Hallo Hendrik,
der Jet in der Wiki hat eine deutlich andere Haube als meiner, bei Eismann hieß er mW auch nie "Jet 2000". Als die Fertigung an Krause übergegangen ist, haben Alfred Hitzler (der Konstrukteur) und der Herr Eismann ihm die Schneideschablonen für den Flügel
nicht mitgegeben, da sie wohl zu sehr abgenutzt waren. Auf Krauses Seite stand dann was von einen Strak von Eppler <soundsoviel> auf Ritz <irgendwas>. Ich fand das eine ungewöhnliche Mischung, aber wenn's denn schee macht ... ;-) Es gibt in der Schweiz heute noch einen Eismann anbietenden
Händler, der sich auf Krause bezieht.
Jet und Hai hatten Rümpfe mit kreisförmigem Querschnitt, mit meinem Focus ist das nicht anders.
Ich hatte Alfred H. mal zum Profil befragt, denn ich fand den Flieger damals[TM] sowas von toll, daß ich um dessen Geheimnis wissen wollte. Nicht daß jetzt jemand meint, daß die Verwendung eines "Superprofils" eine Kröte zum Hirschen mache .. aber es ist doch
ein Teil des Gesamterfolgs. Zum Justieren der Vorstellung: "damals" waren Cirrus 75 von Graupner und Super Alpha von MPX üblich, mit dem Jet bin ich am Hang Kringel um die geflogen. Multiplexens Flamingo konnte ein wenig dagegen anstinken, Simprops Cygnus sah auch schnell aus. Anfänglich hatte meiner knappe 1800g, bei gut 1.80 Spannweite und eher schmalen Flächen: ich hatte mich längere Zeit erstmal nicht getraut ihn selbst zu werfen. Aber dann flog er aber sowas von kreuzbrav, echt "handy" ;-)
Was ich aber lang nicht bemerkte: er verträgt keinen gemeinsamen QR-Ausschlag nach oben als Bremse. Das gibt einen torkelnden Strömungsabriß idR bis zum Boden, ein einziges Mal hatte ich geschafft, ihn da wieder rauszuholen. Alfred hatte mir dieses Verhalten bestätigt. D.h. natürlich hatte ich diesen Strömungsabriß durchaus bemerkt, er war ja jedesmal mindestens mit dem Harzen des Leitwerksträgers verbunden. Ich hatte aber immer auf zu geringe Fahrt getippt. Mit Klappen im Strak lässt er sich aber trotz der mächtigen Flächenbelastung wunderbar langsam machen, kippt dann manchmal mit einer guten halben Trudelumdrehung weg, manchmal nickt er nur einfach ab.
Das von ihm selbst entworfene Profil kennt Alfred nicht! Bzw. er hat keine Koordinaten. "Da lag halt grad ein Benedek rum, von dem hab' ich die Oberseite genommen. Und untenrum eine Schuhsohle drangezeichnet, daß es laufen kann." Er hat original ein Strak, was ich erst nach seinem Hinweis bemerkt hatte, denn ich hatte das Profil dann mit einem Konturentaster abgenommen. Spätere Versuche mit den damalig angesagten Profilen brachten bestenfalls vergleichbare Flugleistungen und -eigenschaften. Die abgesehen von dem Problem mit den hochgestellten Querrudern sehr brav waren.
Die Firma Eismann war schon immer ein Papierwarenladen, nur daß der damalige Chef nebenbei halt Modellbauer war. Inzwischen dürfte Herr Eismann wohl eher 90 als 80 Jahre alt sein.
servus,
Patrick, der früher regelmäßig an dem Laden vorbeigefahren war, ohne davon zu wissen