*** F-16 (Sky Flight Hobby) - Klebefolienprojekt ***

hps

Vereinsmitglied
Servus zusammen,

der Winter ist noch lang und ich brauchte etwas zum Bauen 😉. Eigentlich wollte ich mir einen Causemann Starfighter XXL aufbauen! Als mir aber die Tage im Keller eine größere Schachtel auffiel, wurde diese mal hervorgekramt und was entpuppte sich da? Eine Schaum F-16 von "Sky Flight Hobby"! Ja, die hatte ich mir mal auf Lager gelegt. Es ist eine super fliegende F-16, benötigt aber viel "Bau-Zuwendung" - dann hat man aber viel Spaß damit und ein nicht alltägliches Gerät:

Bild005a.JPG


Die Maschine gab es vor vielen Jahren unter dem Markennamen "Lanxiang" und es gibt auch einige Berichte darüber hier im RCN. Sie wird jetzt von "Sky Flight Hobby" vertrieben. Man kann sie bei "Turbines-RC" beziehen, jedoch leider derzeit nur als PNP-Version. Ich habe jedoch noch einen Kit-Bausatz und das ist gut so, denn Fahrwerk, Impeller, Vektor usw. kann man eigentlich entsorgen 😌.

Diese F-16 ist prädestiniert für Handstart, da sie aus sehr leichtem EPS/Styro aufzubauen ist. Ich hatte sie vor vielen Jahren schon mal und flog sie damals als 4S-Version mit irgendeinem asiatischen 70mm EDF. Diesmal soll ein WeMoTec Midi Evo an 6S für Vorschub sorgen. Und da ich beim Folieren schon ein wenig Erfahrung habe 😜, wird diese F-16 ein ganz besonderes Kleid bekommen.

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Bild ist gelinkt: https://www.digitalcombatsimulator.com/upload/iblock/3db/122_1.jpg

Ich bin jetzt mal am recherchieren welche Folien ich benötige und wo ich sie bekomme, Decals müssen gemacht werden, Kanonenatrappen und div. kleine 3D-Druckteile müssen entworfen und gedruckt werden und Komponenten müssen geordert werden.
Ich bin am Überlegen, ob ein detaillierter Baubericht überhaupt Sinn macht, oder ob ich nicht einfach dann das fertige Projekt vorstellen soll, da es doch schon Berichte über diese F-16 gibt - will ja hier nicht langweilen 🥱!

Schöne Abend noch &
Jetgruß Peter
 

Meier111

User
Ich bin am Überlegen, ob ein detaillierter Baubericht überhaupt Sinn macht, oder ob ich nicht einfach dann das fertige Projekt vorstellen soll, da es doch schon Berichte über diese F-16 gibt - will ja hier nicht langweilen 🥱!
Nu, aber. Nicht schlapp machen!
Bin gespannt, wie Du das anstellst.
Ich bin jetzt mal am recherchieren welche Folien ich benötige und wo ich sie bekomme,
Finde ich interessant. Wollte auch mal was mit Folie probieren. Und bei Dir abgucken... 🙂
 

hps

Vereinsmitglied
Ja, ja, das war ja auch nicht so tierisch ernst gemeint 😜!

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... ich hab jetzt mal in meinem "Klebefoliensammelsurium" gestöbert und tatsächlich schon fast alle benötigten Folienfarben gefunden. Die passen auch teilweise recht gut. Leider sind viele davon "glänzend". Ich habe die damit verbundene Problematik dieser glänzenden Folien bereits in mehreren Bauberichtung und auch in einem Magazinartikel ausführlich angesprochen.

Schaummodelle sind nun mal nicht 100%ig glatt, haben vielleicht kleine Dellen, Einkerbunden, Kratzer, Fingernagelverletzungen usw.! Jede noch so kleine Unebenheit bringt eine glänzende Folie unweigerlich und deutlich zum Vorschein und spiegelt sich im Licht. Matte Folien dagegen "verschlucken" solche unschönen Stellen. Zudem wirkt ein Modell in matten Farben teilweise authentischer, besonders z.B. Kampfjets, Warbirds usw.!

