Energija5

...
Aber was bedeutet 4/3?

Hallo Sebastian,

das ist die Anzahl der Gurte außen, jeweils oben und unten.

D.h. bei "11/10 auf 4/3" meinte ich...
  • Oben innen: 11 Gurte
  • Oben außen: 4 Gurte
  • Unten innen: 10 Gurte
  • Unten außen: 3 Gurte

Nachfolgend siehst du die einzelnen (200er UD) Gurte in der abgestuften Länge. Die Verbinderdummies haben hier eigentlich nichts zu suchen. Ich habe nur im Zuge des Verbinderbaus auch gleich zwei Verbindertaschen laminiert.

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Eingekreist sind "Patches" welche ich außen oben und unten einlege, damit die Ballastdummies mittig bleiben. Außen ist nämlich in der Höhe noch Platz zur Verfügung, der durch Harz gefüllt wird. Und wenn's nur Harz ist, kann ich die horizontale Position nicht sicherstellen. Also auch wieder ein optisches Goodie, wenn die Dummies mittig bleiben ;)

Ich hoffe, damit deine Frage beantwortet zu haben.

Grüße,
Christian
 
Verbinder Nachtrag

Das Erste mit dem man wahrscheinlich anfängt sind die Dummy Verbinder. Da habe ich mich zuerst gewundert, warum im Bild von Theo (https://www.rc-network.de/threads/energija5.798947/post-7707180) der Dummy so einen Absatz hatte. Nach einer Nachdenkpause habe ich aber den Sinn erkannt. Damit kann die Form vollständig geschlossen werden und man hat gleichzeitig einen Anschlag.

Meine Berechnung wie groß dieser Ausschnitt sein soll ist nachfolgend dargestellt.

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Rumpfbreite oben: 3.2cm (d.h. halbe Rumpfbreite = 1.6cm), Formenrandbreite: 4.0 cm -> D.h. Ausschnitt Breite = 2.4cm vom Mittelpunkt des Verbinders

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Zu den Messingdummies noch meine Bezugsquelle: https://www.alu-messing-shop.de/messingrotgussbronze/

Die Messingdummies habe ich noch auf zwei Seiten mit einer dünnen Folie ein wenig vergrößert, damit der Messingballast später leicht reingeht. Wenn’s zu viel ist kann man ja den Ballast einen Tesastreifen verpassen, damit’s nicht klappert. Das ist auf jeden Fall einfacher als den Ballast zuschleifen zu müssen.



VLW-Verbinder

Ich sollte ja für die Gruppe noch einen Haufen Verbinder bauen und so konnte ich meine Erfahrung sammeln.

Hier habe ich beide Methoden „Svens Osterei-Methode“ (https://www.rc-network.de/threads/energija5.798947/post-7649779) und auch die „“Roving-Durchzieh-Methode“ (https://www.rc-network.de/threads/energija5.798947/post-7648095) probiert. Bei der Durchziehmethode bin ich bei 11 NF24/1600tex Rovings (22x gefaltet) gelandet. Beide Methoden haben ihre Vor und Nachteile.

Osterei-Methode:
  • Vorteil: Form kann auch mit PVA als Trennmittel verwendet werden. Das trennt immer ;)
  • Nachteil: Falls zu viel Harz verwendet wird, dann bekommt man die Form nicht 100% geschlossen

Durchzieh-Methode:
  • Vorteil: Form wird bereits vorher geschlossen und man hat damit eine definierte Dicke
  • Nachteil: Die CFK-Faser ist sehr aggressiv zur Form und kann den Trennfilm abreiben. PVA als Trennmittel nicht möglich.

Mir ist es bei der Durchzieh Methode zweimal passiert, dass an ein paar Stellen die CFK-Fasern an der Form hängen geblieben sind, was eine aufwendige Reinigung an der Form zur Folge hat. Daher war mir die Osterei-Methode lieber.

Bis zum nächsten Mal.

Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Aufblastechnik

Weiter gings mit kleinen Lernschritten mit dem Bau von Segler Nasen. In dem Zusammenhang kommt die Frage der Aufblastechnik auf. Hier scheiden sich die Geister gewaltig und jeder hat da seine eigene bewährte und eingeübte Technik.

