paar hundert Kilo drillt.
Diese Fische pflügen auch mit bis zu 100km/h durchs Wasser.
Das sind ganz andere Dimensionen als die Binnenfischerei!
Vlt. braucht man eine solche Rolle nur noch motorisieren?
Oder wenigstens das Funktionsprinzip abschauen.
 
Habe gerade mal überschlagen. Ca. 30m Seil in 1,5 Sek. von einer 50mm Trommel ziehen bedeutet eine Trommeldrehzahl von ca. 7500 U/min (30/0,160/1,5x60) Bei einer Zahnriemenuntersetzung von 15 zu1 eine Motordrehzahl von 112500 U/min.
Das wäre wegen der Masse des Motors zu träge. Am Ende des Flitschenstarts müsste diese Drehzahl auch schlagartig auf „0“ gehen. Das würde den Motor sicher nicht lange mitmachen. Darum die Idee mit dem „überkopf Abwickeln“
Also noch einmal zurück zu #50.
 
Diese Rollen besitzen eine mechanisch Rücklaufsperre mit einstellbarer Bremsfunktion der Trommel. Stellt man die Bremse auf quasi 0, rollt die Schnur lose ab. Der Antriebshandhebel bleibt dabei natürlich stehen. D.h. ein Motor würde nie eine Bremskraft benötigen bzw. Rücklauf erfahren.
Beim Fischen kurbelt ja auch niemand rückwärts wenn der Fisch nochmal abhauen will und Schnur von der Rolle zieht.
Würde sich die Kurbel dabei rückwärts drehen, gäbs blaue Finger...
Also, Bremse volle Kraft - Gummi spannen - Flieger anhängen - Spannseil leicht entspannen - Bremse auf Null - flitschen.
Stellt man die Bremse nicht ganz auf Null, würde sich vermutlich nach dem Ausklinken auch kein Schnurknäuel durch nachdrehen entstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, Multirollen sind nicht gerade billig. Insbesondere die angesprochenen aus dem Big-Game-Bereich können über 1000€ kosten. Da wäre eher zu schauen, ob man nicht auf dem Gebrauchtmarkt fündig wird. Aber das Grundprinzip wäre ideal. Die Schnurführung hat bei Angelrollen noch einen Zweck: die sogenannte Kreuzwicklung. Hintergrund ist, dass die Schnur nicht linear aufgewickelt wird sonder in einem recht steilen Zick-Zack. Dadurch wird verhindert, dass sich die Wicklungen ineinander drücken und beim abspulen dann klemmen oder sich verheddern.
 
Dann kommt wohl so eine Multirolle für mich nicht in Betracht.
Aber eine Seilführung mit Kreutzwicklung wäre sehr interessant. Etwas ähnliches habe ich bei einer Hochstartwinde schon einmal verwirklicht, war dort aber nicht wirklich notwendig.
Bei der Zugwinde wäre das aber im Hinblick auf ein „Überkopfabziehen des Zugseils während des Startens“ von größtem Interesse. Ein verklemmtes Seil wäre beim Flitschenstart sicher nicht förderlich.
Also, an alle Kenner dieser Angelrollen Technik, wäre es möglich mit Flitschen-Geschwindigkeit das Zugseil von der Trommel zu bekommen? Währe dafür eine besondere Form oder spezielle Seilführung notwendig?
Gruß Peter
 
Dann kommt wohl so eine Multirolle für mich nicht in Betracht.
Aber eine Seilführung mit Kreutzwicklung wäre sehr interessant. Etwas ähnliches habe ich bei einer Hochstartwinde schon einmal verwirklicht, war dort aber nicht wirklich notwendig.
Bei der Zugwinde wäre das aber im Hinblick auf ein „Überkopfabziehen des Zugseils während des Startens“ von größtem Interesse. Ein verklemmtes Seil wäre beim Flitschenstart sicher nicht förderlich.
Also, an alle Kenner dieser Angelrollen Technik, wäre es möglich mit Flitschen-Geschwindigkeit das Zugseil von der Trommel zu bekommen? Währe dafür eine besondere Form oder spezielle Seilführung notwendig?
Gruß Peter
Ich denke schon. Wie gesagt, das Grundkonzept der Multirolle wäre nicht schlecht. Benötigt würde dafür ein Ratschen- oder Knarrengetriebe. So wie es bei den Fahrrädern im Hinterrad drinnen ist (vielleicht kann man was aus dieser Richtung verwenden). Sprich solange der Motor dreht, hakt das Getriebe ein und dreht die Trommel mit. Bleibt der Motor stehen, kann das Getriebe in die andere Richtung frei laufen. Das einzige, was es dann noch braucht ist eine Arretierung in der Endposition, z.b. über einen Bolzen über ein Elektromagnet. Oder ein inverses Hemmungsritzel mit Knarre. Dann würde, sobald die Freigabe gegeben wird, die Trommel alleine drehen ohne den Motor mitzunehmen. Die Rolle selbst dürfte dabei, richtig gelagert und gewuchtet, die auftretenden Geschwindigkeiten locker aushalten. Und der Zahnriemen inklusive Motor steht halt.
Was dann noch zu schauen wäre ist, ob das Getriebe in Abzugrichtung genug Widerstand bietet oder aktiv über eine kleine Fliehbremse gedrosselt werden muss, damit sich nicht selbst überholt, sobald das Gummi seinen Endpunkt erreicht.
Die Multirolle hat im Prinzip genau das alles schon drinnen, daher auch der Preis ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit dem Knarrengetriebe oder Fahradfreilauf ist nicht ganz richtig wiedergegeben. Wenn der Motor stehen bleibt, kann das Getriebe in gleicher Richtung weiterdrehen aber nicht in die andere Richtung.
Aber ich habe die Funktion der Multirolle schon verstanden. Man muss den Motor und Getriebe vor dem Start von der Seiltrommel abkoppeln. Es wird dann aber durch die Masse und der hohen Drehzahl der Trommel Energie eingespeist, die dem Gummi entzogen wird und schlagartig vernichtet werden muss. Darum meine Frage nach dem „überkopfabziehen des Zugseils während des Startens“ aus #50 und #58. Das speichert weniger Energie ein, weil nur das Seil in Bewegung ist.
Leider ist noch niemand auf diese Frage eingegangen.
 
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