Festo Sperrventil als Betankungsstutzen (Unterdrucktauglich?)

Fritz schrieb:
Meiner Meinung nach braucht es den Stoffen nicht. Wenn man den bräuchte wäre es ja kein Selbstsperrventil. Durch den Stopfen hebt sich das auf.
... es gilt ja auch das Gesetz der Meinungsfreiheit in diesem Lande, soweit sogut :)

Aber:

1. Daß es bei DIR funktioniert, ist nichts weiter, als ein Beweis dafür, daß es in DEINEM Hopper nicht zu Druckdifferenzen von annähernd 0,2bar oder mehr kommt. Sonst nichts. ;)

2. "Selbstsperrventil": in Sperrrichtung sperrt es von selbst, sobald man den Betankungschlauch abzieht. Daher der Name "Selbstsperrventil".
Beaufschlage mal das "Selbstsperrventil" von der anderen Seite. Bitte nicht "meinen", sondern ausprobieren! ;)


ejectionseat schrieb:
Tja Leute,
grau ist alle Theorie und ein dickes Hoch auf die Praxis.
Wir fliegen seit zig jahren mit und ohne Hopper und den selbstsperrenden Festoventilen als Betankungsarmatur.......
Es gab noch nie irgendein Problem, dass der Hopper Luft durch das selbstsperrende Ventil gezogen hätte.....übrigens dasselbe bei den Rektusventilen, die z.B. jetCat mit den Triebwerken ausliefert. Ich meine, mal in irgendeiner Festo-Specs für diese Ventilgattung was von -1bar bis +10bar Einsatzbereich gelesen zu haben.
Also macht ruhig noch nen Stopfen drauf, das beruhigt eure Gemüter....nötig ist es allerdings nicht.
biggrin.gif

Grüße Otto
Hi Otto,

siehe Punkt 1 (oben) und...
Ich meine, mal in irgendeiner Festo-Specs für diese Ventilgattung was von -1bar bis +10bar Einsatzbereich gelesen zu haben.
Ja das stimmt schon auch so, ABEEER: das gilt NUR bei gesteckten Schläuchen! ;)
Das bezieht sich nämlich auf die Dichtfähigkeit der O-Ringe! Das gilt nicht für die Federvorspannung des Ventil-"Kükens". Diese Federvorspannung hält bei abgezogenem Schlauch eben nur die von mir erwähnten 0,2 bar bei Festo und 0,1 bar bei SMC.

Bitte nicht falsch verstehen, ich stelle hier keine Vorschriften auf, ich zeige lediglich auf, was technisch/physikalisch dahinter steht. Sonst nichts. Entscheiden, was man daraus macht, muß jeder für sich selbst.

Hoffe geholfen zu haben,
Grüßle,
o.d.
;)
 

lxfly

User
Kann mich Otto nur anschliessen. Benutze die selbstsperrenden Ventile seit 3-4 Jahren jetzt an Tank und Hopper und hatte bis jetzt nie Probleme. Natürlich wie Markus schon schrieb, nur Schlauch oder Teflonröhrchen benutzen.
 

ET76

User
Servus zusammen,

mach doch einer einen Schlauch dran, füll Wasser rein und saug dran. 0,2 Bar Unterdruck schafft man doch “manuell“. Wenn's blubbert ist es nicht dicht.
Bevor hier noch einer Fotos von Homepages macht währenddem er auf einem Sack voller Ventile sitzt. :D

Gruss
Tobias
 
Mahlzeit!

"Grau ist alle Theorie... und Versuch macht kluch!" :D

1. bestätige ich hiermit Markus' Messung

2. bestätige ich hiermit meine Ausführungen weiter oben


Hä?? Wie jetzt?? Sieht das nicht eher nach Widerspruch aus??? Nein!!

Und warum nicht?

Weil entweder die Angabe von Festo i.H.v. 0,2 bar Öffnungsdruck nicht stimmt oder ich den Wert mit demjenigen eines anderen Produktes (ich habe wegen anderer Tests gerade einige Versionen von "Selbstsperrenden bzw Rückschlag-Ventilen" hier) durcheinandergebracht habe. Wahrscheinlich letzteres, daß Festo unverläßliche Angaben zu seinen Produkten macht, ist eher unwahrscheinlich.

Ein Filmchen hab ich nicht, aber ein paar Meßreihenfotos:


1 stehende Pumpe f.jpg
stehende Pumpe, kein Vakuum liegt an


2 SMC f.jpg
das SMC-Teil 0,05bar oder weniger


3 Festo Schottverschraubung mit Selbstsperre f.jpg
Festo Schottverschraubung mit Selbstsperre (aufgrund einer kleinen Undichtigkeit am Tank kommt die Anlage nicht weiter als bis zur -0,62bar Marke, aber egal, zum Bestätigen reicht das allemal) öffnet hier immer noch nicht!!


4 Sang Rückschlagventil zum Einschrauben f.jpg
Sang (Fernost) Rückschlagventil zum Einschrauben


5 Festo Schottverschraubung mit Selbstsperre f.jpg
Festo Schottverschraubung mit Selbstsperre, auch jenseits der -0,62bar


6 Rückschlagventil ohne Federvorspannung nur mit Dichtungskugel f.jpg
Rückschlagventil ohne Federvorspannung nur mit Dichtungskugel, kein Unterdruck meßbar. Klar, keine Feder drin, deren Vorspannung man überwinden müßte!



Na also, damit kann man das Bild also abrunden. Fazit:

- die Festo-Teile benötigen einen erheblichen Vordruck zum Öffnen, mehr als 0,7bar, können für den Anwendungsfall also als "sicher" bezeichnet werden. Wenn in einem Hopper eine Druckdifferenz von 0,7bar oder noch mehr erreicht werden, ist ganz woanders was faul :D
- SMC hat mit unter 50mbar benötigtem Vordruck die niedrigsten Öffnungsdruckdifferenz, für den vorgenannten Anwendungsfall also nur mit Stopfen sicher zu betreiben!
- das Fernostprodukt liegt mit ca 0,1bar Öffnungsdruckdifferenz dazwischen, ist somit als niederschwellig zu bezeichnen, also auch hier: für den vorgenannten Anwendungsfall nur mit Stopfen sicher zu betreiben!

Sodele, jetzt ist hoffentlich für jeden was dabei ;)

Gruß,
o.d.
;)
 
Die Versuchsserie ist bemerkenswert!
Tolle Initiative zur Bewertung der Teile!
Bei so komplexen Geräten wie unseren Jets sind oft Kleinigkeiten für Fehlfunktionen oder Abstürze verantwortlich.
Durch die Antworten in diesem Thread kann Jeder der Tanksysteme für Jets verschlaucht viel profitieren!
Die Fragen sind oft sehr speziell und detailliert, hier finden sich tolle Experten.
Liebe Grüße,Arian!
 
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