Ich selbst habe sowohl den klassischen (Zeppelin) Luftballon als auf den Flexi-Wonder probiert. Nachdem mir der erste Ballon gleich beim Aufblastest geplatzt ist und ich zufälligerweise einen (original!) Flexi-Wonder auf einer Tauschbörse entdeckt habe, habe ihn den probiert und bin dieser Methode treu geblieben. Mir ist bei insgesamt (Nasen, E-Nasen, Rümpfe) 14 Abformungen kein einiges Mal der Ballon geplatzt.

Es gibt zum Thema „Rumpf aufblasen“ ja bereits einige Infos und ich habe vor kurzem meine Vorgehensweise/Fallstricke beim Flexi-Wonder bereits beschrieben und möchte, um ein Doppelposting zu vermeiden, auf meinen Eintrag hier verweisen.

Zusatzinfos:
  • Ich kann den Flexi-Wonder bei Schnauzen mehrfach verwenden. Nach 3-4 Mal ist er aber zu spröde und bleibt dann doch hängen. Beim Rumpf ist er mir einmal gleich bei der zweiten Verwendung hängen geblieben und ich ziehe daher sicherheitshalber immer einen neuen Schlauch auf.
  • Ich arbeite immer mit Lanze, auf der der Flexi-Wonder so aufgespannt wurde, dass er sich beim Aufpumpen nicht mehr in der Länge ausdehnt und somit das Gewebe eventuell verschieben würde.
  • Beim Ventiladapter habe ich auf einen Fahrradschlauch (den gibt dir der Bikehändler deines Vertrauens aus seinem Mülleimer) mit Schrader-Ventil zurückgegriffen. Da schneide ich aus dem Schlauch das Ventil so raus, dass noch ein kleiner Rand des dort verstärkten Schlauchs bleibt. Damit kann ich das Ventil innerhalb der Form verwenden und der Schlauchabsatz dient als Anschlag, damit es das Ding nicht herausdrückt. Weiters geht auf der einen Seite ein 4mm Messingrohr (=die Lanze) passend rein und ich brauche nichts kleben/löten etc. Auf der anderen Seite ist das Ventil schraubbar und kann beim Entformen entfernt werden und ein Unterdruck angelegt werden. Den Ventiladapter kann ich mit dem hier verlängern und somit ragt er gut aus der Form raus.
Ich habe immer noch eine Menge vom Flexi-Wonder Schlauch, sodass ich mal bei der Methode bleibe. Wäre ich nochmals am Anfang, würde ich aber wohl zuerst die von Sven hier vorgestellte Methode mit dem Folienschlauch probieren.

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Grüße,
Christian


PS: Ich arbeite zurzeit an drei Projekten gleichzeitig und möchte für einen Ausflug mit Vereinskameraden was fertigbekommen und daher kommen meine Beiträge immer nur kleinweise. Aber irgendwann bin ich dann mit dem ganzen Modell durch 😉
 
Rumpfteile (Rumpf, Seglernase, E-Nase, Haube)


Die Rumpfform und die Form für die Seglernase können ja direkt verwendet werden. D.h. man kann gleich mit dem Wachsen beginnen. Die E-Nase und dazugehörende Haube sind jedoch aus Plexiglas gefräst und bedürfen noch einer kleinen Schleiferei. Das ist wegen der kleinen Teile und Radien eher mühsam. Bei der E-Nase habe ich dazu den Bereich des Haubenausschnitts abgeklebt und erst zum Schluss bearbeitet. So hat man beim Schleifen einen besseren Anschlag. Die Ausnehmung für die Lanze habe ich bei der E-Nase vergrößert. Sie entspricht jetzt dem der normalen Nase und passt genau zu meinem Lanzenventil.

