DLG und Diagnose 'Tennisarm'...

Ralph Stepper

Vereinsmitglied
Hallo allerseits,

um es gleich vorweg zu nehmen: es kann sein, dass mein Fall zu spezifisch und zu selten ist, um einen allgemeingültigen und nützlichen Beitrag hier im DLG-Forum darüber zu machen. Aber wenn ich nur einem einzigen Betroffenen helfen kann, der sich in ähnlicher Situation befinden sollte wie ich, dann wäre es die Mühe wert.
Ich bin übrigens 42 Jahre alt, absoluter DLG-Neuling und mache seit 10 Jahren kaum noch aktiv Sport, obwohl mich dieser in früheren Jahren stetig begleitete, teils in in bescheidenen Formen von (techniklastigen) Leistungssportarten.

Als leidenschaftlicher Elektrosegler-Pilot war ich vor einem halben Jahr auf der Suche nach einem neuen Modell für die 2011-Saison. Schon länger liebäugelte ich mit dem Ultegra-E von Stratair, der es nun endlich werden sollte. Ganz nebenbei erfuhr ich von der Tatsache, dass der Ultegra eigentlich als DLG entworfen wurde und ich entdeckte mit großem Erstaunen, welche Entwicklung die DLG-/F3K-Szene durchgemachte hatte und welche physische Dynamik in dieser Art des Segelfluges mittlerweile lag. Kurzum: es wurde der Ultegra als F3K-Segler und ein zusätzlicher E-Rumpf geordert. Die Neugier war geweckt. :cool:

Just an dem Wochenende vor nun über 3 Monaten, als der Ultegra in beiden Versionen mit großer Vorfreude und Erwartung fertiggestellt war, überkamen mich zum ersten Mal lästige Schmerzen im Ellbogen meines rechten Armes. Als Rechtshänder also meines zukünftigen DLG-Wurfarmes. Ein Arztbesuch 14 Tage später ergab die niederschmetternde Gewissheit, dass ich mir einen Tennisellbogen eingefangen hatte, vermutlich durch meine (zuweilen extensive) beruflich bedingte Arbeit an der PC-Maus.

Mein Arzt war sich sicher, dass es sich bei einem Tennisellbogen um eine Entzündung der Sehnen zwischen dem Unterarm-Streckmuskel und dem dazügehörigen Knochen am Ellbogen handelt, dass es dagegen mehrere und grundsätzlich ungenügend wirksame Therapiemethoden gäbe und ich damit noch einige Zeit (er sprach von einem möglichen Zeitraum länger als 12 Monate) zu kämpfen hätte. Ach ja, und mich jetzt auch noch wie ein Diskuswerfer zu drehen und mehr oder weniger explosiv Flugmodelle in die Luft zu schleudern empfand er darüber hinaus als eine ziemlich bescheuerte und vermutlich schmerzintensive Idee. :cry:
Ich hatte mich sofort im Internet nach alternativen Meinungen zu dem Thema umgeschaut und kam glücklicherweise bald auf die Seite www.tennisarm.ch. Um es kurz zu machen: der Autor dieser Seite - selbst lange Jahre geplagter Tennisarm-Patient - hegt die These dass
- es sich beim Tennisarm "nur" um eine Verkrampfung des betroffenen Muskels handelt,
- diese am besten mit Dehnen zu behandeln sei und
- man möglichst alles so machen sollte wie früher, ohne sich übermäßig zu schonen.

Gesagt, getan (wenn auch zuerst mit viel Unsicherheit): vor 5 Wochen habe ich meine ersten Schleuderstarts gewagt (siehe auch hier), bis heute noch an weiteren 3 Wochenenden. Teilweise bis 30 Starts pro Tag, bis auf zuletzt knapp über 40 m Höhe.
Und was soll ich sagen: nach allen "Wurftagen" ging es meinem Tennisarm für 24 bis 36 Stunden danach (zuletzt mit zunehmender Dauer) wirklich sehr gut, bis hin zur absoluten Schmerzfreiheit.
Entzündung, was? Ganz klar... :mad:

Fazit: ich bin kein Mediziner, dies ist kein medizinisch fundierter Artikel und ich gebe keine Therapie gegen das Tennisarm-Syndrom vor. Ich will Euch nur von meiner eigenen Erfahrung berichten und sage Euch: schmeißt Eure DLGs, und Eure Tennisarme könnten bald der Vergangenheit anghehören! Ohne Gewähr, natürlich. ;)

Ich jedenfalls werde es weiterhin so praktizieren. Ohne Unsicherheit, vielmehr mit großer Überzeugung und Gelassenheit. Und mit einem zunehmend beschwerdefreien rechten Arm.

