Weiter geht's...
Weiter geht's...
Die faulen Tage sind vorbei, der Ernst des Lebens hat uns wieder eingeholt - wir haben 2 Tage in der Werkstatt verbracht.
Die Rumpfform ist fast einsatzbereit, lediglich zwei Stellen, die ich mit Formenbauharz ausgebessert habe, müssen noch sauber verschliffen und poliert werden.
Der Rest unserer Gruppe hat sich voller Elan auf die Flächenform gestürzt.
Wir haben ja zusätzlich zu den Urmodellen eine halbfertige Flächenform erstanden, die sich im Laufe der Zeit schon recht stark verzogen hatte - das war uns bekannt.
Nach der obligatorischen Diskussion haben wir uns entschieden, zunächst diese Form zu richten und fertig zu stellen, da wir angenommen haben, dass diese Variante schneller zum Ziel führen würde, als komplett neu abzuformen.
Die Formteile waren als reine Carbonschalen ausgebildet, ohne Poraverfüllung usw., offensichtlich wurde auch kein Wert auf symmetrischen Aufbau der Schale gelegt.
Die Formoberseite war ungeteilt ausgeführt, die Formunterseiten waren noch geteilt.
Alle Formteile wiesen Verzug auf, am stärksten die geteilten Unterseiten, und zwar derart, dass die Trennebene in Spannweitenrichtung ca. 3mm/Meter verzogen, und in Flugrichtung ebenfalls nicht mehr plan war.
Um den Aufwand in Grenzen zu halten, wollten wir uns darauf beschränken, nur die Formunterseite zu richten und mit Poraver-Hinterbau so stark zu versteifen, dass sich die relativ weiche Formoberseite daran ausrichten kann.
Dazu haben wir zunächst die Unterteile mehrfach bis zu Trennebene eingesägt, plan ausgerichtet und in dieser Form wieder mit reichlich Biax ausgesteift.
Dann haben wir den Verzug um die Querachse korrigiert ( der U-förmige Querschnitt der Schale war an den Schenkeln zusammengezogen), indem wir das Öffnungsmaß mittels Gewindestangen aufgedrückt haben, das ging mit an den Enden aufgedrehten Muttern ganz komfortabel. Diese Streben haben wir dann festgeharzt.
Die derart gerichteten Schalen haben dann eine 4cm hohe Poraverfüllung bekommen, und eine abschließende Hinterlage aus C-Biax...
...dann haben wir die Streben wieder entfernt.
Heute haben wir die beiden Unterseiten mit der Oberseite verstiftet und verspannt, dann in der Mitte kräftig mit C-Biax verbunden und mit Poraver aufgefüllt.
Abschließend muss in diesem Bereich noch die Hinterlage laminiert werden, dann sollte der Sarkophag (so nennt Tatzo das Gebilde) uns gestatten, ausreichend gerade Flächen zu bauen.
Das hört sich nach reichlich Arbeit an, so als hätten wir in der Zeit genauso gut eine vollständig neue Form bauen können - DAS machen wir aber frühestens im Herbst!
Einen abschließenden Vergleich können wir dann aber nicht mehr anstellen, so lang reicht unser Gedächtnis nicht, muss an dem permanenten Kontakt mit unserem Härter liegen...
Grüße
Gregor