Am Ende der ganzen Schleiferei hat mich aber dann mein Handy nicht mehr am Fingerabdruck erkannt. 😢

Der eigentliche Bau ist bei den Teilen eher unspektakulär und ich habe zum Üben mit der Nase begonnen. Der Einfachheit halber dazu 1-K Klarlack aus der Dose verwendet. Mit dem Lack trennt das Teil besser, als wenn direkt laminiert wird. Und da es ja Übungsteile waren, sehe ich auch wie die Verarbeitung am Ende war.

Die Aufblastechnik mit dem Flexi-Wonder habe ich bereits beschrieben. Ich habe dafür ein paar Schnauzen „verbraucht“ 😉. Aber das ist ja ein überschaubarer Aufwand und so konnte ich jeden Abend einen neuen Versuch starten.

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Mir fehlten ja noch die anderen Formen und so habe ich eben herumexperimentiert. Bei den transparenten Nasen ging's noch "wild" ab. D.h. steile Lernkurve.

Nachdem ich da fit war, ging’s an die E-Nasen und Rumpf.

Ich arbeite beim Rumpf so, dass ich in die lackierte Form eine Schicht Harz auftrage, das erste Gewebe trocken auflege und durchziehen lasse. Die restlichen Lagen werden außerhalb der Form getränkt und eingelegt und beschnitten. Ich habe mir da Schablonen gemacht, damit ich nicht zu viel Verschnitt habe.

Zum Verpressen (auch für die Flächen) habe ich mir Teile aus 21mm Siebdruck gemacht, welche ihren Zweck erfüllen.

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Tipps:
  • Beim Verschließen der Form ziehe ich die Schrauben anfangs nur handfest an (Tipp von Sven) und so kann Harz/Luft besser entweichen. Dann putze ich den Arbeitsplatz und Geräte und danach wird die Form dann richtig fest geschlossen.

  • Druck: 3-3.5 bar
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  • Rumpf entformen: Eine Seite geht ja immer ab. Die andere Seite kann jetzt „irgendwie“ herausgezwungen werden oder mithilfe der Löcher für die Querkraftbolzen herausgedrückt werden. Dazu bohre ich von außen ca. 4cm (Klebestreifen am Bohrer) tief. Dann kann man mit einem passenden Stift und vielleicht kurzen Schlag den Rumpf lösen.
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  • Zum Entfernen des Flexi-Wonder aus dem Rumpf lege ich Unterdruck an. Dazu schraube ich den inneren Teil des Ventils raus und wechsle die Ventilverlängerung gegen eine mit Anschluss für die Vakuumpumpe. Das aber nicht bei den Nasen versuchen! Die sind zu schwach und würden kollabieren. Schaut dann ungut aus 😉 Außerdem geht der Flexi-Wonder aus den Nasen ja sowieso gut raus. Ich kann ihn da mehrmals (3-4x) verwenden.
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    Hier nochmals der Link zum Flexi-Wonder Beitrag.

  • Hilfreich Tipps zum Rumpfbau habe ich von den F3K-Videos von Jan Henning / Norbert Wigbel (https://www.youtube.com/c/NorbertWigbels) bezogen.


Ich fliege fast ausschließlich am Hang und daher habe ich eher robuste Layups. Natürlich mit Variationen und je nach Layup entstehen so Rümpfe zwischen 140-160g. Wenn es nachfolgend heißt „AFK auf Unterseite“, dann habe ich das Kevlar nicht mit den anderen Lagen eingelegt und beschnitten, sondern erst nach dem Beschneiden der Ränder noch als zusätzliche Lage so, dass sie sehr stark überlappt.

Rumpf (Standard ca 140g)
  • 1x 200 CFK
  • 1x 200 CK-Uni
  • 1x 100 CFK-Uni 1/2
  • 1x 200 CFK-Bidiagonal 45/45
  • Patches an den Querkraftbolzen
  • Vorderteil:
  • 1x 100 GFK
  • 4x 163 GFK
  • 1x 160 AFK auf Unterseite
  • AFK Rovings

Seglernase
  • 1x 100 GFK
  • 3x 163 GFK
  • 1x 170 AFK auf Unterseite

E-Nase
  • 1x 100 GFK
  • 4x 163 GFK
  • 1x 170 AFK auf Unterseite
  • Kevlar Rovings in Kante Haubenausschnitt