Nun, dann eben matte Folien! Ganz so einfach ist es jedoch nicht. Matte Folien haben leider nicht die Klebekraft von glänzenden Folien. Seid einigen Jahren foliere ich gelegentlich ein Modell, ich habe aber bis jetzt noch nicht schlüssig herausgefunden, warum das so ist. Bei allen Klebefolienherstellern ist das so; es ist auch egal, ob es sich dabei um monomere oder polymere Folien handelt (vorwiegend Unterschied in der Haltbarkeit; Außen-/Innenbereich).

Man hat nun also zwei Möglichkeiten. Entweder man verwendet die glänzenden Folien mit hoher Klebekraft, was sich besondern an negativ gewölbten Stellen positiv auswirkt und behandelt diese Flächen dann evt. mit einem matten Klarlack, oder man nimmt die matten Folien und muss exponierte Stellen unbedingt mit Kontaktkleber wie z.B. UHU-Por vorbehandeln.

Bei diesem Projekt werde ich für den Rumpf und Flächen matte graue Folien verwenden. Für die Farbakzente (SLW, HR, Rumpfvorderteil) werde ich die glänzenden Folien einsetzten und sie dann matt lackieren. Ich habe dazu vor kurzem bei meinem Cockpitbau für meine 3,5m Viper einen tollen matten Lack gefunden. Die hochglänzende braune Folie "mutiert" z.B. mit diesem Lack zum "Lederbezug". Zudem ist der Lack wasserbasiert und greift somit auch keine Schäume an - ich kann den nur empfehlen! Ihr werdet später an einem Beispiel das gut sehen können.

Bild023a.JPG


Ich beginne mal zum Testen mit dem Leitwerk. Alle Teile werden vorher noch mit Leichtspachtel (von JePe) behandelt und verschliffen und es wird einmal ein Taileron foliert. Schön, dass sich trotz Folierung auch noch die Panellines zeigen 🙃. Bei dieser orangen Folie handelt es sich übrigens um eine DC-Fix Folie. Ich verwende sonst noch die Avery500 (matt) und div. Oracal-Folien.

Bild021a.JPG


Zwischendurch werde ich immer mal zur Abwechslung auch andere Sachen erledigen, wie z.B. Decals entwerfen und plotten, 3d-Druckteile designen und drucken - sonst wird's mir zu eintönig 😉 - also bitte nicht wundern wenn der Baubericht ein wenig hin und her springt!

Stay tuned &
Jetgruß Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Peter,
schön, dass Du mal wieder ein Folienprojekt machst ! Da bin ich doch auf jeden Fall als Mitleser dabei.
Momentan ist der Bautisch bei mir zwar noch voll, aber bis ende Januar sollte da wieder Platz für was kleineres sein ;)

LG
Michael
 

hps

Vereinsmitglied
... Momentan ist der Bautisch bei mir zwar noch voll, aber bis ende Januar sollte da wieder Platz für was kleineres sein ;)
Ja Michael, hin und wieder macht das Folieren eines kleineren Schäumlings auch Spaß, außerdem muss man ja auch im (Folier-)Training bleiben 😀!

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Da mir heute gleich die Nozzle "unangenehm" aufgefallen ist, musste diese etwas aufgehübscht werden. Eine Art "Metallstrukturfolie" eignete sich da ganz gut (DC-Fix). Die ist zwar relativ dick und mein Plotter hatte Mühe die Folie durchzuschneiden, aber mit gutem Zureden hat er es dann doch geschafft 😉! Es wurden also die Konturen der "Nozzle-Blätter" abgenommen, gezeichnet, geplottet und verklebt > später noch ein bißchen Weathering > das schaut auf jeden Fall besser aus als "nackt":

Bild029a.JPG


Jetgruß Peter
 
Zuletzt bearbeitet:

hps

Vereinsmitglied
... so, weiter geht es mit dem Seitenleitwerk. Das Beschichten einer Seite des SLW dauerte über 2 Std. 😜! Jetzt braucht's etwas für die Motivation 😉. Deshalb gings zum PC und es wurden erst mal die passenden Fonts für die Schriften gesucht. Dann in der 2D Software die Decals in den benötigten Größen entworfen:

