dodo
User
Hallo Allerseits,
Ich habe vor ein Paar Monaten spontan mein erstes nicht-Depron Modell gebaut, einen RCN09. Das gute Stück fliegt, ist aber nicht sonderlich schön anzusehen und verdammt schwer (ca 350g Abfluggewicht ). Der Rumpf wurde dabei, wie von Jan Henning im rcn09 Rumpfthread dokumentiert mittels "Kondomtechnik" gebaut. Einfach eine Rumpfkeule aus Styrodur mit GFK überzogen und mit Kondom und Videoband angepresst. Schlussendlich das Styrodur mit Aceton ausgelöst. Die Flächenauflage wird dabei nachträglich ausgeschnitten.
Nun sollte ein neuer, etwas ansehnlicherer Rumpf her. Obwohl ich weiss dass mit zunehmenden Ansprüchen nichts an einer Negativform vorbeiführen wird wollte ich das Ganze noch einmal in Positivbauweise testen. Grund dafür war neben dem Budget auch die anstehende Klausurenphase, welche dieses Semester besonders spassig ausfällt. Da ist der Bau eines Urmodells und einer Negativform einfach zu viel Zeitaufwand und Ablenkung. Idee war ein vom Snipe inspirierter Rumpf mit Abziehhaube und angeformter Flächenauflage. Da die Positivbauweise, wenn auch nicht optimal, denke ich für die ersten Modelle bei begrenztem Budget oder zum "Reinschnuppern" eine gute Alternative darstellt dachte ich ich dokumentiere den Bau hier für mögliche Nachahmer
Falls es für das was ich gemacht habe mittlerweile viel ausgefeiltere Techniken gibt lasst es mich wissen, mein Informationsstand ist der des RCN09 Threads
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Los geht es mit einem Leitwerksträger, dieser wurde aus 80g UD Carbon um einen Golfschläger gewickelt. Der Golfschläger wird vorher mit dem Heissluftföhn erhitzt und mit Kerzenwachs beschichtet. Nach dem härten wird das Rohr erhitzt und der Leitwerksträger lässt sich entspannt abziehen. Umwickelt/Angepresst wurde mit VHS Videoband.
Aufbau:
2.2x Umfang 80g/m² UD
3x Umfang 25g/m2 Glas
(ist etwas weich, nächstes mal lieber ~3x Carbon)
Als Nächstes wird der Spant, welcher den Tragenden Teil des Rumpfes bildet mit dem Rohr Verklebt:
Die darauffolgenden Schritte befassen sich mit dem Erstellen des Styrodur Urmodells. Zuerst wird hier mit dem Heissdraht eine entsprechende Flächenauflage geschnitten und Aufgeklebt.
Dann den Rest mit Styrodurblöcken "beplanken" und verschleifen:
Und Vertiefungen für die Aluplättchen schaffen: ( Das Bild zeigt meine kleine Schleifvorrichtung , an der Unterseite des vertikalen Balsastücks klebt etwas Schleifpapier)
Dann nachts im Bett beschliessen dass ein Paar Spanten vielleicht sinnvoll wären:
Und schon sind wir bereit zum Laminieren:
Aufbau:
Abziehhaube:
2x 80g/m² Glas
Rumpfhinterteil:
3x 80g/m² UD Carbon
1x 80g/m² Glas (aussen)
Vorgehensweise:
1. Fasern auf Rumpfhinterteil laminieren.
2. Hinteren Teil mit Schrumpfschlauch einschrumpfen
3. Abziehhaube laminieren
4. Haube mit Kondom überziehen.
5. Mit einem Stück Flächenkern Fasern an der Flächenauflage zusätzlich anpressen
Leider habe ich zu lange gebraucht, beim laminieren der Abziehhaube war das Harz schon am gelieren.
Glücklicherweise liess sich die Abziehhaube nach dem Härten abziehen, und ich konnte eine zweite Laminieren:
Nun hat das ganze leider kein wirkliches Happy End, der Rumpf wiegt nämlich unbefriedigende 72g. Was unter anderem meinem sehr hohen Harzverbrauch zu verdanken sein dürfte. Auch ist der Aufbau etwas überdimensioniert, da die Spanten die grösste Belastung übernehmen dürften hätte ich mir wohl etwas Carbon sparen können. Glücklicherweise sind die Leitwerke diesmal deutlich leichter, was auch einen leichteren Akku erlauben dürfte. Ich denke flugfertig wird dieser Rumpf etwa 125g wiegen, im vergleich zu den 155g meines ersten Rumpfes.
Als vorläufiges Fazit denke ich nicht dass sich der Aufwand mit der Flächenauflage lohnt, hier war das Ergebnis meines ersten Rumpfes a la Jan Henning, bei dem diese nachträglich ausgeschnitten wurde besser. Die Abziehaube mittels Kondomen ist eine sinnvolle/erfolgreiche Erweiterung. Vielleicht baue ich auch irgendwann testweise noch einen, um das gelernte anzuwenden und zu sehen ob ich das mit dem gewicht noch besser hinbekomme.
Bilder des Fertigen Rumpfes folgen denke ich die Tage.