E-Haube
  • 1x 100 GFK
  • 2x 163 GFK


Wie bereits erwähnt, habe ich sehr lange auf die Leitwerksformen gewartet mit denen ich meine Erfahrung im sammeln wollte bevor es an die Flächen ging. D.h. zum Zeitvertreib entstanden dann auch bereits ein paar Rümpfe... In einem steckt leider noch ein Flexi-Wonder (siehe Punkt, dass ich beim Rumpf jetzt jedes mal einen neuen Schlauch aufziehe)

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Das war der leichte Teil. Jetzt begann der herausfordernde Part, nämlich Flächen- und Leitwerksbau...

Christian


PS: Ich habe leider, sobald ich mit dem Harz herumgepanscht habe und klebrig war, praktisch keine Fotos mehr gemacht - sorry.
 
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Flächen-/Leitwerksformen vorbereiten

Das Schleifen der Plexiglasformen hat Sven in den mitgelieferten Files gut beschrieben. Dem gibt’s nichts hinzuzufügen, außer vielleicht, dass die Farbe für die Schleifkontrolle im Kontrast zum Material stehen sollte. Also die Verwendung von Weiß sowohl für die transparente Unterseite und die schwarze Oberseite wäre kontraproduktiv 😉.

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Man sollte einfach ein paar Stunden dafür einplanen. Beim Schleifen nach jedem Durchgang das Wasser wechseln. Ich habe von 360 bis 2500 geschliffen und danach mit der silikonfreien Polierpasten von R&G (https://shop1.r-g.de/art/315101 und https://shop1.r-g.de/art/315103) poliert. Ich verwendete die meiste Zeit einen leicht flexiblen Schleifklotz aus EPP. Beim Polieren habe ich mir mit Karton eine Art Einhausung gemacht, sodass die Wände nicht vollgesaut werden.

Am Ende das obligatorische Bild und man kann zufrieden die Bude wieder sauber machen. Danach ab in die Dusche und mit Seife die Formen nochmals ordentlich abgewaschen.

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Somit sind die Formen für’s Wachsen bereit. Eine für mich sehr bis dahin sehr mysteriöse Angelegenheit, da ich in der Vergangenheit bei anderen kleineren Formen immer wieder sehr schwierige Entformungen hatte. Ich verwende das Carnaubawachs CX-7. Aber offenbar war mein Fehler, dass ich beim Polieren immer wieder das meiste Wachs wegpoliert hatte. D.h. ich hatte eingewachst und nach 2 Minuten poliert, sodass es glänzte.

Jetzt, nachdem ich bei den informativen Videos von Ephalim - Die ersten Teile waren vielleicht noch etwas langatmig, aber die letzten sind sehr gut editiert, für mich im Ablauf sogar zu schnell, aber man kann im Youtube die Wiedergabegeschwindigkeit selbst bestimmen bzw. anhalten, vor-/zurückspulen, Beschreibung Wachsen, RCN-Thread, Videoübersicht - gesehen hatte, dass er zweimal poliert, mache ich es auch so.

D.h. wachsen, 2 Minuten warten, mit einem sauberen Baumwolltuch unter leichtem (!) Druck drübergehen und die gröbsten Wachsreste mitnehmen, nochmals 1-2 Minuten warten, neues sauberes Baumwolltuch nochmals leicht (!) drübergehen und fertig. Man erreicht dadurch eine hochglänzende Oberfläche, ohne zu viel Druck auszuüben und in Gefahr zu laufen, wieder zu viel vom Wachs mitzunehmen.

Die ersten Entformungen beruhten noch auf der „alten“ Wachsmethode und waren dementsprechend schwierige Geburten, aber am Ende war die Babies zumindest immer noch in einem Stück draußen.

Also, die Vorbereitungen waren gemacht. Jetzt ging’s an’s Bauen…

Christian
 
Weil‘s doch so schön ist, möchte ich meinen Berichten zur Energija Entstehung zeitlich vorgreifen und als stolzer Vater berichten, dass „Sie“ gestern das erste Mal in der Luft war. Ich war allein in der Ebene und daher keine Flugbilder. Aber bis zum Riss des Flitschengummis war ich nur begeistert.