Grüße
Ralph
 
Danke Ralph,

Ich bin auch Rechtshänder habe aber seit 2 Jahren links ein Tennisarm. Ich vermute dass das zu tun hat dass ich sehr verkrampft mein Sender fest in der Hand habe. Und auch nach der Start bleibt dass so obwohl ich nur meine Rechter Hand benutzte zum steuern.

Seit 2 Monaten fliege ich mit ein Gurt (leider fehlen dann ein paar Meter Starthöhe) und habe dass Gefühl, es bringt was. Ich versuche auch bewusst meine linken Hand zu entspannen. Funktioniert schon aber noch nicht so toll in den Wettbewerben. Viel Wettbewerben fliegen und daran bewusst arbeiten ist die Lösung:D

Ich werde mit die beschriebene Übungen starten und vielleicht kann ich in kurzer Zeit was positives berichten.

Danke,

Loet
 

Ralph Stepper

Vereinsmitglied
Hallo Loet,

und vielen Dank für Dein Feedback und die Schilderung Deines - sicher auch für andere Piloten - interessanten Falles. Ich wünsch Dir baldige Genesung!
Übrigens: ich persönlich empfinde das Hängen an der Türreckstange als am hilfreichsten.

Auf jeden Fall immer daran denken: bei allem was Du tust, ist das Schlimmste was passieren kann, ein Schmerz im Ellbogen. Da ist keine Entzündung, die noch schlimmer werden kann. Deshalb den Arm nicht schonen, sondern damit arbeiten.
Mir hat diese Erkenntnis am Meißten gebracht, noch vor den Dehnungsübungen. Denn zuerst muss die Verkrampfung aus dem Hirn raus, dann kann sie auch aus dem Arm verschwinden.

Grüße
Ralph
 
vermutlich durch meine (zuweilen extensive) beruflich bedingte Arbeit an der PC-Maus.
Für PC-Arbeit empfehle ich dringend einen Logitech Trackball statt einer Maus. Ist anfangs sehr ungewohnt zu bedienen, aber nach wenigen Tagen ist man wieder genauso schnell. Die Beschwerden, die man sich durch Mäuse einhandelt, sind dann wie weggeblasen.
 
Kann bei der Arbeit am PC auch eine "Vertical Mouse" empfehlen... ist anfangs ziemlich gewöhnungsbedürftig, aber nach kurzer Zeit geht das sehr gut. Viele Kollegen haben damit ihren "Mouse-Arm" usw... in den Griff bekommen. ;)
 
....DLG fliegen auf Rezept?

....DLG fliegen auf Rezept?

...vielleicht kann einem der Arzt ja dann so ne Art Therapie verordnen.

3x täglich 30min DLG-Werfen. Die Flieger zahlt natürlich die Kasse :D

Grüße

Flo (noch ohne Tennisarm)
 

Claas

User
Hi Ralph,

kann nur beipflichten, www. tennisarm.ch ist wirklich zu empfehlen - habe selbst damit in kurzer Zeit meinen Tennisarm auskurieren können...

VG Claas
 
armer Arm....

armer Arm....

Hallo Leute.

Diese Geschichte mit dem Tennisarm kommt mir bekannt vor.
Nach dem ich mit einen 1m Birdy zugelegt hatte, unternahm ich den Versuch das Teil per Drehwurf zu starten. Mit mässigem Erfolg. Dann kam ich auf die Idee kleiner anzufangen und baute mir den Funny Fast Birdy. An einem Nachmittag, nach 4 Stunden werfen, hatte ich dann den Dreh raus.
Einen Tag später mußte ich terminmäßig eine Physiotherapeutin aufsuchen. Bei der Bitte sich auch meinen Wurfarm anzusehen staunte sie nur, als ich ihr sagte dass diese "Macke" von einem 94 gr. Segler stammte. Es wurde kurzerhand mein Programm für Dehnungen erweitert
(und Pferdesalbe aufgetragen), und dann war alles wieder gut.

Wäre interessant wie es wäre bei Tennisbällen:);):cool:?????

