So, gestern habe ich dann noch die "paar" Kleinigkeiten erledigt, die noch zur Abflugbereitschaft fehlten - unglaublich, wieviel Zeit da drauf geht, wenn man "nur mal eben noch" Ruderwege und Regler programmieren, die Haubenbefestigungen reinbasteln, vorstehende Schrauben kürzen, isolieren und neuverschrauben, Befestigungsbrettchen einkleben und final auswiegen möchte... aber jetzt ist die Kiste bereit, am nächsten Wochenende in die Luft zu gehen, falls sie nicht unmittelbar davor dem vernichtenden Fachleute-Urteil zum Opfer fällt.
Du wirst dich wundern, meine Antwort ist: Du hast ganz recht
Ok, wenn du das so machst, dann hab ich zumindest Gruppenzwang als Ausrede für den eigenen Wahnsinn.
Bzw. die Feststellung, dass ich bei entsprechender Unterlagenhöhe das Modell sicher senkrecht halten kann, ohne dass mein Kopf in die Ebene des Propellerkreises ragt, hat mir zumindest die Zuversicht gegeben, das - OHNE Wasserflasche - auch mal zu probieren. Schweben tut mein Buratinu so bei ca. 80% Gas - das sind da rund 200 W Eingangsleistung (von rechnerisch 340 W bei Vollgas und vollem Akku). Das sollte dicke reichen.
Auffällig: Horizontal gehalten (DAs wollte ich denn vertikal doch nicht probieren) fängt das Modell bei Vollgas an zu flattern. Vielleicht ist PETG doch einfach zu weich für die Konstruktion, vielleicht ist aber auch nur mein Antrieb zu stark... das können wir uns am Wochenende ja mal zusammen anschauen und dann immer noch entscheiden, ob der in die Luft soll (bzw. schauen, ob sich dafür ein Pilot findet).
Mein Klettband-Problem (sowohl bei den Folientaschen als auch in Modellen) scheint übrigens auch gelöst zu sein: Einfach das Klettband von Tesa benutzen, das klebt zehnmal besser als die, die ich bisher ausprobiert habe (Conrad-Hausmarke und - ganz schlimm - das Zeug von Multiplex). Da kann man dann auch die Haltekraft des Kletts ausnutzen; bei den anderen Marken habe ich (ohne nennenswerten Erfolg) immer versucht, das Klett nur ganz sanft anzudrücken, damit sich im Zweifelsfall die Klettverbindung und nicht die Klebeverbindung löst.
Und zuguterletzt wollte ich auch hierzu mal ein Update bringen:
Ich habe ja so meine Zweifel, was die tatsächliche UV-Empfindlichkeit von ABS angeht. Dass die existiert, will ich nicht bezweifeln; dass sie aber so ausgeprägt ist, dass ein Flugmodell innerhalb seiner zu erwartenden Lebensspanne so viel Sonne abbekommt, dass es schon beeinträchtigend spröder wird, kann ich mir kaum vorstellen. Immerhin ist aber denkbar, dass das ABS, das als Filament extrudiert wird, da empfindlicher ist als gängiges Spritzguss-Granulat. Daher habe ich heute mal meinen gescheiterten Versuch, den Buratinu in ABS zu drucken, einem neuen Zweck zugeführt:
Anhang anzeigen 2114806
Da darf das Teil jetzt mal ein paar Wochen bis Monate hängen und spröde werden. Die Wellen in der Oberfläche eignen sich wunderbar, um die Flexibilität zu testen; die kann man reindrücken und wieder rausploppen lassen. Jedenfalls jetzt noch. Nächsten Sonntag probiere ich mal, ob es immer noch geht; bis dahin wird das Ding neben sonstigen Witterungseinflüssen rund 70 Stunden direktes Sonnenlicht abbekommen haben. Bin gespannt...
So schrieb ich vor gut 10 Wochen. Aktuell liegt das Teil immer noch draußen und kriegt alle Wetterbedingungen ab. Ab und zu breche ich mal ein Eckchen ab, um zu prüfen, ob sich das anders anfühlt als vorher. Ob das Material schon spröder geworden ist, lässt sich schwer abschätzen - ich würde sagen, ja, graduell vielleicht, aber definitiv nicht in einem Maße, dass die Stabilität eines Flugmodells merkbar beeinträchtigt wäre. Und wenn man bedenkt, dass es wohl schon ein deutlich Vielfaches der Sonneneinstrahlung schlucken musste im Vergleich zu dem, was ein Flugmodell im Lauf seines Lebens so abkönnen muss, würde ich mir um UV-Empfindlichkeit von ABS definitiv keine Sorgen machen. Ich würde da keinen Sonnenschirm draus bauen wollen und keine Regentonne, aber Modelle sind mit Sicherheit kein Thema.
Tschöö
Stephan