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Jetzt sind leider erstmal ein paar Tage Nicht-Flugwetter angesagt, aber nächste Woche geht’s mit meiner besten Hälfte in's Südtirol wo ich sie (die Energija ;)) hoffentlich artgerechter bewegen kann.

Christian
 
Energija Treffen ?!

Bereits in meiner Bauphase habe ich mit Sven und Norbert (nko) kurz über eine Energija Treffen gesprochen und beide fanden das eine gute Idee. Jetzt nachdem meine Energija endlich fliegt, fühle ich mich berechtigt ;) so ein Energija Treffen zu initiieren - falls überhaupt Interesse daran besteht. Dafür habe ich aber einen neuen Thread eröffnet. Interessierte also bitte dort nachlesen und mitmachen.

Ich würde mich freuen, wenn wir da was zusammenbekommen.

Christian

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Gestern konnte ich am Abend doch noch ein Wetterfenster für ein paar Flitschenstarts finden.
 

nko

User
Hallo,

Dazu bohre ich von außen ca. 4cm (Klebestreifen am Bohrer) tief.
Ich habe hier einmal Stellringe auf die Bohrer geschraubt.
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Das gibt einen schönen, mechanischen Endanschlag.

PS: ja, hier ist Klebeband, weil ich mal extra zwei überlange 2mm Bohrer dafür gekauft habe und den mit Klebeband markiert habe, der noch neu ist.

VG,
Norbert
 
Flügel-/Leitwerksbau Tools

Ich schreibe dies vor allem für Einsteiger, die vielleicht vor denselben Fragen stehen wie ich damals und daher bitte zu entschuldigen, wenn manche Infos sehr profan sind.

Für den Bau der Flächen und Leitwerke sind einige Hilfsmittel sehr nützlich. Oft habe ich diese Infos aus verschiedenen RCN-Threads, also sie sind nicht alle auf meinem Mist gewachsen. Hier also der Reihe nach…


Temperkammer

Ich verwende dazu 5cm XPS Platten, welche ich mit der Styroporsäge passend zuschneide und mit Spax-Schrauben (ca. 12-15cm lang) verschraube. Das hält bombenfest und macht die Box leicht erweiterbar oder auch zerlegbar. So habe ich meine Box von einer ursprünglichen Länge von 120cm auf 175cm ganz einfach erweitern können.

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Da sah es noch zivilisiert aus. inzwischen ist der restliche Raum "genützt".

Beheizt wird die Kammer mit zwei sog. „keramischen Luftheizelementen“ in Summe 450W (zwei deshalb, weil ursprünglich eines allein nicht gereicht hat 😉) und einem Lüfter. Alles betrieben mit 220V. Man kann die Dinger einzeln kaufen, so wie ich es gemacht habe, oder wenn man es günstiger haben will einfach einen Heizlüfter als Ganzes verwenden oder zerlegen und die Teile ausbauen. Da bin ich aber erst danach draufgekommen, nachdem ich einen Heizlüfter genauer inspiziert habe 😉.

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Gesteuert wird das Ganze mit einem „Steckdosenthermostat“. Da wird die Zieltemperatur eingestellt und es fließt Strom, solange diese noch nicht erreicht ist. Man kann auch noch weiter aufrüsten und gewieftere Teile für eine kontrollierte Temperatursteuerung basteln oder kaufen.

Falls es einem bei der Konstruktion die Haare aufstellt… ich habe auch extra einen Feuermelder in dem Bereich liegen 😉



Vakuum

Hier gibt es ja auch verschiedene Vorgehensweisen (Frischhaltefolie und abdichten mit Acryl, Vakuumsäcke,…) Ich habe mich für die Methode „wiederverwendbarer Vakuumsack“ entschieden. Der Sack kann entweder ein fix fertiger „Vakuum-Folienschlauch“ sein oder man klebt sich selbst etwas aus (z.b. PE) Folie zusammen. Ich habe je nach Größe beide Varianten und sie sind beide dicht genug.