Bild033a.JPG


Nachdem dies paßte wurde die Datei in die Plottersoftware exportiert, geplottet, entgittert und die Schriften aufgebracht. Den Schriftzug "358th Fighter Group" musste ich bewußt etwas größer plotten, da bei der "alten" weißen Plotterfolie die ich lagernd hatte ein kleinerer Plott nicht mehr zum Entgittern gewesen wäre. Ich denke, das stört aber nicht sonderlich und "scale" muss es ja sowieso nicht sein 🙃:

Bild035a.JPG


Und jetzt ist schluss - bei schneebedeckten Platz und Sonnenschein geh ich jetzt lieber Mig-15 fliegen 😎!

Stay tuned &
Jetgruß Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
das ist ein schickes Finish. Bei Pilot-RC gibt es ja auch eine kleine 1/8 F-16 in derselben Lackierung, um die ich in letzter Zeit immer enger werdende Kreise ziehe...:cool:
LG
Michael
 

hps

Vereinsmitglied
das ist ein schickes Finish. Bei Pilot-RC gibt es ja auch eine kleine 1/8 F-16 in derselben Lackierung, um die ich in letzter Zeit immer enger werdende Kreise ziehe...
Servus, ja, das kann ich verstehen. Von Pilot-RC kannte ich das Scheme noch nicht. 1/8 ist auch eine gute Größe, leicht zu transportieren! Bin neugierig, wann sich dann bei dir der Kreis zu einem Punkt (Will-haben-bestell-Button) zusammenzieht 😀.
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Komme gerade vom Fliegen retour. Ich darf euch davon zwischendurch hier auch ein paar Impressionen zeigen. Der erste Schnee, minus 6 Grad, aber die ALFA Mig-15 hob voller Freude mehrere Male vom Schnee ab. Mit dem "Funke-Häubchen" hält man auch die Temperaturen aus - macht riesig Spaß mit der Kleinen:

Bild37a.JPG


Jetgruß Peter
 

hps

Vereinsmitglied
So, auch die zweite Seite des SLW ist nun foliert und mit den Decals bestückt. Der zu große Schriftzug von "358th Fighter Group" ließ mir keine Ruhe und hat mir absolut nicht gefallen. Wäre sicher keinem groß aufgefallen, aber mir 🙃! Ich habe ihn doch noch mal kleiner geplottet und 1/2 Std. zum Entgittern benötigt - jetzt paßt es mir aber 😉:

Bild039a.JPG


Stay tuned &
Jetgruß Peter
 

hps

Vereinsmitglied
Danke Dieter,
zu deiner Frage: Ja, obwohl heute ganz feiner und leichter Pulverschnee lag und sie ziemlich einsinkte, ließ sie sich von Schnee starten. blieb zwar 1, 2 mal mit den Flächen hängen, schaffte es aber dann doch immer wieder. Bei festerem Schnee ist der Start sowieso immer problemlos. Alle meine drei kleinen Schaum Mig-15 (70, 90, 110cm) starten super von Schnee, starten aber auch von gepflegten kurzen Rasen!
Jetgruß Peter
 

hps

Vereinsmitglied
... es geht weiter; kleinere Vorarbeiten werden erledigt. Da ja kein Fahrwerk verwendet wird, müssen die Fahrwerksöffnungen wieder verschlossen werden. Erst mal die Bugradklappe. Mit dünnem Elepor die Spalte füllen, einkleben, spachteln und verschleifen.


