Hallo Hubbse,
maximiere deine Steigleistung nicht durch die Wahl besonders hoher Ströme, sondern durch hohe Spannung und gute Wirkungsgrade. Gerade bei der Wahl der Luftschraube kann man einiges vergeigen. Schau mal auf der Hepperleseite
http://www.mh-aerotools.de . Dort müßte irgendwo ein Tool zur Schraubenauslegung zu finden sein, wenn ich mich recht erinnere.
Ich weiß nicht genau, was die Lipos gerade so verkraften, aber ich würde einfach mal 50 A anpeilen. Wie gesagt geeignete Zellen vorrausgesetzt.
Dann kannst du einfach mal ohne Luftwiderstand rückwärts rechnen:
m x g x v_steig_luftwiderstandfrei = U x I x eta_Motor x eta_Getriebe x eta_Schraube
Zellenzahl = U / Zellenspannung_unter_Last
=> Zellenzahl = m x g x v_steig_luftwiderstandfrei / (I x eta_Motor x eta_Getriebe x eta_Schraube x Zellenspannung_unter_Last)
Schätzwerte:
m = 3 kg
g = 9,81 m/s^2
I = 50 A
eta_Gesamt = eta_Motor x eta_Getriebe x eta_Schraube = 0,56 (kann durch eine schlechte Anpassung aber ziemlich variieren ; eta_Regler, Kabel sei hier enthalten)
Zellenspannung_unter_Last = 3,35V
Bleibt noch v_steig_luftwiderstandfrei:
Kann man auch rechnen, habe aber gerade nicht so viel Zeit (...und bin zu bequem ;-)). Mußt halt den induzierten Widerstand für Tragflügel und HLW rechnen (=> z.B. mit Ranis-Nurflügel), Profilwiderstand Tragflügel und HLW (=>X-Foil), Rumpfwiderstand abschätzen (=>siehe Quabeckbuch), je nach Güte der Q/WK-Anlenkungen auch nochmal einen Widerstand in Größenordnung des HLW (siehe Hepperleseite). Damit Widerstand für Flugzeug bei v-Steig ungefähr v_Flug bestimmen und zugehöriges v_steig_luftwiderstandfrei berechnen.
Ohne Luftwiderstand bräuchtest du dann bei v_steig = v_steig_luftwiderstandfrei =
25m/s:
Zellenzahl_luftwiderstandfrei = 3 x 9,81 x 25 / (50 x 0,56 x 3,35) = 7,84 Stück (6,53 Stück bei 60A und 5,60 Stück bei 70A)
bzw. 20m/s:
Zellenzahl_luftwiderstandfrei = 3 x 9,81 x 20 / (50 x 0,56 x 3,35) = 6,27 Stück (5,22 Stück bei 60A und 4,48 Stück bei 70A)
Ohne mir jetzt großartig Gedanken über den Luftwiderstand zu machen würde ich schätzen, dass du 10 Zellen für 25 m/s Steigen und 8 Zellen für 20 m/s Steigen mindestens benötigst bei 50 A Stromstärke und den oben geschätzten Wirkungsgraden. Bei 15 m/s wirst du übrigens kaum von senkrechtem Beschleunigen sprechen können. Jedenfalls nicht, ohne dabei bereits vorhandene kinetische Energie in Lageenergie umzusetzen. Das nur mal so nebenbei.
So, nun liegt es an dir den passenden Antrieb eines Herstellers deiner Wahl auszusuchen. Billig wird das sicher nicht, da für 25 m/s immerhin 1675 W elektrische Eingangsleistung nach obiger überschlägiger Rechnung zu veranschlagen sind! Ein voll ausgerüstetes F3B bzw. bei obiger Wahl F3B-artiges Flugzeug mit der Steigleistungsforderung ist finanziell gesehen schon eine ordentliche Hausnummer. Ich will dich nicht davon abhalten, aber muß es denn unbedingt ein solcher Hammerantrieb sein?
Ich würde mich für echten Hotlinerbetrieb auf richtige Hotliner beschränken. Da erhälst du mehr Steigleistung und Nervenkitzel zu einem wesentlich besseren finanziellen Wirkungsgrad. Mit welcher Auslegung fliegst du denn den Raketenwurm? Willst du das F3B/F Teil vorwiegend am Hang oder elektrisch einsetzen?
Überhaupt bin ich immer eher dafür Segler und E-Segler/Hotliner getrennt zu betreiben. Dann muß man bei der Auslegung keine Kompromisse Richtung eierlegende Wollmilchsau machen.