Der Vakuumanschluss kann entweder out-of-the-box (https://shop1.r-g.de/art/3901571M) (Preis ca. € 25,-) oder aus den 3-D-Drucker (Preis < € 1,-) kommen. Ich hatte zwar bereits zwei Stück von R&G herumliegen, aber nachdem ich ja mehr brauchte, war der Modellbauer in mir geweckt und ich habe die Teile für den 3D-Drucker nachgebaut. Die STL, falls jemand Interesse hat, sind hier im Thread angehängt. Die Dichtungen sind aus Silikon in ebenfalls gedruckten Formen. Das Messingrohr nicht nur einschieben, sondern verkleben. Das erhöht die Festigkeit.

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R&G

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Nachbaut



Die offenen Seite kann man nach dem Befüllen entweder einem Vakuum-Dichtband (https://shop1.r-g.de/art/390170 ) verschließen, mit Paketklebeband zumachen oder „was anderes“ nehmen. Ich habe das „was andere“ mittels einem Kabelkanal (z.b. https://www.obi.at/kabelkanaele/kabelkanal-15-mm-x-15-mm-grau-laenge-2-m/p/9806001) und einem Buchenrundstab erledigt. Ein Klick und der Sack ist eingeklemmt und genauso schnell wieder offen.

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Als Pumpe verwende ich sowohl die Thomas Vakuumpumpe (Model 2660) als auch die P1-N von R&G für kleine Sachen. Wichtig ist bei der Thomas Pumpe darauf zu achten, dass sie im Dauerbetrieb nicht zu heiß wird. Eventuell sind dann zusätzliche Lüfter notwendig.

Womit wir schon beim Bauen an sich sind. Für das Zuschleifen des Sandwichmaterials gibt’s vom Kölleteam eine geniale Druckdatei (https://www.koelleteam.de/wordpress/composite-helferlein-auf-thingiverse/ Das Ganze auf ein Baubrett montiert und das Schleifen ist eine Sache von Minuten. Hilfreich zum Halten von kleinen Teilen ist ein Schleifklotz.

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Ich habe mir angewohnt das Sandwich Material zu lochen und verwende dafür die praktische „Sandwich-Lochvorrichtung“ von Paul Poschen (Danke nochmals!). Er hat mir freundlicherweise die Erlaubnis gegeben auch diese STL-Daten zum Download zur Verfügung zu stellen.

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Es folgt mein Erfahrungsbericht zum Flächen-/Leitwerks bauen…


Grüße,
Christian



PS: Angehängt sind die STLs für den Vakuum Anschluss und den Stützstoff Locher von Paul Poschen. Beide Dateien sind im ZIP-Format gespeichert. Da ZIPs nicht angehängt werden dürfen, habe ich die Endung ".txt" ergänzt. Nach dem Download diese Endung wieder entfernen und es bleibt eine reinrassige Zip-Datei welche wie gewohnt entpackt werden kann
 

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  • Vakuum Anschluss.zip.txt
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  • Stützstoff Locher.zip.txt
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Irgendwie ist jetzt doch mehr Flugsaison und da bleibt nicht so viel Zeit für Computerarbeit. Trotzdem möchte ich noch halbwegs zeitnah meine Energija-Bauerfahrung wiedergeben.


Leitwerksbau

Die Leitwerksformen habe ich erst als letztes bekommen und so standen die bereits gewachsten Flächenformen eine geraume Zeit herum. Irgendwann war es aber dann so weit und ich konnte beginnen.

Wie beim Rumpf wollte ich mit dem ersten Leitwerk mal so viel Erfahrung wie möglich sammeln. Daher baute ich zuerst nur eine vorbereitete, d.h. lackierte Seite. Ich verwendete als Stützstoff leichtes 0,8er Balsa (Raumgewicht zwischen 100-120g/dm³). Das teurere 0,9er Rohacell (Raumgewicht ca. 41g/dm³) sollte erst zum Einsatz kommen, wenn der Prozess passt.