Ich habe vor ein Paar Monaten spontan mein erstes nicht-Depron Modell gebaut, einen RCN09. Das gute Stück fliegt, ist aber nicht sonderlich schön anzusehen und verdammt schwer (ca 350g Abfluggewicht ). Der Rumpf wurde dabei, wie von Jan Henning im rcn09 Rumpfthread dokumentiert mittels "Kondomtechnik" gebaut. Einfach eine Rumpfkeule aus Styrodur mit GFK überzogen und mit Kondom und Videoband angepresst. Schlussendlich das Styrodur mit Aceton ausgelöst. Die Flächenauflage wird dabei nachträglich ausgeschnitten.
Nun sollte ein neuer, etwas ansehnlicherer Rumpf her. Obwohl ich weiss dass mit zunehmenden Ansprüchen nichts an einer Negativform vorbeiführen wird wollte ich das Ganze noch einmal in Positivbauweise testen. Grund dafür war neben dem Budget auch die anstehende Klausurenphase, welche dieses Semester besonders spassig ausfällt. Da ist der Bau eines Urmodells und einer Negativform einfach zu viel Zeitaufwand und Ablenkung. Idee war ein vom Snipe inspirierter Rumpf mit Abziehhaube und angeformter Flächenauflage. Da die Positivbauweise, wenn auch nicht optimal, denke ich für die ersten Modelle bei begrenztem Budget oder zum "Reinschnuppern" eine gute Alternative darstellt dachte ich ich dokumentiere den Bau hier für mögliche Nachahmer
Falls es für das was ich gemacht habe mittlerweile viel ausgefeiltere Techniken gibt lasst es mich wissen, mein Informationsstand ist der des RCN09 Threads
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Los geht es mit einem Leitwerksträger, dieser wurde aus 80g UD Carbon um einen Golfschläger gewickelt. Der Golfschläger wird vorher mit dem Heissluftföhn erhitzt und mit Kerzenwachs beschichtet. Nach dem härten wird das Rohr erhitzt und der Leitwerksträger lässt sich entspannt abziehen. Umwickelt/Angepresst wurde mit VHS Videoband.
Aufbau:
2.2x Umfang 80g/m² UD
3x Umfang 25g/m2 Glas
(ist etwas weich, nächstes mal lieber ~3x Carbon)
Als Nächstes wird der Spant, welcher den Tragenden Teil des Rumpfes bildet mit dem Rohr Verklebt:
Die darauffolgenden Schritte befassen sich mit dem Erstellen des Styrodur Urmodells. Zuerst wird hier mit dem Heissdraht eine entsprechende Flächenauflage geschnitten und Aufgeklebt.
Dann den Rest mit Styrodurblöcken "beplanken" und verschleifen:
Und Vertiefungen für die Aluplättchen schaffen: ( Das Bild zeigt meine kleine Schleifvorrichtung , an der Unterseite des vertikalen Balsastücks klebt etwas Schleifpapier)
Dann nachts im Bett beschliessen dass ein Paar Spanten vielleicht sinnvoll wären:
Und schon sind wir bereit zum Laminieren:
Aufbau:
Abziehhaube:
2x 80g/m² Glas
Rumpfhinterteil:
3x 80g/m² UD Carbon
1x 80g/m² Glas (aussen)
Vorgehensweise:
1. Fasern auf Rumpfhinterteil laminieren.
2. Hinteren Teil mit Schrumpfschlauch einschrumpfen
3. Abziehhaube laminieren
4. Haube mit Kondom überziehen.
5. Mit einem Stück Flächenkern Fasern an der Flächenauflage zusätzlich anpressen
Leider habe ich zu lange gebraucht, beim laminieren der Abziehhaube war das Harz schon am gelieren.
Glücklicherweise liess sich die Abziehhaube nach dem Härten abziehen, und ich konnte eine zweite Laminieren:
Nun hat das ganze leider kein wirkliches Happy End, der Rumpf wiegt nämlich unbefriedigende 72g. Was unter anderem meinem sehr hohen Harzverbrauch zu verdanken sein dürfte. Auch ist der Aufbau etwas überdimensioniert, da die Spanten die grösste Belastung übernehmen dürften hätte ich mir wohl etwas Carbon sparen können. Glücklicherweise sind die Leitwerke diesmal deutlich leichter, was auch einen leichteren Akku erlauben dürfte. Ich denke flugfertig wird dieser Rumpf etwa 125g wiegen, im vergleich zu den 155g meines ersten Rumpfes.
Als vorläufiges Fazit denke ich nicht dass sich der Aufwand mit der Flächenauflage lohnt, hier war das Ergebnis meines ersten Rumpfes a la Jan Henning, bei dem diese nachträglich ausgeschnitten wurde besser. Die Abziehaube mittels Kondomen ist eine sinnvolle/erfolgreiche Erweiterung. Vielleicht baue ich auch irgendwann testweise noch einen, um das gelernte anzuwenden und zu sehen ob ich das mit dem gewicht noch besser hinbekomme.
Bilder des Fertigen Rumpfes folgen denke ich die Tage.