Verzüge
Verzüge
Hallo !
Da hast Du ja gleich das richtige Thema angeschnitten. Ich hoffe Du bekommst hier einige Resonanz. Unter den derzeit aktiven kann man immer wieder Diskussionen über dieses Thema hören.
Aber folgendes:
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist die FA-13 ein Modell was für den Einstieg gedacht ist. Deshalb nehme ich an, dass Du ohne Flächensteuerung fliegen wirst. Ich hab mal kurz mit meinem Vater drüber geredet.
Prinzipiell die Innenflügeln ohne Verzug bauen. Das macht nicht nur das bauen etwas einfacher, sondern auch den Hochstart. Noch etwas dazu: solltest Du irgendwann doch mal mit Verzügen in der Innenfläche arbeiten dann bitte beachte folgendes
nur den kreisinneren Innenflügel einen Verzug geben
kleinen Verzug einbauen; also an der Wurzel „0“ und am Knick zum Ohr die Nasenleiste 1-1,5mm anheben
der Innenflügel ist meist größer; deswegen wirkt auch ein kleiner Verzug
Warum nur den Innenflügel?
Bei großer Geschwindigkeit erzeugt dieser Teil deiner Fläche mehr Auftrieb. Deshalb ist die Gefahr des Unterschneidens so gut wie weg. Der Innenflügel hat immer das Bestreben den Flieger aufzurichten.
Du wirst jetzt denken, dass der gleiche Effekt auch auftritt wenn der kreisäußere Flügel um den gleichen Betrag, bloß in die andere Richtung verzogen ist.
Der Haken an der Sache ist aber dieser.
Die Innenfläche die mit der Nasenleiste nach oben verzogen ist, bremst bei normaler Fluggeschwindigkeit, aufgrund des höheren Widerstandes. Das bedeutet das Du weniger Seitenruderausschlag brauchst, um den gewünschten Kreisdurchmesser zu erreichen
Daraus ergibt sich, dass die Unterschnitttendenz, bei Störung oder schlechtem von der Leine gehen, geringer ist. Weil eben dein Seitenruderausschlag kleiner ist und Deine Innenfläche ein Aufbäumen erzwingt.
Aber zum Thema: Das kreisäußere Ohr würde ich 3mm negativ und das innere Ohr 2mm negativ anstellen. Also beim bauen einem Keil schleifen der sich vom Ohrende bis zum Knick von 3mm (bzw. 2mm) auf 0 verjüngt, und unter die Endleiste legen.. Innen alles so gerade und verzugsfrei wie möglich.
Wenn Du mit Vlies bespannst, kannst Du alles gerade bauen und die gewünschten Verzüge durch verdrehen und dabei straf Föhen einstellen. Falls Du Japanpapier nehmen solltest, wie beschrieben unterbauten und beim lackieren, nach dem der Lack angetrocknet ist, mit den Keilen aufspannen. Im aufgespannten Zustand solltest Du die Flächen auch altern lassen (nur bei Bespannung mit Japanpapier). Also morgens, wenn es feucht ist, raus legen, dann immer mal in die Sonne. Damit bauen sich eventuelle Spannungen ab, und Du hast kein böses erwachen wenn dein Flieger das erste mal länger auf einer feuchten Wiese lag.
Wenn Dir das nicht hilft, schau doch mal in die FMT. Dort wurde das Modell vorgestellt. Da steht bestimmt auch was dazu geschrieben. Auf der Internetseite der Thermiksense, gibt es eine Rubrik die Zeitschriften oder Hefte heißt. Dort kann man den Inhalt der Hefte einsehen. Da müsste auch was zu dem Modell zu finden sein.
Weiterhin kann ich Dir aus einer älteren Ausgabe eine Übersicht über gängige Verzüge kopieren und schicken.
Grüße, Michael