Grundsätzlich habe ich mich vorher hier im RCN bei einigen Bauthreads eingelesen. Mir fallen da als ad-hoc ein…


Aber auch private Chats mit Detailfragen mit hier ungenannten Usern waren sehr lehrreich. Privat redet/schreibt es sich doch leichter, als wenn öffentlich gepostet wird und damit eventuell wieder langwierige (Grundsatz)Diskussionen eröffnet werden. Danke nochmals für die offenen Worte und eure Zeit.


Also weiter zu meinen persönlichen Erfahrungen…

Das Balsa wurde einmal mit Porenfüller gestrichen und mit der im letzten Thread erwähnten Lochvorrichtung gelocht. Die Außenlage ist 30er Carboweave mit 25er Glas als Innenlage. Der (Haupt)Steg besteht aus Depron mit einem CFK-Schlauch. Der Rudersteg wurde prinzipiell mit der von Arne vorgestellten Methode gemacht. Ich habe die Methode für mich noch weiter verfeinert, indem ich den Styroporkern in Frischhaltefolie packte und ihn somit danach absolut rückstandsfrei und easy wieder herauspullen kann.

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Die 25g GFK-Innenlage habe ich derart verarbeitet, dass ich es mitsamt dem Abreißgewebe getränkt habe. D.h. auf dem Baubrett lag die Lochfolie + Abreißgewebe darüber -> tränken -> 25er Glas auflegen, rollern und eventuell noch nachtränken -> Folie drauf -> mit Schablone ausschneiden -> Folie wieder runterziehen (aufpassen, dass das Glas nicht gleich wieder mitkommt!) -> in die Form einlegen. Dadurch, dass das jetzt ein Paket mit 25er Glas + Abreißgewebe + Lochfolie ist, verzieht es sich nicht mehr und kann millimetergenau positioniert werden. Vielleicht bekommt man damit ein paar Gramm zu viel Harz mit rein, aber das ist ok für mich.

Um nach dem Aushärten das Abreißgewebe, welches ja auch genau zugeschnitten ist, wieder einfach zum Fassen zu bekommen, arbeite ich eine „Lasche“ mit ein. An der kann ich dann ziehen und habe so einen Anfang.

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Diese erste Version wurde derart hergestellt, dass ich zweimal absaugte. D.h. Außenlage + Stützstoff -> absaugen -> Stützstoff für die Stege ausschneiden und abschrägen -> Innenlage -> absaugen

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Bei der nächsten Version habe ich die Arbeit so angelegt, dass nur einmal abgesaugt werden muss. D.h. Außenlage + Stützstoff mit bereits (abgeschrägten) Stegausschnitten + Innenlage -> absaugen

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Ergibt beides einwandfreie wellenfreie Oberflächen. Der einzige Unterschied ist in der Optik, die sich bei der Version „1x absaugen“ abzeichnet.

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Links = "1x absaugen", rechts = "2x absaugen"


Dieser erste Versuch ergab also zu meiner Freude ein einwandfreies Leitwerk. Einzig das Entformen war etwas mühsam, da es nicht wirklich „heraushüpfte“. Grundsätzlich starte ich von Leitwerksende, also außen, da ich dort am leichtesten rankomme. Sobald es sich ein wenig löst, kommt die Druckluftpistole zum Einsatz.

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Daher gleich die andere Hälfte auch probiert. Auch da war der Entformprozess problematisch. Ich habe es da mit den Entformkeilen am Rand entlang versucht. Das funktionierte zwar! Aber, oh Schreck, Dellen in die Nasenleiste gedrückt 😟. Vielleicht sollte ich doch elastischere Entformkeile benutzen. Meine sind selbst gedruckt. Also, damit war es besiegelt, dieses Leitwerk wird nicht in die Luft kommt. In weiterer Folge stellte sich dann heraus, dass man ganz gut ein „Wegwerfteil“ gebrauchen kann. Z.B. beim Ausrichten der Verbinder etc. Das kann ich dann auch mal härter anfassen und braucht nicht so aufzupassen, das empfindliche Teil zu beschädigen.