Tach noch
 

Nobby_segelflieger

Vereinsmitglied
@ Ralph und andedre Tennisarmpatienten

Ich habe Berufsbedingt (Schweisser) seit ca 23 Jahren auch (mehr oder weniger) einen Tennisarm.
Nach ca 30 Jahren "Flugpause" fliege ich seit 3 Jahren wieder und seit Februar habe ich nun einen Blaster 2 und habe beim werfen keinerlei Probleme, da beim werfen der Arm meiner Meinung nach eine völlig ander Haltung hat als bei meiner Beruflichen Tätigkeit.

Gut wenn der Nerv der da am Ellenbogen so strapaziert wird ordentlich gereitzt / entzündet ist, ist nicht mal an´s schreiben mit einem Stabilo-Schreiber zu denken. (Hab ich schon alles hinter mir)
Also sollte man rechtzeitig mit gegenmassnahmen gegen steuern, bzw DLG werfen;);););),
obwohl das die Cheffs nicht so richtig checken:D:D:D.
 

Ralph Stepper

Vereinsmitglied
Moin,

und vielen Dank an alle für Eure Tipps und Erfahrungen.

@Claas: schön zu lesen, dass es auch hier welche mit der gleichen Erfahrung gibt! ;)

@Flo: einen neuen Stobel oder SALpeter für 6 Öre Zuzahlung, ja das wär schon was... Da wären die üppigen Kassenbeiträge endlich mal sinnvoll eingesetzt. :D

@Nobby: das hört sich nach heftiger Leidensgeschichte an. Hast Du das mit dem Dehnen schon ausprobiert?
Ich bin der Meinung, dass das Schleudern deshalb hilft, weil es sich um einen Dehnungsprozess des betroffenen Muskels handelt, vorausgesetzt, man schleudert mit lockerem Arm. Zwar jeweils nur ein kurzer Dehnungsprozess, aber ein durch die Fliehkraft wohl recht starker. Recht so! :D

Ich spüre schon wieder einen leichten Schmerz, ich muss wohl bald wieder "Dehnen" gehen. :cool::D

Grüße
Ralph
 

wstark

User
Tennisarm wegen DLG Drehwurfstarts ?

Tennisarm wegen DLG Drehwurfstarts ?

Bin zwar kein Arzt, aber dass DLG Drehwurfstarts einen Tennisarm verursachen, kann ich nicht glauben.
Im Gegenteil, die zusätzliche Durchblutung durch die Zentrifugalkraft, sollte dem Ellbogengelenk nur gut tun...
 

Ralph Stepper

Vereinsmitglied
Nein, DLG-Starts gerade GEGEN Tennisarm...!

Nein, DLG-Starts gerade GEGEN Tennisarm...!

Zitat wstark:
Bin zwar kein Arzt, aber dass DLG Drehwurfstarts einen Tennisarm verursachen, kann ich nicht glauben.
Im Gegenteil, die zusätzliche Durchblutung durch die Zentrifugalkraft, sollte dem Ellbogengelenk nur gut tun...
Genau so entstehen dumme Eindrücke... :confused::rolleyes:

Bitte wenigstens den Eingangspost genau durchlesen, dann sollte auch Dir klar sein, dass ich vom absoluten Gegenteil sprach.

Grüße
Ralph
 

VolkerR

User
Hallo,
ich habe im Rechten Arm, mit dem ich Werfen, auch keine Probleme,
nur der linke Ellenbogen, also die Senderhand, meldet sich nach dem Fliegen regelmäßig!!??:confused:
Ist das bei Euch auch schon vorgekommen??

Grüße Gerald
 

Wattsi

User
Globuli

Globuli

Und hättest Du, Ralph Stepper, von Deinem Homöopathen noch 3 Globulis bekommen haben, die Du im Schneidersitz bei Neumond einzunehmen hättest, was würdest Du für Deine Heilung dann als verantwortlich sehen????
Der 1. April ist doch schon gewesen...
Es soll auch Krankheiten geben, die von alleine heilen!!
Wolfgang
 

Claas

User
Hi Wolfgang,

Es soll auch Krankheiten geben, die von alleine heilen!!

sehr richtig, wie bei tennisarm.ch bschrieben.
Mit Dehnen gehts aber erheblich schneller.
Kann natürlich sein, daß mein (und Ralphs und vieler anderer Leute Tennisarm) just in dem Augenblick ausheilte, als mit dem Dehnen angefangen wurde.

Aber jedem das seine, wer nicht dehnen möchte, kann ja zum Arzt gehen, oder einfach leiden und warten :)

VG Claas
 
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