Bild014a.JPG


Die Materialdicke im Heckbereich (die zwei Ausleger, welche letztlich auch die Taileronlagerung aufnehmen) wurden mit CFK-Stäben verstärkt:

Bild018a.JPG


Und da auch das Vektorsystem nicht verwendet wird, muss ein entsprechender Längenausgleich geschaffen werden. Ich verwende dazu 30mm dickes Styrodur. Das läßt sich mit der Dekupiersäge super bearbeiten und schleifen. Dieser Ausgleichsring wird dann einfach schwarz foliert:

Bild044a.JPG


Tailerons sind nun auch foliert und die Seitenruderanlenkungen ist auch erledigt. Somit ist das Leitwerk (bis auf die matte Lackierung) montagefertig 😉:

Bild040.JPG

Stay tuned &
Jetgruß Peter
 
Hallo Peter,
hast Du schon mal matten Klarlack auf Folie lackiert? Ich hab damit bei der Mirage damals keine guten Erfahrungen gemacht. Sah zwar prima aus, die Folie ist aber total versprödet und die Oberfläche war maximal empfindlich. Seither nehm ich nur noch Oracal 631 matt (außer wenn's glänzen soll).
LG Michael
 

hps

Vereinsmitglied
Servus Michael,
ich hab mir eben die im Frühjahr lackierten Teile (siehe Cockpit-Foto oben) angesehen; das schaut alles noch absolut ok aus. Ich vermute mal, dass das mit dem verwendeten Lack zusammen hängt. Der den ich verwende ist ein "Wasserlack"; wahrscheinlich greift dieser die Folie (Lösemittel) nicht so an. Langzeiterfahrung habe ich damit aber auch noch nicht. Ich verwende aber sonst auch lieber die Oracal matt. Die Glänzenden hatte ich halt zufällig in passender Farbe lagernd 😉.
Jetgruß Peter
 

hps

Vereinsmitglied
... weiter geht es mit den Vorarbeiten! Da die F-16 ja ohne Vektor gebaut wird sind die dafür vorgesehenen Servoaufnahmen im Rumpfhinterteil dem Konturverlauf zu begradigen und zu verschließen. Mit 10mm Depronplatten werden die Löcher ausgefüllt, verspachtelt und verschliffen. Dann wird auch noch der Einlaufkanal im Bereich wo normalerweise die Bugrad-Mechanik sitzt etwas aerodynamischer gestaltet:

Bild011a.JPG


Zwischendurch wird an den Flächen gearbeitet. Diese F-16 hätte in der "Vollausstattung" 😉 9 Servos verbaut - mir genügen 3 Stück - Tailerons und Seitenruder! Querruder sind absolut nicht notwendig; sie fliegt auch ohne diese perfekt! Die Ruderspalte werden also an Ober- und Unterseite mit Elapor-Streifen verschlossen, alles verspachtelt und verschliffen:

Bild049a.JPG


Auch der weiterführende Einlauf an der zweiten Rumpfhälfte wird optimiert. Vorher müssen jedoch zum späteren Einziehen der Servo- und Motorkabel dicke Trinkhalme verlegt werden:

Bild054a.JPG


Der vordere Rumpfbereich wird an exponierter Stelle noch mit 1,5mm Balsa versteift/verschlossen. Eigentlich viel geschehen, sehen tut man jedoch wenig 😉:

Bild055.JPG


Stay tuned &
Jetgruß Peter
 

hps

Vereinsmitglied
Vielen Dank Bernd 🙏!

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Noch ein kurzes Update vor der WE-Pause 🙃; ein bißchen Kleinkram eben. Ich wollte auch die div. kleinen Details ein wenig nachahmen, wie z.B. an den HR die vermutlichen "Sensoren" oder wie die Teile heißen. 1mm Carbon- oder Stahlstange und 1mm Schrumpfschlauch und schon hat man diese Teile gebaut. Zweigeteilt, damit sie flexibel sind und nicht abbrechen können 😉. Dann wird der obere Einlaufbereich für die Folienbeschichtung vorbereitet und geschliffen:

Bild060a.JPG


Es kommt die Avery500 Folie zum Einsatz. Natürlich nur so weit in den Rumpfbereich, der von außen noch ungefähr einsehbar ist. Die vordere untere Rumpfschale im Einlaufbereich wird mit 2x 25g Gewebe verstärkt. Das muß jetzt mal aushärten.

Bild064a.JPG


WE ist Baupause; Montag gehts wieder weiter!

Stay tuned, schönes WE &
Jetgruß Peter
 
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