Meine heutige Erkenntnis beim Wachsen ist, das ich das Polieren in zwei Durchgängen mache. D.h. wachsen, 2 Minuten warten, mit einem sauberen Baumwolltuch unter leichtem (!) Druck drübergehen und die gröbsten Wachsreste mitnehmen, nochmals 1-2 Minuten warten, neues (!) sauberes Baumwolltuch nochmals leicht (!) drübergehen und fertig. Man erreicht dadurch eine hochglänzende Oberfläche, ohne zu viel Druck auszuüben und in Gefahr zu laufen, wieder zu viel vom Wachs mitzunehmen.

Das erste Leitwerk wurde also mit leichtem Balsa als Stützstoff gemacht und ergab ein Gewicht von ca. 42g je Seite. Ganz ok, für den ersten Versuch und dem „schweren“ Stützstoff.

Das nächste Leitwerk wurde jetzt bereits paarweise in Angriff genommen und mit Rohacell gefertigt. Somit kam ich auf ein Gewicht von ca. 35g. Es hatte jedoch einen Lackierfehler und somit optisch nicht 1a.

Leitwerk #3 machte ich wieder mit Balsa, da es damit wirklich robust wird. Ich bin sehr viel mit dem E-Bike & Rucksack unterwegs und da bleibt man schon mal wo hängen usw. Balsa ist daher für mich immer noch eine Option und nicht „Low-Tech“!

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Warum kompliziert, wenn's einfach auch geht. D.h. alles in einem Sack 🤪

Damit fühlte ich mich jetzt fit für den Flächenbau …


Grüße,
Christian
 

F3B-E

User
Energija V5 auf dem Monte Lema .
Macht Spass und rennt gut 😎
 

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F3Xfun

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Mit etwas Bau Verzögerung konnte Ich endlich meine E5 mit dem großen Elektro Rumpf einfliegen.
Die Kombi macht richtig spaß zur Zeit nur auf der Ebene.
Freue Mich schon auf den ersten Hangflug.

Grüß viel Spaß
 

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Meinen ersten Energija Rumpf habe ich vorsichtshalber - man weiß ja nie was dabei rauskommt - in GFK gebaut. Dann kommt der doch praktisch 1a aus der Form. OK, also Rumpf bauen sollte klappen, dann geht's richtig los in CFK. Der GFK-Rumpf fristete derweilen sein dasein in der Ecke. Er war mit 4x160er Glas festigkeitsmäßig aber ganz ok.

Irgendwas sollte man doch damit machen... vielleicht einen T-Race23 (Aer-o-tec) damit sportlicher machen?

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Die beiden sind aus derselben Rumpf- und leitwerksform entsprungen 🤯

Das gehört aber nicht wirklich in diesen Thread... wen die Details interessieren, dann geht's hier weiter.

Grüße,
Christian
 
Saisonabschluss in Norditalien. 29. Oktober - Temperaturen in 1.600m die kurze Hose und T-Shirt zulassen - Klimawandel??

Mein erstes Jahr mit der Energija geht (ohne Bruch) zu Ende. Zuhause warten schon zwei weitere Flügelpaare (E5 und E5.240 😎) auf die Dichtlippe. Vielleicht lässt das Wetter demnächst ja wieder mehr Bastelzeit zu 😉

Christian

PS: Die Bildreihenfolge scheint das Programm selbst zu "optimieren".
 

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Rollout!
Gestern sind die letzten Einzelteile der E5 Club aus den Formen gesprungen. Naja, dann muss sie auch gleich mal zusammengesteckt ans Licht getragen werden... Hat lange gedauert, aber jetzt ist Licht am Ende der Form zu sehen.
Außenflügel und Leitwerke aus den Orginalformen; Rumpf, Mittelteil und SLW aus neuen Formen...

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Hallo Sven, wie groß ist sie jetzt geworden? Ich hatte 3,6m Spannweite in Erinnerung. Falls die E5 Flügel nicht gekürzt sind, wirkt sie größer.

Gruß Vincent
 
Hallo, Konzept und Ergebnis gefallen mir sehr gut! Herzlichen Glückwunsch und gute Flüge, Stefan
 
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